Page 36 - Stadtmagazin "es Heftche"@ | Ausgabe 294, Oktober 2022
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Linipini und der Halloweenkürbis
nein, so dass es schaurig klingt. „Oh, nun hast du mich entdeckt, du schlauer Hund,“ sagt die kleine Maus zu Linipini, „verrate mich bitte nicht. Ich verstecke mich hier vor der Katze und mit meinem Battmegafon er- schrecke ich sie. So denkt sie, dass ich ein Kürbisgeist bin und läuft weg. Weil sie mich dann nicht jagt, kann ich hier noch was am Kürbis abnagen und mit ins Mauseloch neh- men für meinen Mann und die Kinder.“ „Weißt du denn warum hier alles so komisch aussieht?“ fragt Linipini die Maus. „Ja, die Zweibeiner feiern Halloween,“ erklärt das Mäuschen, „den Brauch gibt es schon ganz ganz lange. Nur hieß der früher nicht Hal- loween, sondern Samhain und wurde von den Kelten begangen. Die feierten damit die Ernte und den Beginn der kalten Jahreszeit und sie glaubten, dass in dieser Zeit die
Schnell weg bevor der Halloween-Geist mich holt © Heribert Brendel
Geister der Verstorbenen und andere über- irdische Wesen unsere Welt besuchen.“ „Ah, jetzt verstehe ich,“ sagte Linipini, „darum hängen hier die Skelette und Geister rum und es gibt Kürbisse und Äpfel und Karotten hab ich auch gesehen. Eigentlich ist es ja ganz witzig, was die Menschen immer alles
Linipinis Hundefreunde haben sich verkleidet © Pixabay
so feiern. Hauptsache, die haben Spaß dabei und vielleicht bekomm ich ja auch was ab, wenn die ein Fest haben. So wie bei Oma Hildegards Geburtstag, da hat die Fanny mir ne ganze Wurst gegeben. Nun muss ich aber los, das Frauchen wartet. Machs gut, kleiner Kürbisgeist! Huhuhu...! ot
Halloween naht und darum haben wir uns für euch für die Oktober-Ausgabe mal wieder eine Geschichte überlegt. Der kleine Dackel Linipini ist draußen unterwegs und auf seinem Abendspa- ziergang trifft er auf einen Kürbis, der etwas merkwürdig ist.
Nun kommt wieder der Herbst und zum En- de des Monats Oktober ist wieder Hallo- weenzeit, da ist schon manches gruselig. Ei- nes schönen Abends ging der kleine Dackel Linipini mit seinem Frauchen spazieren, es war schon leicht neblig und recht frisch draußen. In den Hecken und Büschen ra- schelte es verdächtig und Linipini hatte gar keine so rechte Lust spazieren zu gehen. Es war ihm einfach zu kalt und zu ungemütlich. Auf ihrem Weg durch das Dorf schnüffelte der Dackel mal hier und mal da. Plötzlich bellte er erschrocken auf als er an einem Vorgarten in der Nachbarschaft vorbei gehen wollt. Was ist denn das? Da hängen überall Spinnweben, es blinkt und leuchtet rot und grün und es gibt merkwürdige Geräusche. So ein Stöhnen hängt in den Büschen, ein ziemlich magerer Kerl hängt an der Haus- wand rum und überhaupt ist alles anders.
Nun doch neugierig geworden traut sich Li- nipini in den Garten, er schnüffelt mal hier und mal da. Alles ist so vertraut und doch anders. Hinten auf der Treppe steht ein gro- ßes, orangenes Ding mit großen Augen und einem noch größeren Mund und leuchtet aus dem Inneren. Langsam geht der kleine Dackel auf das gruselige Ding zu. Da hört
Was wohl in dem Kürbis auf Linipini wartet © Pixabay
er etwas wispern: „Pass auf, dass dich der dicke Kürbis nicht frisst!“ Und dann lacht etwas ganz gruselig. Aber Linipini wäre ja kein richtiger Dackel, wenn die Neugier nicht größer wäre als die Vorsicht. Er schleicht um den Kürbis herum in dem eine Kerze steht und schaut schließlich hinein. Da sitzt dort doch eine kleine Spitzmaus in dem ausgehöhlten Gemüse, hat sich ein Blatt zusammengerollt und flüstert dort hi-
Huhuhu, da heult der kleine Dackel wie ein Kürbisgeist © Heribert Brendel
Ausgabe 294 / Oktober 2022
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