Page 51 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 300, April 2023
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 Kriegserinnerungen aus erster Hand
Buchvorstellung durch Illinger Zeitzeugin Zita Ritz
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nalhistorisch bedeutsamen Werkes, das vor dem Hintergrund des bedrohlichen Krieges im nahen Osteuropa durchaus auch in den Unterricht der umliegenden Schulen einbe- zogen werden sollte.
Gleiches dürfte übrigens für die ausklingen- de Plakatausstellung „Juden in Illingen“ in den Räumlichkeiten des ASB gelten. Einen thematisch stimmigeren Rahmen hätte die Lesung von Zita Ritz nicht haben können. Inge Fuhr bedankte sich einmal mehr bei dem anwesenden Wemmetsweiler Muse- umsleiter Hans-Jürgen Glaab und seinem Mitarbeiter Martin Schneider für die wert- volle Leihgabe.
 Der Arbeitersamariterbund Illingen lud ein zur Buchvorstellung mit Autoren- lesung und viele interessierte Zuhörer kamen. Im Mittelpunkt stand die 91- jährige Zeitzeugin Zita Ritz, deren ge- sammelte Kindheitserinnerungen an das dörfliche Leben vor und während des zweiten Weltkrieges jetzt als Buch veröffentlicht wurden.
 ASB-Mitarbeiterin Inge Fuhr, die für die Or- ganisation und Moderation der Veranstaltung Sorge trug, staunte nicht schlecht, als sich letztlich fast fünfzig Zuhörer im Versamm- lungsraum der Illinger Einrichtung drängten. Die Augen gerichtet auf Zita Ritz und ihre Enkelin Carolin Keßler, welche die Groß- mutter durch das Vorlesen ausgewählter Pas- sagen unterstützte. In dem ansprechend ge- stalteten Büchlein sind die Erinnerungen an die Zeit der nationalsozialistischen Gewalt- herrschaft und des Krieges im Illinger Raum verewigt. Inhaltlich handelt es sich aus- nahmslos um die Erfahrungen, Gedanken- gänge und Empfindungen der heranwach- senden Zita in der Endphase der national- sozialistischen Schreckensherrschaft zwi- schen 1938 und 1946. Wertende Urteile über System und Protagonisten der damali- gen Zeit bleiben bei der Lektüre aus oder können allenfalls zwischen den Zeilen he- rausgelesen werden.
Die große Authentizität und der regionale Bezug zu Illingen verleihen dem Werk der bodenständigen Seniorin, die ihre Kraft und Vitalität aus einem starken familiären Gefüge von drei Kindern, drei Enkelkindern und sechs Urenkeln bezieht, etwas Besonderes. Die Zuhörer zeigten sich sehr angetan von dem Werk, das nach Bekunden der Autorin auch einen mahnenden Fingerzeig auf die unheilvollen Kriegsgeschehnisse in der Ukraine richten soll. Bei der abschließenden Fragerunde waren sich besonders zwei ge- schichtsbeflissene Besucher in ihrem State- ment einig. Nach deren Ausführungen ge- bührt der Autorin und auch ihren Unterstüt- zern ein großer Dank für die Veröffentli- chung eines sozialpädagogisch und regio-
Auf ein unerwartet großes Interesse stieß die Autorenlesung mit Zita Ritz und ihrer Enkelin Carolin Keßler in den Räumen des ASB
Unter https://www.asb-saarland.de/ finden Sie weitere Informationen über den Arbeitersamariterbund Saarland. Text und Fotos: Erich Hoffmann
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