Page 32 - Stadtmagazin "es Heftche"® Homburg | Ausgabe 144, August 2024
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Komplex und interessant
Die Geschichte der Wasserversorgung in Bexbach Teil 1
am Kreuz zwischen Wellesweiler- und Grubenstraße wurde jedoch von der Ge- meinde abgelehnt mit der Begründung, sie hätten keinen weiteren Weg zu den beiden
Von Wäldern, Brunnen und Zister- nen - Die Geschichte der Wasserver- sorgung in Bexbach ist so komplex wie interessant. Als man 1967 die damalige Haupt- und heutige Rat- hausstraße erneuerte, wurden Rohre freigelegt, die bereits kurz nach der Jahrhundertwende die Haus- haltungen des damals noch zum Königreich Bayern (Bayerische Pfalz) gehörigen Dorfes Mittelbexbach mit Trinkwasser versorgten.
1906 hatte Bürgermeister Christian Ba- schab mit dem Gemeinderat beschlossen, eine Wasser- und Gasversorgungsleitung verlegen zu lassen. Der Auftrag erging an die Zweibrücker Firma Kölwel. Die Kosten von rund 100.000 Mark waren von der Gemeinde allein nicht zu stemmen, sodass ein Darlehen aufgenommen werden soll- te, welches eine Bürgerversammlung, die
gab es im Ort nur 2 öffentliche Brunnen: In der Oberbexbacher Straße neben dem Anwesen Winter (heute Funz‘l) und di- rekt an der Bachbrücke, beide mit zwei Steintrögen, wo die Frauen auch waschen konnten. An der Bachbrücke wurde nicht nur Wäsche gewaschen, sondern auch die am Bachufer stehenden Melden (Volks- mund: Schissmelde), die gutes Viehfutter
abgaben. Außerdem war der Brunnen gleichzeitig Viehtränke. Ein dritter Brun- nen wurde 1885 beim Bau der damaligen Schule (heute Rathaus) gegraben. Es muss erwähnt werden, dass die meisten Dorf- bewohner eigene Brunnen besaßen. Be-
In unmittelbarer Nähe der Bachbrücke über den Bexbach (Nähe Alois Nesseler Platz) befand sich ein Dorfbrunnen und die Viehbrücke
© Britz
vorhandenen Gemeindebrunnen. Der Ge- meinderat, selbst überwiegend Bergleute, konstatierte spöttisch: Man habe nichts dagegen, wenn sie selbst einen Brunnen nahe des Kreuzes erbauen wollten. Als Bergleute müssten sie ja wissen, wie die Grabung vonstatten geht. Einen weiteren Brunnen gab es am Anfang der Oberbex- bacher Straße mitten in der Fahrrinne. Nach der Auftragsvergabe wurde von
bereits 1904 stattfand, befürworten sollte. Von 480 Stimmberechtigten erschienen allerdings nur 76, von denen 38 für und 38 gegen den Plan stimmten. Damit war er zunächst abgelehnt. Baschab führte in- zwischen Gespräche mit der Fa. Kölwel, die – so sein Vorschlag – die ersten Jahre in Eigenregie den Versorgungsbetrieb übernehmen sollte. Private und öffentli- che Brunnen Ende des 18. Jahrhunderts
kannt ist auch, dass die Zweibrücker Firma Oltsch im Garten des katholischen Pfarr- hauses Ende des 19. Jahrhunderts einen Brunnen gegraben hatte. Um 1845 wur- den etwa 44 private Ziehbrunnen regist- riert, 1871 ist von zwei Dorfbrunnen und einer Ortspumpe die Rede. 1882 wurde an der Wellesweilerstraße ein weiterer an- gelegt. Der Antrag von rund 30 Bexbacher Bergleuten zur Errichtung eines Brunnens
Ursprünglicher Wasserhochbehälter für Bexbach und Niederbexbach, der heutige Aussichtsturm 38 m hoch mit Bergbaumuseum
© Britz
Kölwel am Ende der damaligen Ludwig-, heute Kolpingstraße nahe der Kolling, die erste Tiefenbohrung vorgenommen und ein Pumpenhaus darüber errichtet. Am Ende der Wellesweilerstraße (Zollstock genannt) errichtete man einen zweiten Wasser-
Bahnhofumfeld mit Löwenbrunnen um 1940 © Britz
Ausgabe 144 / August 2024
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Historisch