Page 36 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 303, Juli 2023
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 Ameisen, eine sehr interessante Insektenart
lege, damit es nicht austrocknet. Schließlich kommt aus dem Ei eine Ameisenlarve, die madenförmig aussieht und die auch gepflegt werden muss, damit sie nicht austrocknet. Im Wachstum häuten sich die Larven zwi- schen drei- und sechsmal. Bei der letzten Häutung beginnt die Verpuppung und man kann schon die Merkmale einer Ameise er- kennen, die Gliederung des Körpers, die Mundwerkzeuge und Fühler. Immer an der Seite der Puppen sind die Arbeiterinnen, die zuletzt der voll entwickelten Ameise aus dem Kokon helfen. Ameisen haben fast über- all ihr Zuhause, sie nisten in Erdlöchern, un- ter Steinen, hohlen Pflanzenstengeln oder Holz. Die Bauten bestehen aus verzweigten Gängen und mehreren Kammern, in denen
Ameisen sind sehr organisiert und fleißig
der Nachwuchs versorgt wird und Nahrung gelagert wird. Im Bau herrscht immer eine konstante Wärme, ist es zu heiß, werden Lö- cher zur Belüftung nach außen gegraben und wenn es zu kalt wird, wärmen sich die Arbeiterinnen draußen auf und bringen die Wärme hinein. Ameisen lockern mit ihren Gängen die Erde auf und helfen so der Na- tur, denn auf diese Art kann die Bewässerung besser erfolgen. Auch tragen sie zur Verbrei- tung von Pflanzensamen bei und sie „ent- sorgen“ tote Tiere. Als räuberisch lebende Tiere vernichten sie Schädlinge in großen Mengen. Außerdem sind sie Nahrungsgrund- lage für viele andere Tiere, wie Kröten, Vö- gel, Eidechsen oder Spinnen. Ameisen „mel- ken“ auf ihrer Suche nach Nahrung sogar Blattläuse. Die Blattläuse produzieren näm- lich Honigtau bei ihrer Nahrungsaufnahme und die Ameisen fressen diese zuckerhalti- gen Ausscheidungen, die für sie wichtige Aminosäuren und Kohlehydrate enthalten. Ihr seht, Ameisen sind durchaus spannende Tiere. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, dann schaut unter https://www.pla- net-wissen.de nach. se
 In unserer Reihe, in der wir euch Tier- arten vorstellen, möchten wir euch dieses Mal mit Insekten näher bekannt machen, die euch sicher schon einmal begegnet sind. Meist sind sie lästig, aber für die Natur unglaublich wichtig. Wir haben uns mit Ameisen befasst.
 Genau betrachte sind die sechsbeinigen In- sekten sehr interessante Lebewesen, denn Ameisen sind wahre Alleskönner. In Europa leben ca. 200 Arten von dieser Spezies, in der Welt sollen es bis zu 20.000 Arten sein. Ameisen leben in großen Mengen zusam- men, sie bilden einen sogenannten Staat, in dem die Aufgaben genau verteilt sind. Die Anzahl der Tiere in so einem Staat kann bis zu mehreren Millionen Tieren erreichen. Im Ameisenstatt leben die Königinnen (die sor- gen für den Nachwuchs), die Arbeiterinnen sorgen für Futternachschub, bauen das Nest, versorgen die Brut und verteidigen den Bau. Die Männchen haben eigentlich nur die Auf- gabe für den Nachwuchs zu sorgen. Sie und die Königinnen haben auch Flügel und hier
Von nahem betrachtet sieht so ein Ameisengesicht etwas gruselig aus
Allein könnte sie das nicht bewältigen, da- rum helfen ihr die Arbeiterinnen, die sie mit Futter versorgen und sich um die Brut küm- mern. In einer Nestkammer werden sie ver- sorgt, dort herrscht eine gleichbleibende Temperatur und Feuchtigkeit. Die Arbeite- rinnen befeuchten durch Ablecken das Ge-
  Ameisen sind wirklich sehr interessante Lebewesen
gibt es eine Besonderheit. Die Königinnen tragen bis zur Begattung ihre Flügel, werfen diese danach ab und gründen dann einen neuen Staat oder gliedern sich in ein anderes Volk ein. Die Männchen sterben nach dem Begattungsflug. Die Königin legt vom Früh- jahr bis zum Herbst ununterbrochen Eier.
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