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 Die Geschichte der Erbacher Sandrennbahn
Interessante Fakten anschaulich erzählt mit Zeitzeugen 3. u. letzer Teil
schaft siegte vor Holland, Österreich und England. Die sechs besten Fahrer fuhren um den großen Preis von Homburg. Es siegte Josef Seidl aus Deutschland. Ab 1959 fuhren die Rennmaschinen auf Asche. Es gab auch Rennen speziell für Speedway-Fahrer. 12.000 Zuschauer besetzten die Ränge und 59 Fah- rer hatten sich eingefunden. Nach eigenem System und Regeln startete das Rennen.
 Im letzten Teil der Geschichte der Er- bacher Sandrennbahn blicken wir auf die letzten Rennen und haben die Ini- tiatoren der Vortragsreihe zur Spenden- übergabe in das Zentrum für Palliativ- medizin und Kinderschmerztherapie der Unikliniken Homburg begleitet.
  Mit dem tapferen Hasen, der die Rennbahn kreuzte, endete der zweite Teil der Geschich- te der Erbacher Sandrennbahn. 8.000 Zu- schauer waren in Erbach beim Rennen 1957 am Start, die alle die Spitzenfahrer im Mo- tocross (Spitzenklasse Dirt-Talk) zu sehen. Zum ersten Mal waren bei diesem Rennen
Heftig ging es zur Sache bei den Rennen
auch Fahrer aus der DDR, Polen und der Tschechoslowakei am Start. Als mehrfacher australischer Meister und Träger des Silber- helms, einer der höchsten Trophäen, nahm der Engländer Arnold Hendriksen teil. Ge-
in Oberhausen/Westfalen starb. Zum Ge- denken an den Rennfahrer wurde der Lauf um den Bahnrekord in Erbach als Dirtl-Ge- dächtnisrennen ausgeschrieben. Ab 1957 war dann die neue Generation Fahrer am Start, darunter auch der Erbacher Edi Boßlet.
Die Statistik zu den Besucherzahlen der Sandbahnrannen von 1952 bis 1963
Er lieferte sich spannende Rennen mit Lach- ner aus Sittenbach und qualifizierte sich. In Homburg war er die große Überraschung auf dem Parkett der internationalen Sand- bahnrennen. Alle waren gespannt auf das Abschneiden des Lokalmatadors. Er wurde bester Ausweisfahrer und war als neues Ta- lent entdeckt. Neben dem silbernen Lorbeer- kranz erhielt er vom ADAC einen Ehrenpreis. 1957 und 1958 organisierte der Verein auch
Edi Boßlet zum Anfang seiner Karriere
eigene Rennen, hier hieß es „Vierländer- Matsch + Querfeldein“, da waren Geschick- lichkeit und Fahrkunst gefordert. Sieger war der 19-jährige Gerd Kirsch aus Hausweiler mit nur neun Strafpunkten. Gefahren wurde auf den Marken Horex, Puch, DKW, Zün- dapp und vielen mehr. Die deutsche Mann-
Die Originalmaschine von Edi Boßlet konnte bei der Vortragsreihe besichtigt werden, mit im Bild Edi Boßlet, Anni Schindler, Franz Boßlet und Markus Emser (von links)
Held des Tages war Josef Kamper aus Öster- reich, der fünf Siege errang. Zum zehnjähri- gen Renn-Jubiläum gab es tolle Preise zu ge- winnen. Der Renner schlechthin war da der Kleinwagen, der von den Mitgliedern des Motor-Sport-Clubs gebaut wurde und der immerhin 70 Km/h schaffte. Mit seiner Ein- trittskarte gewann der Rohrbacher Eduard Lamm den Wagen. Ebenfalls mit der Ein-
    Das letzte Rennen in Erbach
fand am 14. Mai 1961 statt,
danach gab es noch Rennen in Webenheim
dacht wurde auch dem Österreicher Fritz Dirtl, der am 10. Juni 1956 bei der Speed- way Weltmeisterschaft auf der Aschenbahn
Prof. Dr. med. Sven Gottschling freute sich über die tolle Spende von Franz und Edi Boßlet und Anni Schindler (von links)
trittskarte gewann Manfred Kassel aus Hom- burg, er durfte ein Motorrad mit nach Hause nehmen. 1960 siegte Sven Fahlen aus Schweden auf seiner 500er und Siegfried Klaus aus Salzufflen gewann den großen Preis. Rennen mit Seitenwagen verliefen im- mer besonders spannend. Es gab Stürze, von denen einer in der Nordkurve massive Fol- gen hatte. Das Rennen musste abgebrochen werden und der Gespannfahrer Wilhelm Düsterhöft aus Weilheim musste ins Kran- kenhaus gebracht werden. Sein Sohn und gleichzeitig Beifahrer verstarb an einem Schädelbasisbruch. Das letzte Rennen auf der Sandrennbahn fand am 14. Mai 1961 statt. Mit Walter Scheib, Edi Boßlet und
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