Page 22 - Ausgabe 111 / November 2021
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und die Oma begann zu erzählen: „Vor ganz langer Zeit, als es noch gar keine Autos, Fernseher, Internet und Handys gab, nicht mal Wasser aus dem Wasserhahn oder gar Strom um Licht zu machen oder zu kochen, da lebte in einem fernen Land der Martin
ganz selbstlos dem Bettler geholfen hat. Der 11. November ist nämlich der Tag an dem der Martin von Tours geboren wurde.“ So- phie hatte andächtig der Oma gelauscht und sogleich verstanden: „Also ist der Reiter der Martin und man spielt nach, wie der durch die Gegend geritten ist und wie er dem Mann geholfen hat. Aber was machen denn die Kinder da und warum haben die alle ein Licht in der Hand?“ „Die Kinder haben selbstgebastelte Laternen in den Händen und sie sind auch ein Teil des Nachspielens. Du musst wissen, dass man zu der Zeit, als der Martin auf der Welt war, die Verstorbenen
Vielerorts ist er ein wohlbekannter Mann, der heilige St. Martin. Immer im November feiert man an einem be- stimmten Tag, das was dieser Mann getan hat. Viele Menschen kennen die Geschichte, die sich um St. Martin rankt, doch die kleine Sophie in unse- rer Geschichte hatte keine Ahnung.
Wer war eigentlich St. Martin
Neulich war die kleine Sophie bei ihrer Großmutter. Sie wusste nichts mit sich an- zufangen und so kramte sie in den Schubla- den. Sie fand ein Fotoalbum aus der Kinder- gartenzeit ihrer Mama. Zusammen mit der Oma schaute sie die Bilder an. Da war auch ein tolles Bild zu sehen, darauf war die Ma- ma als sie etwa so alt wie Sophie war und viele andere Kinder, ein großes Feuer war da und ein Mann auf einem Pferd. Neugierig fragte Sophie: „Oma, was ist das für ein Mann? Der sieht aber nicht aus wie der Opa. Und was machen all die Kinder da? Haben die keine Angst vor dem Feuer?“ „Ach So- phie,“ antwortete die Großmutter, „das war
So einen schönen Lampion wollte Sophie auch mit der Oma basteln
von Tours. Der trat ins römische Militär ein und wurde Soldat. Martin war ein guter Kerl und eines Tages, als er unterwegs war, traf er auf einen armen Mann. Es war eisig kalt und der Bettler fror ganz furchtbar. Keiner half ihm, außer Martin. Er nahm seinen ei- genen Mantel und teilte ihn in zwei Hälfen mit seinem Schwert. Eine gab er dem Bettler, die andere Hälfte behielt er und ritt weiter. In der Nacht erschien ihm, laut der Sage, Je- sus und sagte Martin, dass er der Bettler ge- wesen sei und bedankte sich bei ihm. Martin war so ergriffen von dieser Begegnung, dass er später sogar Bischof wurde und sehr an Gott geglaubt hat. Martin hat auch weiterhin den Armen und Hilfsbedürftigen zur Seite gestanden. Und weil die Menschen es toll fanden, dass er so ein feiner Kerl war, haben sie ihn sehr verehrt. Darum haben sie be- schlossen, immer am 11. November an die- sen Martin zu denken und zu feiern, dass er
So reitet vielerorts der Heilige St. Martin am 11. November durch die Orte
mit einer Lichterprozession auf den Friedhof brachte. Die Kinder spielen also beim Mar- tinsumzug die Lichterprozession nach. Frü- her haben wir die Laternen immer selbst ge- bastelt und eigentlich sollten wir auch eine zusammen basteln. Was meinst du Sophie?“ „Auja,“ rief diese, „und morgen nehm ich sie mit in den Kindergarten und zeige sie all meinen Freunden. Denen erzählte ich dann auch die Geschichte vom Martin und viel- leicht allen die dann auch eine Laterne bas- teln und so einen Umzug machen.“
ot/pixabay
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Nach dem Umzug trafen sich immer alle beim großen Martinsfeuer
beim Martinsumzug bei uns im Dorf, den gab es früher am 11. November. Das war immer sehr schön!“ „Aber Oma,“ sagte So- phie, „der Onkel Martin wohnt doch im Nachbarort, der zieht doch nicht um. Und die Kinder können doch nicht helfen.“ „Ich erzähle dir die Geschichte vom St. Martin der vor langer Zeit gelebt hat.“ Und so setz- ten sich die beiden auf das gemütliche Sofa
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