Page 12 - Stadtmagazin "es Heftche"® Neunkirchen | Ausgabe 317, September 2024
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        Daniel Strohm & Söhne Neunkirchen/Saar 1867 – 1997
Chronik eines Familienbetriebes – Teil 2 von Friedrich Wilhelm Strohm
ausbilden ließ und im Zeitraum von Mai 1898 bis August 1899 seinen 1887 nach Dennison/Ohio ausgewanderten Onkel Heinrich Carl Strohm besuchte. Dieser hatte in den Jahren 1870 bis 1872 im Be- trieb seines Bruders Daniel in Neunkirchen ebenfalls eine Schlosserausbildung ab- solviert. Während seines Aufenthaltes in den USA arbeitete Friedrich u.a. in einer Maschinen-fabrik in Pitsburgh/Pennsylva- nia und erwarb dort die Qualifikation zum
 Neben den weiterhin in größerem Umfang hergestellten Sparkoch- und Hotelherden wurde die Produktion auf Baubeschläge sowie auf Tele- graphen-, Telefon- und Blitzableiter- anlagen ausgedehnt.
 Vortrag des HVSN im September
Vor 50 Jahren Neunkirchen und die Gebiets -und Verwaltungsreform
Die erheblichen strukturellen Än- derungen in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Wiederauf- bau nach dem Zweiten Weltkrieg führten in den 1960er Jahren zu einer Phase des Wandels. Traditionel- le Strukturen wurden aufgebrochen und man kehrte teilweise von ihnen ab. Modernisierungstendenzen setz- ten ein. Dagegen wollte man seitens der Landesbehörden planerisch aktiv werden. In allen deutschen Flächen- ländern wurden, um diesem Zustand Rechnung zu tragen, zwischen 1965 und 1978 Neuordnungsmaßnahmen durchgeführt. Dieses Interessante Thema behandelt der Vortrag von Christian Reuther am Mittwoch den 04.09.2024 in den Räumen der VHS Neunkirchen, Marienstr. 2, um 19.00 Uhr! Gäste sind herzlich willkommen. Nichtmitglieder zahlen 3€. Info: www. hvsn.de
Am 08.10.1902 wurde Daniel Strohm zum Obermeister der neu gegründeten Zwangs-Innung der Schlosser, Schmiede, Klempner und Installateure in der Bürger- meisterei Neunkirchen gewählt. Zuvor hatte die bestehende Schlosserinnung mit der Stimmenmehrheit ihrer Mitglieder die
Schlossermeister in Neunkirchen um 1910 © Friedrich Wilhelm Strohm
Einführung des Beitrittszwanges für sämt- liche Gewerbetreibende des Metallhand- werks beschlossen und sich gleichzeitig aufgelöst. 1905 waren in der Zwangs- innung 33 Meisterbetriebe, nämlich 12 Schlosser, 10 Schmiede, 7 Klempner, 2 Installateure sowie 1 Nagelschmied und 1 Mechaniker mit 13 Gesellen und 96 Lehr- lingen zusammengeschlossen. 1912 zählte die Innung 38 Mitglieder mit 20 Gesellen und 90 Lehrlingen. Neunkirchen hatte sich
inzwischen mit 36402 Einwohnern (1905) zur größten Landgemeinde Preußens und zu einem Zentrum der Schwerindustrie im südwestdeutschen Raum entwickelt. Die Belegschaft des Eisenwerkes war auf 5387 Arbeiter, Angestellte und Beamte angewachsen. Daniels Söhne, Adolf Carl, geb. am 22.08.1876 und Friedrich Wil- helm, geb. am 29.07.1880 erlernten von 1891 bis 1894 bzw. von 1894 bis 1897 im väterlichen Betrieb das Schlosserhand- werk, gingen dann nach dem Militärdienst
Adolf Karl Strohm 1905
© Friedrich Wilhelm Strohm
bei der Artillerie bzw. der Marine jedoch zunächst eigene berufliche Wege. Adolf Strohm legte am 01.09.1903 die Meister- prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Saarbrücken ab und besuchte anschließend das Technikum in Strelitz, während sich sein jüngerer Bruder zusätzlich zum Mechaniker und Dreher
Drehermeister. Nachdem Daniel Strohm seinem ältesten Sohn am 01.07.1903 die Führung der Werkstätten in der Irrgarten- straße in Teilhaberschaft übertragen hatte, wurde der Betrieb in den Folgejahren räumlich und maschinell kontinuier- lich erweitert. Während Adolf den kauf- männischen Bereich mit der Buchführung übernahm, war Friedrich für die Produk-
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