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UKS baut Strukturen aus

bessere EErforschung und Behandlung von „Long COVID“-ähnlichen Erkrankungen bei Kindern

Mit der Eröffnung einer interdisziplinären Spezialambulanz im Frühjahr 2026 möchte das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) die bereits bestehenden Strukturen zur Erforschung und Behandlung von „Long COVID“-ähnlichen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im Saarland und der Großregion weiter ausbauen.

Die beiden beteiligten Kliniken für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie (Leitung: Prof. Dr. Michael Zemlin) sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie (Leitung: Prof. Dr. Eva Möhler) sind seit Kurzem Teil des im Mai 2025 gegründeten Netzwerkes „PEDNET LC“. Dieser bundesweite Zusammenschluss von 65 Kliniken und Forschungsinstituten, der sich auf die Verbesserung der Diagnostik und Behandlungsansätze für Kinder und Jugendliche mit „Long COVID“-ähnlichen Erkrankungen konzentriert, wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Für den Ausbau der Versorgungsstrukturen in Homburg ist eine Fördersumme von rund 700.000 Euro vorgesehen. „Schätzungen zufolge sind bis zu fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen von gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion betroffen. Viele von ihnen werden von ihren Haus- und Kinderärzten und in den bereits bestehenden klinischen Strukturen ausreichend versorgt, doch ein Teil benötigt unbestritten eine deutlich intensivere Behandlung in spezialisierten Zentren“, sagt Dr. Magnus Jung, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit. „Den betroffenen Kindern und ihren Familien auch im Saarland eine wohnortnahe, hochspezialisierte Versorgung zu bieten, ist unser erklärtes Ziel. Mit dem Beitritt zum bundesweiten Netzwerk PEDNET LC und mit dem Aufbau einer Spezialambulanz wird das UKS künftig zu einem der  führenden Zentren für die Erforschung und Behandlung von ‚Long COVID‘-ähnlichen Erkrankungen bei Kindern werden.“ Bei „Long bzw. Post COVID“ handelt es sich nicht um einheitliche Krankheitsbilder. Vielmehr werden unter diesen Begrifflichkeiten Symptome und Beschwerdebilder erfasst, die zwar einen zeitlichen Bezug zu einer vorangegangenen SARS-CoV-2-Infektion haben, in ihrer klinischen Ausprägung jedoch mitunter stark variieren, verschiedene Organsysteme betreffen und unterschiedliche Ursachen haben können. Im neu gegründeten Netzwerk „PEDNET LC“ werden zudem auch postinfektiöse Erkrankungen erforscht, die durch das Influenzavirus, das Epstein-Barr-Virus sowie andere Erreger verursacht wurden. Auch Betroffene mit Beschwerden nach Impfungen sowie Kinder und Jugendliche mit Myalgischer Enzephalomyelitis bzw. dem Chronischen Fatigue Syndrom sollen zukünftig über die neuen Netzwerk-Strukturen betreut werden – unabhängig vom Auslöser. „PEDNET LC“ umfasst schon jetzt 62 Standorte in ganz Deutschland und zählt damit zu den größten pädiatrischen Versorgungsnetzwerken zu diesem Thema. In 15 Bundesländern werden aktuell interdisziplinäre und multiprofessionelle Strukturen aufgebaut, die eine koordinierte und evidenzbasierte Betreuung ermöglichen. Parallel zum Aufbau der ersten Spezialambulanz im Saarland entstehen bundesweit weitere 19 spezialisierte Versorgungszentren. „Durch die enge Vernetzung der Zentren – beispielsweise über die systematische Datenerfassung in einem gemeinsamen Register – erhoffen wir uns wichtige Erkenntnisse in der Erforschung der unterschiedlichen Krankheitsbilder und ihrer Ursachen. Gemeinsam durchgeführte Klinische Studien sollen neue Wege in Diagnostik und Therapie eröffnen“, erklärt Prof. Dr. Michael Zemlin, Direktor der Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie am UKS. „Wir wollen aber auch innovative Versorgungsansätze testen, etwa die telemedizinische Betreuung für schwer betroffene, hausgebundene Patienten. Die Erarbeitung spezieller Schulungsprogramme für medizinisches Personal zählt ebenso zu den Zielen wie eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, eine Kooperation mit den Sozialpädiatrischen Zentren der Region sowie eine Vernetzung mit Rehabilitationseinrichtungen und Schmerzzentren.“

Mit der für das Frühjahr 2026 geplanten Eröffnung der „PEDNET LC Ambulanz“ in Homburg wird auch die enge, interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pädiatrie und Kinderpsychologie am UKS weiter intensiviert. „Die psychiatrische und psychotherapeutische Beteiligung im Rahmen der interdisziplinären Behandlung von ‚Long- bzw. Post-Covid‘-Patienten spielt nicht nur in der Diagnostik oder der Behandlung von Begleiterkrankungen oder gleichzeitig auftretenden Erkrankungen eine Rolle, sondern auch bei der Erarbeitung von Konzepten zur Senkung der Symptomlast. Wenn somatische Erkrankungen einhergehen mit Depressionen, Angst- und Posttraumatischen Belastungsstörungen sowie Schlafstörungen, dann erarbeiten wir mit den jungen Patienten und ihren Familien individuelle Energie- und Alltagskonzepte, mit denen sich die Symptomlast senken lässt“, erklärt Prof. Dr. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. 

Schenk, Silvia
01. Sep 2025