Page 8 - Ausgabe 098 / Oktober 2020
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 Schulstart unter Corona-Bedingungen
Eindrücke aus dem Saarpfalz-Gymnasium in Homburg
schichte schweren Herzens gleich drei für August und September im Saarpfalz-Gym- nasium eingeplante Veranstaltungen zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit (3.10.2020) ab, die mit der Konrad-Adenauer-Stiftung vorbereitet waren. Auch Termine mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden abgesagt, ein Besuch der engagier- ten Meeresbiologin und Umweltschützerin Frauke Bagusche aufgeschoben. Als vorläu-
Die Meeresbiologin und Umweltschützerin Frauke Bagusche begeisterte
am 27. August mit ihrem Vortrag im Hof der Gustavsburg in Jägersburg, ihr Besuch im Saarpfalz-Gymnasium wurde jedoch coronabedingt aufgeschoben
figer Ersatz diente ihr Vortrag im Hof der Gustavsburg in Jägersburg. Festhalten will man aber unbedingt an der Teilnahme bei der Gedenkveranstaltung zur Reichspogrom- nacht am 9. November im Homburger Saal- bau (ab 16 Uhr), an Kleingruppen-Besuchen der Ausstellung über die Goldenen Zwanzi- ger im Historischen Museum in Saarbrücken sowie an einem kleinen Workshop über die
 „Lehre tut viel, aber Aufmunterung tut alles.“ Dieses Goethe-Zitat passt gut zum Schulstart unter Corona-Bedin- gungen nach den Sommerferien. Mit einer außergewöhnlichen Feier nah- men Schulleitung und Lehrerkollegium des Saarpfalz-Gymnasiums am 17. Au- gust ihre neue Klassenstufe 5 in die Schulgemeinschaft auf.
 Um möglichen Ansteckungsgefahren auszu- weichen, erfolgten die Grußworte von Schul- leiter Jürgen Mathieu und Elternvertreterin Ramona Matti bei schönem Wetter auf dem Schulhof. Mathieu teilte mit, dieser Schulstart während der Corona-Pandemie erinnere ihn an eine Nachtwanderung durch einen dunk- len Raum. Was in den folgenden Wochen auf uns zukomme, wisse niemand ganz ge- nau. Die Gruppen sollten deshalb diszipli- niert zusammenbleiben, zusammenhalten und die Corona-Regeln konsequent beher- zigen, um sich selbst, die Mitschüler, Lehrer
Schulleiter Jürgen Mathieu bei seiner Begrüßung der Schulneulinge und ihrer Eltern
und Eltern zu schützen. „Ihr werdet mehr gefordert als frühere Jahrgänge“, prognosti- zierte er. Zugleich machte er aber auch Hoff- nung, indem er aus dem Trostgedicht „Das Lied von der Moldau“ (1944) von Bertolt Brecht zitierte: „Die Nacht hat zwölf Stun- den, dann kommt schon der Tag.“ Auch ein Ende der belastenden Corona-Seuche sei ab- zusehen, wenn ein Impfstoff entwickelt ist. Mathieu animierte die Eltern, den Schulstart am Gymnasium als besonderes Ereignis im privaten Kreis gebührend zu feiern. Nach der Klasseneinteilung und dem Fototermin gingen die fünf neuen Klassen mit ihren Klas- senlehrer(inne)n in die Gebäude, wo sie eine Einführung in das Schulleben am Gymnasi- um erhielten. Die übrigen Klassen und Kurse sind bereits seit Mai mit den wichtigsten Ver- haltensregeln unter Corona-Bedingungen gut vertraut. Rebeca Simon (7b) äußerte sich im Deutschunterricht darüber, dass sie froh sei, endlich nochmal in die Schule gehen zu
können, weil man seine Freunde wieder sieht und „die Lehrer alles besser erklären können und auch helfen.“ Problematisch sei aber die Ansteckungsgefahr. „Und das mit dem Abstand oder den Einbahnstraßenregeln vergisst man ja auch manchmal.“ Hannah Göddel (7b) hofft, dass alles bald wieder normal ist, äußerte sich aber positiv zum neuen coronabedingten Stundenplan: „Ich finde es gut, dass wir nur noch Doppel- stunden haben, weil dann unser Ranzen nicht mehr so schwer ist.“ Jannis Krupp (ebenfalls 7b) meinte: „Am Anfang fand ich Corona cool, weil man keine Schule hatte.
Hannah Göddel (links), Jannis Krupp und Rebeca Simon aus der Klasse 7b berichteten im Deutschunterricht über ihre Erfahrungen mit Schule unter Corona-Bedingungen
Man konnte lang schlafen, spät ins Bett ge- hen und es war entspannt. Kein Stress mit Hausaufgaben, aber irgendwann hatte man keine Lust mehr. Jetzt geht die Schule wieder auf, man sieht seine Freunde wieder – und
   Empfang der fünf neuen Fünferklassen und ihrer Angehörigen im Schulhof des Saarpfalz-Gymnasiums
hat schon wieder keine Lust mehr.“ Auf hef- tige Kritik stießen die überfüllten Schulbusse, die Infektionsgefahren bergen. Bedauerlich ist auch der Verzicht auf Sonderveranstal- tungen, um niemand einem erhöhten Infek- tionsrisiko auszusetzen. So sagte die AG Ge-
Tänze und Musik dieser Zeit in der Hom- burger Tanzschule Srutek. Mit Charleston und Lindy Hop will man versuchen, unter Einhaltung der Corona-Verhaltensregeln die Alltagssorgen zeitweise zu vergessen.
Eberhard Jung Ausgabe 098 / Oktober 2020
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