Page 36 - Stadtmagazin "es Heftche"® Neunkirchen | Ausgabe 316, August 2024
P. 36
Anzeigen
Nutria, Einwanderer aus Südamerika
Süßwassermuscheln auf ihrem Speiseplan. Nutrias sind sehr fleißig darin Nachwuchs zu erzeugen. Die Weibchen sind alle 26 Tage fruchtbar und tragen etwa 110-150 Tage und in der Regel bringen sie 6 bis 8 Junge zur Welt. Diese werden mit offe- nen Augen geboren, sind voll behaart und folgen ihrer Mutter bereits nach wenigen Stunden bei ihren Ausflügen. Gesäugt wer- den die Jungen bis zu acht Wochen. Nicht überall sind die putzigen Gesellen beliebt, da sie durch das Graben der Höhlen die Böschungen brüchig machen. Aber wie kamen die Nutrias nach Deutschland? Ur- sprünglich stammen sie aus Südamerika und wurden früher wegen ihres Pelzes in
Auffallend sind die großen, orangefarbenen Nagezähne
© Heribert Brendel
sogenannten Pelztierfarmen in der ehe- maligen DDR gezüchtet. Nachdem die Pelze nicht mehr so gefragt waren, wur- den die Tiere ausgesetzt oder konnten entkommen. So breiteten sie sich über die Jahrzehnte hinweg in Europa und Deutschland aus. Im Saarland kommt die Art inzwischen fast flächendeckend vor. Die Nutrias am Furpacher Weiher kann man wunderbar beobachten, wenn man sich Zeit nimmt und sich ruhig verhält. Es gibt viele Menschen, welche die Tiere mit Futter anlocken, aber eigentlich benötigen sie kein Extra-Futter, da sich am Weiher genügend Möglichkeiten bieten sich zu er- nähren.
Am Furpacher Weiher haben sich die putzigen Nutrias längst zu den Lieb- lingen der Spaziergänger gemausert. Ein Grund für uns, euch diese Tiere einmal näher vorzustellen auf unse- rer Kinderseite.
Wenn man aufmerksam um den Furpa- cher Weiher spaziert, kann man sie ent- decken, die Nutrias. Längst haben sie sich an die Menschen gewöhnt und springen nicht gleich wieder weg, wenn man etwas näherkommt. Auf den ersten Blick könn- te man meinen, es hätten sich Biber dort
Mit den Vorderpfoten hält die Biberratte ihr Futter fest
© Heribert Brendel
angesiedelt, denn die Biberratte, wie die Nutria auch genannt wird, sieht ihrem Namensvetter ähnlich. Allerdings hat sie einen Rattenschwanz und ist auch mit ihren etwa neun Kilo Körpergewicht und
bis zu 70 cm Körperlänge kleiner als der Biber, hinzu kommt noch eine Schwanz- länge von bis zu 45 cm. Nutrias leben immer in Wassernähe und graben dort in Ufernähe Höhlen, in denen sie leben, oder sie wohnen in Schilfnestern. Diese Tiere leben paarweise oder im Familienverbund zusammen und sind tages- und nachtaktiv. Das Fell ist rötlichbraun und am Bauch graubraun. Da sich die Nutrias gerne im
Der Nutria-Nachwuchs ist sehr niedlich © Heribert Brendel
Wasser fortbewegen haben sie an den Hinterfüßen Schwimmhäute. Ihr Fell fetten die Tiere regelmäßig ein, da dies wasser- abweisend wirkt. Nutrias sind gute Tau- cher, sie können bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben. An Land wirken sie eher unbeholfen. Die großen Nagezähne sind mit ihrer orangenen Farbe schon sehr auf- fällig, sie werden benötigt zur Beschaffung des Futters, das überwiegend aus Blättern, Wurzeln und Stängeln besteht. Ab und an stehen aber auch Schnecken, Würmer oder
So ein Nutria wird bis zu neun Kilo schwer © Heribert Brendel
Die Tiere sind meist am Vormittag und vor dem Sonnenuntergang aktiv, also aufmerksam sein beim Spazier- gang. se
Ausgabe 316 / August 2024
36