Page 10 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 128, April 2023
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 Gesundheitsbeitrag zum Thema Makronährstoffe
mit dem Verzehr von Ein- und Zweifachzu- ckern (einfache Kohlenhydrate) auch der Blutzuckerspiegel schneller in die Höhe ge- trieben wird, was den Körper dazu veranlasst große Mengen an Insulin freizusetzen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, langfristig eher auf komplexe Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten und ballaststoffrei- chen Lebensmitteln (v.a. Gemüse) zurück- zugreifen, welche den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen und ihn relativ lan- ge konstant halten. Darüber hinaus enthalten diese Lebensmittel auch zusätzlich größere Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen als es z.B. bei Weißmehlprodukten der Fall ist. Fassen wir also noch einmal zusammen: Kohlenhydrate sind Energielieferanten und treten, je nach Anzahl der Grundbausteine, aus denen sie bestehen als lang- oder kurz- kettige bzw. einfache und komplexe Koh- lenhydrate auf. Damit Zucker ins Blut ge- langen und von dort aus weitertransportiert werden kann, muss der Körper die langket-
Teil I Kohlenhydrate
Zu ihnen gehören Saccharose, Maltose und Laktose. Man muss an dieser Stelle jedoch erwähnen, dass Disaccharide durchaus in der Lage sind, sich in Monosaccharide zu- rückzuverwandeln. Das geschieht, indem sich ein Wassermolekül an den Doppelzu- cker anhängt (Hydrolyse). Die letzte Gruppe bilden die Vielfachzucker bzw. Polysaccha- ride. Sie bestehen aus vielen miteinander verbundenen Bausteinen und müssen vom Körper zuerst gespalten werden, bevor sie ins Blut aufgenommen werden können. Man spricht bei dieser Art von Kohlenhydraten daher auch von komplexen Kohlenhydraten. Da Kohlenhydrate im menschlichen Körper
 In den folgenden beiden Ausgaben werden wir uns mit der Frage beschäf- tigen, welche Nährstoffe uns täglich mit Energie versorgen, damit alle Funk- tionen des Körpers einwandfrei ablau- fen und wir unserem Alltag ungehin- dert nachgehen können. Damit es nicht zu kompliziert wird, werden wir uns dabei auf die drei Großen Grup- pen der Nährstoffe, die sogenannten Makronährstoffe konzentrieren. Dazu starten wir in dieser Ausgabe des Ma- gazins mit den Kohlenhydraten, die ei- ne der drei Hauptgruppen darstellen. Zunächst jedoch ein paar Worte zur Bezeichnung der Makronährstoffe als solches.
 Unter Makronährstoffen versteht man die Haupt- bzw. Grundnährstoffe Kohlenhydra- te, Eiweiße und Fette, wobei vor allem die Kohlenhydrate und Fette Energielieferanten sind. Man spricht daher auch gerne von Brennstoffen. Die Eiweiße haben hingegen wichtige Funktionen, wenn es um Aufbau- prozesse des Körpers geht und werden vor diesem Hintergrund auch als Baustoffe be- zeichnet. Neben den Brenn- und Baustoffen gibt es noch die Gruppe der Wirk- und Reg- lerstoffe sowie die Begleitstoffe. Diese sollen hier jedoch nicht in die Betrachtung mitein- fließen. Widmen wir uns nun also den Koh- lenhydraten, die sicherlich jedem von uns ein Begriff sind. Kohlenhydrate (Saccharide) ist ein Sammelbegriff für alle Zucker- und Stärkearten; auch Ballaststoffe gehören zu dieser Gruppe dazu. Sie bestehen aus den Elementen Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) und können in drei Grup- pen, nämlich Einfach- Zweifach- und Viel- fachzucker eingeteilt werden. Um heraus- zufinden, welche Form der Kohlenhydrate wir aufnehmen, wenn wir Nudeln, Reis, Brot oder Süßigkeiten essen und was genau dann in unserem Körper passiert, spielt diese Ein- teilung eine wichtige Rolle. Zu den Einfach- zuckern, auch Monosaccharide genannt, ge- hören Glukose, Fruktose und Galaktose, die vor allem in Früchten, Honig, Zucker, Milch und Milchprodukten vorkommen. Sie beste- hen, wie der Name schon vermuten lässt, aus nur einem Zuckerbaustein. Anders ver- hält es sich mit den Zweifachzuckern, auch Disaccharide genannt, die aus zwei mitei- nander verbundenen Bausteinen bestehen.
Nährstoffe sind wichtig für unsere tägliche Energie (c) Adobe Stock / Artofinnovation
nur in Form von Monosacchariden ins Blut gelangen können, müssen Di- und Poly- saccharide zuerst gespalten werden. Dazu braucht es spezielle Enzyme. Am wichtigsten ist hier die sogenannte Amylase, die sich im Speichel und auch in unserem Darm befin- det. Sie spaltet die Bindungen der Poly- saccharide und macht aus ihnen Disaccha- ride, welche wiederum durch andere Enzy- me zu Monosacchariden gespalten werden. Erst jetzt kann der Zucker an das Blut abge- geben und in die einzelnen Organe gebracht werden, wo er verwertet oder ggf. gespei- chert wird. Ein- und Zweifachzucker können also vom Körper leichter verwertet werden, sind deswegen aber nicht zwangsläufig bes- ser für uns. Problematisch ist nämlich, dass
tigen Kohlehydrate mit Hilfe verschiedener Enzyme spalten. Dieser Vorgang nimmt deut- lich mehr Zeit in Anspruch als es die Ver- dauung von Mono- und Disacchariden tut und verhindert dadurch, dass der Blutzu- ckerspiegel innerhalb kürzester Zeit in die Höhe schießt, um in der Folge dann genau so schnell wieder abzufallen, was uns erneut hungrig werden lässt und im schlimmsten Fall zu Heißhunger führt. Nachhaltiger ist es daher, den Körper mit komplexen Kohlen- hydraten zu versorgen und darauf zu achten, den Blutzucker so lange wie möglich kon- stant zu halten, damit nicht fortwährend gro- ße Mengen an Insulin bereitgestellt werden müssen.
Emilia Schappé Ausgabe 128 / April 2023
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