Page 18 - Ausgabe 113 / Januar 2022
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 Das Herz der Schlange
SR-„Tatort“, Dritter Fall des neuen Ensembles
dem sich die Figuren gerade noch finden und wir sie gemeinsam mit den Schauspie- ler*innen entdecken und weiterentwickeln können. Mit unserer Kamerafrau Anne Bolick entwickle ich in der Vorbereitung eine Vision für den Film. Die Arbeit am Set ist dann al- lerdings recht spontan und flexibel. Unsere restliche Filmcrew bestand aus erfahrenen Filmemacher*innen und absoluten Newco- mern — eine Mischung aus Knowhow und Rock’n’Roll, Struktur und kreativem Chaos. Das macht den Film lebendig — obwohl na- türlich jemand stirbt.“
Was ist für Dich das Besondere an dem Format?
„Ich persönlich bin Fan. Das Besondere an diesem Format ist, dass es das Format auch immer mal wieder verlässt. Mich haben schon immer die Filme in der Reihe interes- siert, die ein bisschen anders waren. Der neue Saarbrücker ‚Tatort‘ ist kein klassischer Krimi, sondern eher ein Thriller. Anstatt der Aufklärung eines einzelnen Falls hinterherzu- jagen, tauchen wir tief ein in das Leben und die Geschichte der beiden Kommissare. Un-
 Der neue SR-„Tatort, „Das Herz der Schlange“, wird am Sonntag, 23. Janu- ar, 20.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt. Nach den Erfolgen von „Das fleißige Lieschen“ 2019 und „Der Herr des Waldes“ 2020 ist das der dritte „Tatort“ des Saarländischen Rundfunks mit neu- em Ensemble.
Das Ermittlungsteam sitzt gut gelaunt in ei- nem Saarbrücker Restaurant: Hauptkommis- sar Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Haupt- kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer), Hauptkommissarin Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Hauptkommissarin Pia Hein- rich (Ines Marie Westernströer) sind gerade mit dem Essen fertig, als Adam eine SMS von seinem Vater erhält, der ihn dringend nach Hause bittet, da es seiner Mutter sehr schlecht gehe. Widerwillig macht Adam sich auf den Weg, trifft zu Hause aber nur auf seinen Vater, der vorgibt, ein wichtiges Ge- spräch mit ihm führen zu müssen. Indessen erreicht eine Einsatznachricht das übrige Team. Leo und Pia machen sich auf den Weg zum Tatort: In der besten Gegend von Saar- brücken finden sie in einer Villa den Leich-
Die Hauptkommissarinnen und Hauptkom- missare feiern bei einem Abendessen den Abschluss eines Falls: Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Leo Hölzer (Vladimir Burla- kov), Adam Schürk (Daniel Sträßer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) – v.l.
nam von Cora Reuters vor. Zudem einen blutverschmierten Baseballschläger, eine lee- re Dose Pfefferspray, einen geöffneten Safe mit bündelweise Bargeld darin - und einen mutmaßlichen Täter, der schwerverletzt am Boden liegt und deshalb ins Krankenhaus gebracht wird. Als dieser dort kurze Zeit spä- ter auf nicht natürliche Weise stirbt, wird dem Team um Hauptkommissar Hölzer
schnell klar, dass es um mehr als einen miss¬glückten Einbruch geht. Erste Ermitt- lungen ergeben: Bei Cora Reuters wurde vor einigen Monaten eingebrochen und dabei heimlich eine Überwachungskamera instal- liert. Bei der Einsatzbesprechung am nächs- ten Morgen fehlt Adam.
Es verspricht spannend zu werden. Der SR stellte die Frage an die junge Regisseurin Luzie Loose: „Der Saarbrücker „Tatort“ hat ein junges Ermittlungsteam und jetzt eine junge Regisseurin und Kamerafrau. Was macht den jungen „Tatort“ aus?“
„Mein Ziel ist es, dass wieder mehr junge Menschen den ‚Tatort‘ schauen. ‚Tatort‘ ist ein etabliertes Format und unser Film be- handelt jetzt kein explizit junges Thema - ei- ne freiere Herangehensweise und Umset- zung machen unseren Film aus. Mir wurde
  „Das Herz der Schlange“, der neue Tatort aus Saarbrücken
als Regisseurin in der Gestaltung da zum Glück viel Vertrauen entgegengebracht. Newcomer Regisseurinnen bekommen bei den etablierten Formaten oft Filme angebo- ten, die besonders „weiblich konnotierte“ Themen behandeln. Diese Rollenverteilung langsam abbauen zu können, hat mir an dem Projekt gut gefallen. Den Rollen der beiden Ermittlerinnen im Team kommt in diesem Film eine größere Bedeutung zu, was ich sehr gut und richtig finde! Im Zentrum des Films steht allerdings eine Vater-Sohn Geschichte und im weiteren Sinne eine Bru- dergeschichte. Ich hatte einfach große Lust darauf, mit einem Ensemble zu arbeiten, in
ser Drehbuchautor Hendrik Hölzemann ent- wirft in seinen Büchern psychologisch span- nende und komplexe Figuren. Mein Ziel für den Film war nicht, ein bestimmtes Genre zu bedienen, sondern diese Figuren dicht und nachvollziehbar zu erzählen und gleich- zeitig genug Geheimnisse zu wahren für fol- gende Filme.“
Ausgabe 113 / Januar 2022
Ausgab
 Informationen über den Saarländi- schen Rundfunk erkalten Sie im In- ternet unter sr.de.
Fotos: © SR Pasquale d’Angiolillo
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