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Ein Bericht von Wolfgang Melnyk und Horst Schwenk
Die Ursachen der Explosion
Schreckenstage in Neunkirchen als der Gasometer explodierte 6. Teil
reinigt und ausgebessert werden sollte. Das Rohr war etwa 14 Tage vor der Explosion außer Betrieb gesetzt worden. Um das Um- gehungsrohr von den Gasleitungen abzu- sperren, war am Gaseintrittsrohr ein dort befindlicher Schieber geschlossen worden, während am Gasaustrittsrohr eine 5 mm star- ke Absperrscheibe, eine so genannte Blind-
Skizze Pumpenhaus Teil 1 © Archiv Schwenk
scheibe eingezogen worden war. Dann wur- den zwei Teile des Umgehungsrohres, näm- lich die Teile, in denen sich die beiden Kom- pensatoren befanden, heruntergenommen und in der Werkstätte weiterbehandelt. Der
Die Ursachen der Explosion hat der Gewerberat Jacobi in seinem „Gutach- ten über die Entstehung und die Schuldfrage der Explosion des Gasbe- hälters des Neunkircher Eisenwerkes in Neunkirchen“ sehr detailliert und nachvollziehbar dargestellt.
Der Gasbehälter wurde durch Urkunde vom 3. Dezember 1930 vom Verwaltungsaus- schuss des Saargebietes genehmigt. Vorher stand an der gleichen Stelle ein anderer Gas- behälter, der ein Glockenbehälter war und 3500 cbm Inhalt hatte. Der explodierte Gas- behälter war ein Scheibengasbehälter von
Skizze des Gewerberats Jacobi zum Gasometer 1933 © Archiv Schwenk
120 000 cbm Fassungsvermögen zum Auf- speichern von Koksgas. Zur Zeit der Explo- sion war der Behälter mit 15 000 cbm Koks- gas gefüllt. Der Behälter mit einem lichten Durchmesser von 48,69 m und einer Höhe von 71,5 m bestand aus einem versteiften 4 mm starken Blechmantel. Im Inneren befand
sich eine dicht schließende, auf und ab be- wegbare Scheibe. Die Dichtung dieser Scheibe gegen die innere Behälterwand er- folgte durch Teeröl. Oben hatte der Behälter zum Schutz gegen Regen und Schnee ein leichtes Dach. Durch einen auf den Seiten offenen Dachaufsatz stand der obere Raum des Behälters mit der Außenluft in Verbin- dung. Das gespeicherte Gas befand sich zwi- schen Behälterboden und beweglicher Scheibe. Zwischen Scheibe und Dach des Behälters ist der vorhin erwähnte Luftraum,
der mit der Außenluft in Verbindung steht. Die Gaszufuhr und die Gasabgabe erfolgten in je einem Rohr mit einem Durchmesser von 750 mm. Weiterhin war noch ein Um- gehungsrohr mit einem Durchmesser von 650 mm vorhanden, das das Gaseintrittsrohr unter Umgehung des Behälters direkt mit dem Gasaustrittsrohr verband. Das Gasaus- trittsrohr und das Umgehungsrohr lagen 3,7 m, das Zuführungsrohr 5m über dem Erd- boden. Zur Zeit der Explosion befand sich das Umgehungsrohr außer Betrieb, da es ge-
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