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Die polnische Maria hilft!

Das Chawwerusch Theater zeigt Stück über die Pflegesituation in Deutschland

„Maria hilf“, mit 70 Vorstellungen eines der erfolgreichsten Stücke des Chawwerusch Theaters, feiert seine Derniere am Samstag, dem 1. November, in Blieskastel. Auf Einladung der Kreisvolkshochschule des Saarpfalz-Kreises gastiert das professionelle Theaterkollektiv der Südpfalz in der Schulaula des Von der Leyen-Gymnasiums.

„Maria hilf“ heißt das Schauspiel über eine Mutter, eine Tochter und eine „unbezahlbare“ polnische Perle und kreist um ein sehr aktuelles Thema: den Pflegenotstand und die massenhafte Anstellung von 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa. „Maria hilf“ richtet den Blick vor allem auf die zwischenmenschliche Seite: Von jetzt auf gleich sind drei Frauen auf das Engste miteinander verbunden, und zwar im wörtlichen Sinne. Denn pflegebedürftig sein bedeutet, dass immer jemand da sein muss und dass der andere ganz nahe herankommt.

Zum Inhalt: Magdalena (Felix S. Felix) lebt ihr Leben. Dazu gehören die Unternehmungen mit Freundin Elvira, das Beobachten der Vögel in ihrem Garten, die Pläne für die anstehende Urlaubsreise und ihr selbstbestimmter Ein-Personen-Haushalt. Aber nach einem Schlaganfall ist nichts mehr wie es war. Auch nicht für Tochter Michaela (Miriam Grimm), denn die muss sich jetzt kümmern, trotz ihres Vollzeit-Jobs und ihrer beiden Kinder, die sie allein erzieht. Ein Pflegeheim kommt für ihre Mutter nicht in Frage und so scheint Michaela nur eine Lösung praktikabel: Eine Polin, die vorübergehend bei ihrer Mutter einzieht und sich somit rund um die Uhr um die Pflegebedürftige kümmern soll. Die Tochter leitet alles in die Wege und Maria (Melina Schöfer) wird die Dritte im unfreiwilligen Bunde. 

Schon bei der Ankunft macht Magdalena der jungen Frau das Leben schwer. Sie will keine fremde Person im Haus und eine junge polnische schon gar nicht. Ihre Hilflosigkeit zwischen Toilettensitz und Duschkabine und die Einsamkeit führen zu bösartigem und herrischem Verhalten gegenüber Maria. Michaela schämt sich für die hässliche Seite ihrer Mutter und will vermitteln. Es soll doch für alle so gut wie möglich sein. Maria begegnet diesen Turbulenzen mit viel Pragmatismus und guter Laune. Was bleibt ihr auch sonst zu tun? 

Maria packt zu, holt die Pantoffeln oder die Ausgeh-Garderobe, kocht Magdalenas Lieblingsessen und massiert den gelähmten Arm. 24 Stunden gemeinsam, da lernt man sich kennen – mehr als einem lieb ist. Bald wissen Maria und Magdalena, die ihre Großmutter sein könnte, so viel voneinander, dass sie gar nicht anders können, als Verständnis für die andere zu haben und sogar ein wenig Sympathie – trotz aller Zänkereien und heruntergeschluckten Kränkungen … 

Das Drama „Maria hilf“ beschreibt, wie sich drei Frauen einer unabwendbaren Situation stellen – und dabei trotz aller Widrigkeiten neue Wege zu sich selbst und zueinander finden. Autor und Regisseur Walter Menzlaw hat beim Schreiben des Stücks auf Material zurückgegriffen, das zuvor während einer ausführlichen Spurensuche gesammelt worden war: Gespräche und Interviews mit Pflegekräften aus dem Ausland und mit Angehörigen von Pflegebedürftigen haben die Basis für ein authentisches Stück Theater geschaffen, bei dem auch viel gelacht werden kann.

Eintrittskarten für diese besondere Inszenierung mit viel Tiefgang am Samstag, 1. November, 19 Uhr, in der Schulaula des Von der Leyen Gymnasiums Blieskastel, Am Schloss 1, gibt es online über www.kvhs-saarpfalz.de. Wer Karten lieber telefonisch oder per Mail reservieren möchte, erreicht die Geschäftsstelle der Kreisvolkshochschule unter Tel. (06842) 9243-10 oder per E-Mail an kreisvolkshochschule@saarpfalz-kreis.de. © Saarpfalz-Kreis

Schenk, Silvia
10. Okt 2025