Sicherere Straßen im Saarland
Präventionsarbeit zeigt Wirkung
So fasste Staatssekretär Torsten Lang die Ergebnisse der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik (PVS) für 2024 zusammen, die er im Rahmen einer Pressekonferenz am 20. März vorstellte.
„Die positiven Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit zeigen: wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel. So verzeichnen wir zwar beispielsweise weniger Verkehrstote als im Vorjahr, doch ist jeder einzelne Mensch, der sein Leben verloren hat, einer zu viel. Aus diesem Grund setzen wir alles daran, die Situation so lange weiter zu verbessern, bis es keinen einzigen Todesfall im Straßenverkehr mehr gibt!“
Um dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat umzusetzen, habe man zahlreiche verschiedene Maßnahmen ergriffen, so der Staatssekretär weiter. „Ein wesentliches Mittel für sicherere saarländische Straßen sind beispielsweise verstärkte Kontrollen. Wer ohne Gurt fährt, wer unter Alkohol oder Drogeneinfluss unterwegs ist, wer sich nicht an Tempolimits hält – der wird künftig noch stärker mit Konsequenzen rechnen müssen. Wir werden den Druck auf Raser, Rowdys und Drängler weiter erhöhen. Dazu muss die Polizei natürlich im wahrsten Sinne des Wortes genug Personal auf diesen Straßen haben. Mit dem geplanten Aufwuchs in den kommenden Jahren mit dem Ziel von 2.900 Planstellen für Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamten bis zum Jahr 2032 ermöglichen wir dies. Aber auch mit der jüngsten Tarifoffensive 50+2 sorgen wir dafür, dass mehr Polizistinnen und Polizisten für originäre polizeiliche Aufgaben frei werden.“ Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit liege in der Präventionsarbeit der Polizei. In diesem Bereich sei sie grundsätzlich bereits hervorragend aufgestellt, zum Beispiel im Hinblick auf die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen in Jugendverkehrsschulen für die Gefahren im Straßenverkehr. Es sei sicherlich auch diesem Einsatz zu verdanken, dass unter den Verkehrstoten im vergangenen Jahr glücklicherweise kein Kind war. Leider stieg jedoch die Zahl der verletzten Kinder. Deshalb solle der Fokus in Zukunft noch stärker auf diesen Bereich gerichtet werden. Als Ministerium unterstütze man dabei, in dem unter anderem Bedarfszuweisungen für Sanierungsmaßnahmen oder Ähnliches an den entsprechenden Arealen bereitgestellt würden. „Wir setzen Bedarfszuweisungen zudem dafür ein, die saarländische Infrastruktur besser und damit auch sicherer zu machen. So haben wir 2024 beispielsweise eine Million Euro an Fördermitteln zur Unterhaltung kommunaler Straßen zur Verfügung gestellt“, betonte Staatssekretär Lang abschließend.
Die Ergebnisse der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik (PVS) für 2024 im Detail
Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 32.568 Verkehrsunfälle (2023: 33.107). Die Anzahl von Unfällen mit Personenschaden beläuft sich auf 3.364 (2023: 3.458). Hierbei verunglückten insgesamt 4.282 Personen. Es gibt zehn Todesopfer weniger als im Jahr 2023 sowie weniger Schwerverletzte (- 7,4 %). Bei den Verkehrsunfällen mit schweren Folgen, das sind Unfälle bei denen Menschen getötet oder schwer verletzt wurden, ist die Zahl um 8,4% rückläufig. Hauptunfallursache bei Personenschadensunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften ohne Autobahnen ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Bei der Gesamtzahl aller Unfälle mit Personenschaden ist die Vorfahrt/Vorrang, trotz einem Rückgang am Gesamtaufkommen, die häufigste Unfallursache. Der Anteil der Risikogruppe „Junge Fahrer“ (18– bis 24-Jährige) bei der Verursachung von Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist im Vergleich zum Vorjahr (2024: 508) um 5,8% Prozent gefallen (2023: 538). Die Zahl der verunglückten „Jungen Fahrer“ ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen (2024: 674, 2023: 645). Im vergangenen Jahr verstarb ein Angehöriger der Risikogruppe „Junge Fahrer“ bei Verkehrsunfällen. Dies ist gegenüber 2023 mit drei Getöteten ein Rückgang um 66,6%. Der Getötete aus dieser Altersgruppe war zum Unfallzeitpunk Fahrzeugführender seines Kraftfahrzeuges. Im vergangenen Jahr erlitten zehn Seniorinnen und Senioren der „Generation 65+“ tödliche Verletzungen (2023: neun Getötete). Der Jahresvergleich zeigt auch mehr Schwerverletzte und mehr Leichtverletzte. Die negative Entwicklung aus dem Vorjahr bei den „Kraftrad“-Nutzenden mit sieben Getöteten konnte eingedämmt werden (2023: elf Getötete). Insgesamt registrierte die Polizei weniger schwer verletzte Kraftrad-Nutzende (2024: 120, 2023: 137) und weniger leicht verletzte (2024: 439, 2023: 443). Die Anzahl an Verkehrsunfällen unter Beteiligung von „Elektrokleinstfahrzeugen“ ist im Saarland von 131 im Jahr 2023 auf 129 im Jahr 2024 gesunken. Ebenfalls ein Rückgang ist bei den verunglückten Nutzerinnen und Nutzern von „Elektrokleinstfahrzeugen“ (sog. E-Scooter) zu verzeichnen (2024: 114, 2023: 120). Zwei „Elektrokleinstfahrzeug-Nutzende“ kamen bei einem Unfall ums Leben. Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von „Fahrrad-Nutzenden“ ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2024: 685, 2023: 716). Im jahresbezogenen Vergleich 2024 zu 2023 ist bei der Gesamtanzahl an verunglückten „Fahrrad-Nutzenden“ ein Rückgang gegeben (2024: 531, 2023: 568). Diesen erfreulichen Rückgängen steht auch bei der Zahl der getöteten Personen der „Fahrrad-Nutzende“ gegenüber. Im abgelaufenen Jahr erlitten drei „Rad-Fahrende“ tödliche Verletzungen. Bei zwei dieser drei Unfälle handelte es sich um Alleinunfälle, wovon zweimal eine unklare Unfallursache vermerkt ist und einmal ein Zusammenstoß mit einem Pkw begründet liegt.
Weitere statistische Informationen zur Fahrzeugdichte im Saarland
· Kraftfahrzeuge pro 1.000 EW: Saarland 790, Bund 713
· Kraftfahrzeuge pro Kilometer Straße: Saarland 382, Bund 262
· Saarland hat neben Bremen und Hamburg das dichteste Autobahnnetz in Deutschland
Die Verkehrsunfallstatistik wird zeitnah unter https://www.saarland.de/polizei/DE/service/downoads/vusdown/vusdown_node.html zum Download bereitgestellt. © Ministerium für Inneres, Bauen und Sport