Page 41 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 297, Januar 2023
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Dem Glaushaus entkommen
Deva Manick zu Gast am Gymnasium am Steinwald
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bis zu dem Zeitpunkt, als alles über ihm zu- sammenzubrechen drohte. Dass er schließ- lich „zu sich“ fand und sein Leben „in den Griff“ bekam, habe Manick auch einer The- rapie zu verdanken. „Sie hat mir geholfen, die inneren Wunden endgültig zu heilen“, erzählt er. „Letztlich konnte ich die beiden
Kulturen, mit denen ich aufwuchs, in mir vereinen.“ Heute ist der gelernte Kaufmann für audiovisuelle Medien unter anderem mit seiner bundesweiten Tour durch weiterfüh- rende Schulen erfolgreich. Auch sein zweites Buch sei bereits kurz vor der Vollendung. Die Antworten auf die teils sehr persönlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler im An- schluss an die Lesung verdeutlichten einmal mehr die Motivation des Autors, gerade Ju- gendliche an seiner „Identitätsreise“ teilha- ben zu lassen: „Ich wünsche euch, dass auch ihr euch selbst erkennt, zu euch steht, euch vertraut und euer eigenes Glashaus verlasst“, so Manick. Tief beeindruckt von seiner Of- fenheit und Empathie bedachten die Schü- lerinnen und Schüler den heute in Köln le- benden Manick mit langanhaltendem Ap- plaus. Organisiert wurde die Lesung von Wa- laa Mohamed vom Landes-Demokratiezen- trum Saarland und Steinwald-Didaktikleiter Michael Müller, die bereits im vergangenen Schuljahr gemeinsam eine Veranstaltung zu den Themen Vielfalt, Toleranz und Demo- kratie – an welcher Deva Manick ebenfalls teilnahm – am Steinwaldgymnasium durch- führten.
„Jeder Mensch ist sehr wertvoll und niemand hat das Recht, dir deinen Wert zu nehmen.“ Mit dieser eindringlichen Botschaft beschloss Buchautor und Podcaster Deva Manick sein Programm „Identitätsreise“ am Neunkircher Gym- nasium am Steinwald.
Zuvor nahm der unter anderem in einem Asylheim in Ratingen aufgewachsene Rhein- länder mit sri-lankischen Wurzeln die rund 130 Schülerinnen und Schüler der Jahr- gangsstufen 9 und 10 knapp 90 Minuten mit auf eine bemerkenswerte Reise durch seine Vergangenheit. Ein Leben zwischen der ta- milischen und deutschen Kultur, nachhaltig
geprägt von häuslicher Gewalt, Trennung der Eltern, rassistischen Anfeindungen, Schulversagen, Verlust des Ausbildungsplat- zes sowie der fortwährenden Suche nach dem eigenen Ich. Nachdrücklich vorgetra- gene Erinnerungen aus Manicks bewegter Vergangenheit wechselten sich mit gelese- nen Sequenzen aus seinem Buch „Im Glas- haus gefangen zwischen zwei Welten“ ab. Sie dokumentierten das „Hin- und Herge- rissensein“ des Autors zwischen den Kultu- ren – und schließlich auch sein Heraustreten aus dem „Glashaus“. Es wurde deutlich, dass das von den Eltern übernommene tamilische Wertesystem tief in seine sozialen Räume hineinwirkte. Oft zu Manicks Nachteil. Pro- bleme in der Schule, mit Freunden und ge- scheiterte Liebesbeziehungen begleiteten ihn
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Der Autor Deva Manick war zu Gast am Gymnasium am Steinwald © Michael Müller
Über das Gymnasium am Steinwald finden Sie alle wichtigen Informatio- nen unter https://www.gymnasium- am-steinwald.de/ im Internet.
Michael Müller
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