Page 32 - Stadtmagazin "es Heftche"® Neunkirchen | Ausgabe 327, Juli 2025
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 Libellen- Faszinierende Insekten
Sicher habt ihr auch schon einmal eine Li- belle gesehen. Libellen sind Insekten, die es schon seit Urzeiten gibt und sie haben sich seither auch kaum im Aussehen verändert. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 5.000 bis 6.000 Libellenarten mit Flügelspannweiten von 2 bis 15 Zentimetern. In Europa sind etwa 85 Arten bekannt. Mit ihren beiden Flügelpaaren, die sich unabhängig von- einander bewegen lassen, weist sich die Li-
Am Glashütter Weiher in Rohrbach haben wir die Plattbauch Libelle (Libellula depressa) entdeckt
© se
belle als wahrer Flugkünstler aus. Sie kann in der Luft „stehen bleiben“, abrupt die Flugrichtung wechseln und einige Arten können sogar rückwärts fliegen und mit bis zu 50 Stundenkilometer (das ist so schnell wie ein Auto in der Stadt fahren darf) ist die Libelle auch recht schnell unterwegs. Auffällig ist der große Kopf, der sehr be- weglich ist und die großen Facettenaugen, die aus bis zu 30.000 Einzelaugen be- stehen können. Mit ihren Fühlern ermitteln die Libellen ihre Fluggeschwindigkeit. In der Luft jagen sie Fliegen, Mücken und Libellen kleinerer Arten und verspeisen ihre Beute auch gleich während des Flu- ges. Manchmal sieht man auch zwei Li-
bellen, die aneinander gehängt durch die Gegend fliegen, die befinden sich in der Paarung. Nach der Hochzeit folgt die Ei- ablage. Die verschiedenen Libellenarten gehen dabei auf ganz unterschiedliche Art
Diese Libelle macht eine Rast am Uferrand © se
und Weisen vor, aber alle legen ihre Eier im Wasser oder im Gewebe der Wasser- pflanzen ab. Bis sich aus den Eiern fertige Libellen entwickelt haben, dauert es recht lange. Erst schlüpfen im selben oder im folgenden Jahr die Vorlarven mit unbeweg- lichen Gliedmaßen, die sich recht schnell zu Larven entwickeln. Die Libellenlarven sind sehr gefräßig und lauern am Grund des Gewässers auf Mückenlarven, Bach-
flohkrebse und auf kleinere Kaulquappen. Je nach Art häuten sich Libellenlarven zwischen 7 und 13 Mal. Die Zeit von der Eiablage bis zur fertigen Libelle kann zwi- schen einigen Monaten und bis zu fünf Jahren dauern. Weniger lang ist dann die Lebensdauer der „erwachsenen“ Libelle, je nach Art werden diese nur sechs bis acht Wochen alt. Libellen sind vollkommen un- gefährlich, manche Menschen glauben, dass sie stechen könnten, sie haben aber überhaupt keinen Stachel. Diese wunder- schönen Insekten sind sehr nützlich, denn sie halten uns Mücken und Bremsen vom Leib. Leider finden diese „Urtierchen“ immer weniger natürlichen Lebensraum, weshalb auch zwei Drittel der hier le- benden Libellenarten zu den gefährdeten Tierarten gehören. Uferbereiche werden zertrampelt, Flüsse begradigt und Moore trockengelegt. Man kann Lebensraum schaffen, in dem man natürliche Garten- teiche anlegt und dabei auf Goldfische verzichtet, diese fressen nämlich gerne Libellenlarven.
 Unterwegs an Bach und See trifft man, vorausgesetzt man hält die Augen offen und hat sie nicht stän- dig auf dem Handy, auf interessante Lebewesen. Wir möchten euch gerne die Libellen vorstellen.
   Beobachtet doch auch einmal diese großartigen Insekten, wenn ihr das nächste Mal draußen seid. se
 Dies ist ein Exemplar der großen Königslibelle (Anax imperator) © se
 Ausgabe 327 / Juli 2025
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