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Zur Entstehung des Neunkircher Ortsteils “Schlawerie” und zur Deutung des Namens Von Walter Petto, Teil 2

Wo kommt die Ortsbezeichnung noch vor?

Der Namen „Schlawerie“ in Neunkirchen ist nicht die einzige bekannte Benennung. Auch an anderen Orten hat es diese Bezeichnung gegeben.

Friedrichsthal
„Schlawerie“ oder „Schlaverie“ war der Name von Glasmacherwohnungen, die links von der nach Bildstock den Berg hinaufführenden Saarbrücker Straße standen. An dieser Stelle soll sich die erste Glashütte (1723-1729) befunden haben, die den Grundstein zum späteren Ort Friedrichsthal bildete. Sie stand mitten im Wald, denn der alte Weg zum Hoferkopf verlief damals im Zuge der heutigen Friedenstraße. Die Anlage der Arbeiterwohnungen soll um1800 erfolgt sein. Es handelte sich um aneinandergebaute, einfache einstöckige Häuser. Später wurden sie „D-Zug“ genannt, die letzten wurden 1936 abgebrochen. Heute ist dort eine Baulücke, von der ein Weg in den Park der Bismarckschule die Böschung hinabführt. In Ermangelung früher Erwähnungen bleibt offen, wann die Bezeichnung entstanden ist. Möglicherweise ist der Name von der Neunkircher Schlawerie wegen eines ähnlichen Erscheinungsbildes auf die unweit davon gelegene Arbeitersiedlung in Friedrichsthal übertragen worden.

Alsweiler-Dörsdorf-Rohrbach
Die Feldstraße in Alsweiler trägt auf einem Lageplan der Häuser von 1842 die Bezeichnung Schlawerie. Nach Auskunft eines altansässigen Einwohners standen dort früher ärmliche Häuser, in denen Hirten und Tagelöhner wohnten. Auch in Dörsdorf und in Rohrbach sind mundartliche Vorkommen „Schlawwerie“ belegt. Ursachen und Zeitpunkt der Benennung liegen im Dunkeln.

Hirschland im Krummen Elsaß
Auf dem Bann der Gemeinde Hirschland im Krummen Elsaß liegt ein Hof mit Namen Schlavari. Hier wurde 1750 eine Ziegelei errichtet. „Der Name stammt von einem späteren Besitzer, wobei unklar bleibt, ob der Hof den Namen dieses Eigentümers trägt oder ihn nur von ihm verliehen bekam. Mit Sicherheit ist er aber erst nach 1800 aufgekommen. Erwähnt auch 1912 als Hof bei Hirschland im Kreis Zabern (Saverne) mit 10 Bewohnern. Mangels genaueren Wissens scheidet dieser Fall vorläufig aus der Betrachtung aus.

 

Quellennachweis:

6 Wilhelm Schaetzing: Friedrichsthal-Bildstock. Eine geschichtliche Heimatkunde, Friedrichsthal 1926, Seite 29 u. 125. Das Gründungsdokument von 1723 sah eine Glashütte in “unserem Gewälde an der sogenannten Stockbag (-bach) im Hohwald vor. Es spricht mehr für einen Standort dieser Hütte an der Gemarkungsgrenze mit Sulzbach, wo 1727 auf dem dortigem Bann (Flur 12) Wiesen erwähnt werden, die sich unten an der Glashütte, wo die Pottaschhütte stand, befanden (Thomas Trapp, Die Flurnamen der Gemarkung Sulzbach, in: Sulzbach/Saar, eine Stadt im Wandelder Zeiten, Sulzbach 1993, S. 62 u.86)

7 Christian Jung/Werner Klär (Hg.): Zeitreise. Friedrichsthal, Bildstock, Maybach im Wandel der Zeit, Friedrichsthal 1999, S. 17

8 Robert Groß: Familienbuch Alsweiler, 1700 - 1900, Alsweiler 1992, S. 5379 Freundliche Mitteilung von Herrn Herbert Schmidt, Alsweiler vom November 2000

10 freundliche Mitteilung von Professor Dr. W. Haubrichs und Andreas Schorr M.A. vom 16.11.2000

11 Reichsland Elsaß-Lothringen, Teil 3, Straßburg 1901 - 1903, S. 1000

12 Nicht in: Gerhard Hein: Hirschland, Köln 1981 (Ortsfamilienbuch bis 1799). Erwähnt ist die “Ziegelscheuer”

13 Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reiches, Bd. 2, Leipzig 1912, S. 1717

 

Schenk, Silvia
20. Feb 2025

Serie: Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V.
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