Page 30 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 292, Neunkirchen, September 2022
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  Jubiläum wurde festlich begangen
KKV Unitas Neunkirchen feierte sein Bestehen
 Mit einem Festgottesdienst in der kath. Kirche St. Josef in Furpach und einem gemütlichen Beisammensein im An- schluss konnte der KKV (Katholisch Kaufmännische Verein) Unitas Neun- kirchen sein 120jähriges Bestehen mit einem Jahr Verspätung feiern.
Mit einem schönen Gottesdienst, der in der katholischen Kirche St. Josef in Furpach statt- finden durfte, begann der Tag für die Mit- glieder des KKV Unitas Neunkirchen, der ganz im Zeichen des 120jährigen Jubiläums stand. Gerne waren alle, denen es möglich war, der Einladung der Ortsgruppe gefolgt. So auch Monsignore Prof. Dr. Schallenberg, der in seiner Festrede den Anwesenden gra- tulierte und ihnen auch gleichzeitig drei Punkte ans Herz legte: „Wir leben in unru- higen Zeiten, politisch wie kirchlich, auch und gerade als Katholiken mit den entsetzli- chen Entdeckungen der Verbrechern von se- xuellem Missbrauch in der Kirche, auch üb- rigens von geistigem und geistlichem Miss- brauch. Daher möchte ich uns und Ihnen heute drei Punkte aus Anlass Ihres Jubiläums besonders ans Herz legen.“ Zum einen meinte er damit die Ökumene: „Der Christ will überleben aus Liebe: Weil er von Gott geliebt ist, bis in alle Ewigkeit, und weil er diese Liebe Gottes im Leben weitergeben will. Gottesliebe und Nächstenliebe entste-
hen daraus und so geschieht Erlösung zu sinnvollem und erfülltem Leben. Das ist öku- menisches Christentum: Gemeinsam als Christen an die Liebe Gottes zu mir selbst und zu jedem Menschen zu glauben und diese Liebe erfahrbar zu machen, besonders für die Geringsten, die Verfolgten, die im Le- bern zu kurz gekommenen.“ Dann war auch die Mystik sein Anliegen: „Karl Rahner schrieb 1966 von Mystik und meint damit mehr als äußerliche Frömmigkeit, die nichts im Herzen und im Verstand verändert, son- dern er meint: Verinnerlichung. Das heißt für uns Christen und für uns im KKV: Sind wir innerlich überzeugt von Gottes Gegen- wart? Wir sprechen ja von Glauben, nicht von Wissen. Die Überzeugung, daß es 25 Grad heiß ist, wird bewiesen durch einen Blick auf das Thermometer, also auf techni- sche Hilfsmittel, und so ist es überall im Raum der Physik und der Mathematik. Aber im Raum der Meta-Physik, wörtlich: hinter der Physik, ist es anders. Im Raum der Liebe und der Freundschaft und der Ehe und der Familie ist es anders. Hier gibt es kein Ther- mometer und keine technischen Hilfsmittel, hier gibt es nur Glaube, anders gesagt: hilf- reiche und nützliche Einbildungen, die uns besser zu leben helfen, als nur mit Physik und Mathematik. Es braucht beides: die äu- ßere Welt der Technik und zugleich die in- nere Welt der Einbildung und der Überzeu- gungen und des Glaubens.“ Und nicht zu- letzt sollte die Erfahrung zu den Dingen ge-
Im Grünen Baum zu Furpach wurde in geselliger Runde gefeiert
hören, die Prof. Dr. Schallenberg den An- wesenden mit auf den Weg geben konnte: „Gott sagt zu uns: Du bist unbedingt not- wendig, weil ich, Gott, der unbedingt Not- wendige, es unbedingt will! Das nennt sich Liebe, und als Christen sind wir überzeugt von der Notwendigkeit dieser Liebe, um sinnvoll leben zu können, um glücklich sein zu dürfen. Wir sind überzeugt: Jeder Mensch hat das Recht zu erfahren, wer er ist. Nicht einfach nur biologisch, sondern vom Ur- sprung und Ziel her: notwendig da zu sein, erwünscht und begehrt zu sein, geliebt zu sein. Diese ewige Sehnsucht nach dem Men- schen nennen wir Gott und glauben, daß
  Gabriele Kohl, Helmut Sutter, Martin Schuck, Werner Jacob, Michael Schley und Christine Jacob-Didié (v. links) sind die Vorstandsmitglieder des KKV Unitas Neunkirchen
Nachdem Martin Schuck die Ehrungen der Mitglieder vorgenommen hatte, erhielt auch er seine Urkunde für 40 Jahre KKV Unitas aus den Händen von Helmut Sutter
dieser gedachte Gott sich offenbart hat in Christus und seitdem in der Kirche.“ Ab- schließend hielt er fest: „Der KKV hat Zu- kunft und wir als Christen haben Zukunft, wenn wir daran festhalten: an der Ökumene, an der Mystik, an der Erfahrung von Gottes Liebe. Und dazu von Herzen Glückwunsch und Gottes Segen!“ Dies alles spiegelt die Werte wieder, die der KKV Unitas Neunkir- chen sich auf seine Fahne geschrieben hat. „Am 14. November 1901 wurde in der Chronik von Neunkirchen die Gründung des Katholischen Kaufmänn-ischen Vereins KKV “ Unitas “ Neunkirchen bekannt gemacht. Als Ziele wurden Fortbildung und Gesellig- keit genannt. Auf den Zusatz “ Unitas “ sind wir besonders stolz, denn er verkörpert aus dem Lateinischen den Begriff “ Einheit “ und der Verein verschrieb sich dem Grundsatz “ Christlich im Wandel – Ehrlich im Handel “. Initiator und Gründungsmitglied war der Redakteur der Neunkirchen Zeitung, Ludwig
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Ausgabe 293 / September 2022






















































































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