Page 50 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 296, Dezember 2022
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 Drama gewinnt in Neunkirchen
Großartige Gala zum Günter Rohrbach Filmpreis
dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Regisseur Matti Geschonneck und die Produzenten haben großes Können und gro- ße Entschlossenheit bewiesen. Ihr Film über die Planung des Völkermordes an den Juden ist ein sachlich-kühles Kammerspiel ohne Musik in Echtzeit. Die Bilder muten doku- mentarisch an, sie zeigen mit unerbittlicher Genauigkeit die 15 männlichen Teilnehmer dieser Konferenz. Die werden nicht als Monster dargestellt, sondern als durchaus
ßen Wannsee in Berlin zusammen. Eingela- den hat Reinhard Heydrich, Chef der Sicher- heitspolizei und des SD, zu einer „Bespre- chung mit anschließendem Frühstück“. In der etwa 90 Minuten dauernden Bespre- chung wird der millionenfache Massenmord
 Mit der festlichen Gala in der Neuen Gebläsehalle ging die Veranstaltungs- reihe im Rahmen des 12. Günter Rohr- bach Filmpreises zu Ende. Im Finale der mit insgesamt 26.000 Euro dotierten Auszeichnung standen die Filme „Die Wannseekonferenz“ von Matti Ge- schonneck, „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ von Aelrun Goette, „Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie“ von Stefan Sarazin und Peter Keller sowie „Wunderschön“ von Ka- roline Herfurth.
 Bereits zum 12. Mal wurde in Neunkirchen der Günter Rohrbach Filmpreis verliehen, zu dem es in diesem Jahr 71 Einreichungen gab. Nach der Bekanntgabe der von der Vor- jury ausgewählten Shortlist mit acht Filmen hat die Jury unter dem Vorsitz von Iris Ber- ben, die vier Finalisten-Filme ausgewählt. Der Günter Rohrbach Filmpreis 2022 ging an das Drama „Die Wannseekonferenz“, die Produzenten Friederich Oetker, Reinhold El- schot und Oliver Berben wurden gemeinsam mit Regisseur Matti Geschonneck ausge- zeichnet. Dotiert ist der Hauptpreis mit 10.000 Euro. Die Laudatio zum Siegerfilm hielt die Jury-Vorsitzende Iris Berben: „Die Jury war sich sehr sicher und sehr einig, ob- wohl ich persönlich aus familiärer Verbin- dung nicht mit abstimmen durfte. Warum? Weil es dem Regisseur gelungen ist mit ei- nem außergewöhnlichen Ensemble, einer fast erschreckenden Ruhe und Geduld, einer bestechenden Genauigkeit, weil es Matti Ge- schonneck gelungen ist vollkommen unauf- geregt einen aufregenden Film zu drehen, der seine eigene Sensibilität setzt. Und weil die Produzenten die Idee hatten und sich mit dieser Idee auf eine gemeinsame Reise machten.“ Berben dankte auch Günter Rohrbach für seinen Einsatz für den deut- schen Film: „Lieber Günter Rohrbach, Dan- keschön, dass sie über die Jahrzehnte immer bereit waren den deutschen Film und das Fernsehen mit Mut, mit Neugier, mit Wagnis und Unkonventionellem, Unerwartetem, mit Haltung politischer und auch persönlicher, aber vor allem übergroßer Liebe und Lei- denschaft zu unterstützen.“ Der Film ent- stand anlässlich des 80. Jahrestages der his- torischen Wannseekonferenz, die von den Nationalsozialisten abgehalten wurde. 15 führende Vertreter der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie kommen am Mittag des 20. Januar 1942 in einer Villa am Gro-
Impressionen vom „roten Teppich“ in der Neuen Gebläsehalle
an der jüdischen Bevölkerung Europas ge- plant und organisiert. Der Film „Die Wann- seekonferenz“ folgt dem von Adolf Eich- mann verfassten Besprechungsprotokoll, von
gebildete Bürokraten. „Die Wannseekonfe- renz“ ist Fiktion entlang historisch belegter Tatsachen und große Kunst. Sie macht deut- lich, wozu Menschen fähig sein können, ge-
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