Page 8 - Stadtmagazin "es Heftche"® Neunkirchen | Ausgabe 325, Mai 2025
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Gute Nacht Freunde, es war Zeit für mich zu gehen (Reinhard Mey)
Erinnerung an Antonius Schmitt
zählige Geschichten über ihn zu erzählen – genug für ein ganzes Buch. Doch dieser Text soll vor allem eines sein: ein Zeichen der Wertschätzung für jemanden, der nicht laut war, aber dafür umso wirksamer. Toni hat uns gezeigt, wie wertvoll es ist, für andere da zu sein. Und gleichzeitig, wie wichtig es ist, bei all dem nicht sich selbst zu vergessen. Denn das Leben ist kurz – und sollte auch Raum für eigene Träume lassen.
– nicht nur im beruflichen Sinn, sondern vor allem im Sinne des Dienens an der Ge- meinschaft. Als er eigentlich in den wohl- verdienten Ruhestand hätte gehen können, entschied er sich, weiterzumachen. Nicht, weil er musste – sondern weil er wollte. Weil Helfen für ihn keine Pflicht, sondern Herzenssache war. Und trotzdem stellte er sich nie in den Vordergrund. Führungs- positionen überließ er gerne anderen – er war lieber derjenige, der im Hintergrund die Dinge möglich machte. Ob bei den Schaf- und Ziegenhaltern, in der Bruch-
Das Stadtmagazin „es Heftche“® ist bekannt dafür, keine Todesanzeigen oder Nachrufe zu veröffentlichen. Wir sind stets bemüht, positiv zu berichten. Auch kritische Themen sind in unserem Magazin nicht zu finden. Doch zum Todestag meines Vaters am 09.04.2025, mache ich eine Ausnahme – was den Nach- ruf betrifft allerdings nur mit posi- tiven Erinnerungen an einen ganz besonderen Menschen, den viele als lieben, hilfsbereiten und boden- ständigen Mann kennenlernen durf- ten.
Toni Schmitt starb am Mittwoch, den 09.04.2025 im Alter von 71 Jahren an einer kurzen, schweren Krebs- erkrankung. Bilder: Familie Schmitt; Text: Marcel Schmitt Sohn und Herausgeber des Stadtmagazin „es Heftche“®
Manchmal versteht man nicht, warum das Schicksal bestimmte Menschen trifft, während andere verschont bleiben. Doch eines ist sicher: Irgendwann müssen wir alle gehen. Johannes Antonius Schmitt – von vielen liebevoll Toni oder Anton ge- nannt – war ein Mensch, wie man ihn nur selten trifft. Er lebte ein Leben voller Hin- gabe, Einsatz und Menschlichkeit. In zahl- reichen Vereinen und Initiativen war er aktiv, immer bereit, mit anzupacken, wenn Hilfe gebraucht wurde. Ein „Nein, ich
Ein Mensch, der nie viele Worte brauchte – seine Taten sprachen für ihn.
© Familie Schmitt
habe keine Zeit“ gehörte nicht zu seinem Wortschatz. Trotz seines enormen Engage- ments für die Gemeinschaft vergaß er nie, was wirklich zählt: die Familie. Er war ein liebevoller Vater, der sich Zeit nahm – eine Qualität, die bei all seinen Aufgaben be- sonders hervorzuheben ist. Auch wenn er oft bis an seine Grenzen ging, begegnete er allen mit Freundlichkeit, Empathie und Re- spekt. Sein Leben war geprägt von Arbeit
Still und zufrieden inmitten seiner Herde – dort, wo sein Herz zur Ruhe kam. © Familie Schmitt
hofer Dorfgemeinschaft oder über viele Jahre beim SSV Homburg-Erbach – überall war er zu finden, wenn es etwas zu tun gab. Und es machte ihn glücklich, gebraucht zu werden und mit seiner Zeit Gutes zu be- wirken. Mit 67, nach zwei zusätzlichen Jahren Arbeit, erfüllte er sich endlich einen lang gehegten Traum: eigene Schafe. Tiere – vor allem Schafe – waren seine große Leidenschaft. Sie stehen sinnbildlich für das, was sein Leben ausmachte: Fürsorge, Ruhe und Beständigkeit. Auf der Titel- seite der Bagatelle sind sie zu sehen – als liebevolle Erinnerung an einen Menschen, der so viel gegeben hat. Es gäbe noch un-
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