Page 20 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 308, Dezember 2023
P. 20

       Ein Bericht von Wolfgang Melnyk und Horst Schwenk
Bauantrag und Genehmigung
Schreckenstage in Neunkirchen als der Gasometer explodierte 5. Teil
Mantels entlang gleitet, so braucht diese überhaupt nicht unter Anstrich gehalten zu werden; diese Erneuerung erfolgt selbsttätig, ohne dass dadurch Kosten entstehen. Der Anstrich der Außenseite des Kessels ist wie bei jeder anderen Eisenkonstruktion zu be- handeln. Das im Behälter befindliche Gas wird nicht angefeuchtet, da kein Becken- wasser vorhanden ist; das Gas verläßt den Behälter so trocken, wie es in den Behälter eingeführt wurde.
 Der Gasbehälter wurde durch Urkunde vom 3. Dezember 1930 vom Verwaltungsaus- schuss des Saargebietes genehmigt. Vorher stand an der gleichen Stelle ein anderer Gas- behälter mit einem Fassungsvermögen von 15 000 cbm.
Entfall der Heizung, Anstrichverringerung, trockenes Gas.
Ferner wird der bedeutende Vorteil erreicht, dass die lästige und im Betrieb recht missli- che Heizung des Wasserbeckens und der
 Im Bauantrag der Neunkircher Ei- senwerk A.G. vom 23. September 1930 heißt es wie folgt:
Betr.: Gasbehälter 120 000/ 160 000 cbm Der von uns zur Ausführung ge- brachte wasserlose M.A.N. Gasbe- hälter ist das Ergebnis vielfacher Be- mühungen, einen sogenannten „trockenen Gasbehälter“ zu schaf- fen. Von den dafür bis jetzt bekannt gewordene Anordnungen unter- scheidet sich unsere durch D.R.P. geschützte Ausführung dadurch, dass zwar die flüssige Dichtung bei- behalten wird, trotzdem aber Was- serbecken und Wasserringtassen in Wegfall kommen.
Margarete Cronau-Heim des „Verein für das Deutschtum im Ausland“ (VDA) in Schellenhau, Post Kipsdorf im Erzgebirge
© Archiv Schwenk 432-32a
Gasdichter Abschluss der Scheibe
Die Scheibendecke trägt im vol- len Umfang eine Tasse, in wel- cher die Abdichtkörper angeord- net sind, die das Bestreben ha- ben, bei Unebenheiten der Wand selbsttätig diesen zu fol- gen und schließlich der norma- len Wandform sich wieder an- zupassen. Durch diese Einrich- tung wird der Durchfluss der da- rüber befindlichen Abdichtflüssigkeit bedeutend verringert. Die geringe, abfließende Menge wird in 6 am Umfang verteilten Behältern ge- sammelt und von dort aus mittels kleiner Pumpen durch feste Steigleitungen wieder in die obe-
Ohne Flüssigkeitsdichtung ist nach Dafürhalten ein Gasbehälter nicht betriebs- fähig. Aber es ist unzweckmäßig für einen Gasdruck von 100 bis 200 mm ein Wasser- becken von 10 000 bis 15 000 mm Wasser- höhe mit in Kauf zu nehmen. Die Fundie- rung eines solchen Wasserbeckens ist kost- spielig; außerdem wird der Behälter dadurch erheblich verteuert. Wir benutzen nun zum gasdichten Abschluss ebenfalls eine Flüssig- keitsschicht, aber dem angegebenen Gas- druck entsprechend von etwa 300 bis 350 mm Höhe. Dadurch wird die benötigte Flüs- sigkeitsmenge nur ein ganz geringer Bruch- teil der sonst erforderlichen und es ist mög- lich, für die Abdichtflüssigkeit eine schwer gefrierbare nämlich Gasteer oder Gasome- teröl zu wählen. Der Entfall des Wasserbe- ckens bietet ferner noch den Vorteil, dass die dabei mit Recht so gefürchtete Verunrei- nigung umliegender Brunnen und Gewässer ausgeschlossen ist.
Wassertassen entfällt. Die Betriebskosten werden somit ebenfalls verringert. Es entfällt ferner die Anstrichserneuerung der Hubteile. Da nämlich bei unserer Anordnung der Mantel feststeht und die innen befindliche, bewegliche Scheibe samt der Abdichtungsflüssigkeit an der Innenseite des
re Teertasse befördert.
Pumpenmotoren
Der Antrieb der Pumpen erfolgt durch Elek- tromotoren von 2 PS Leistung, das Anlassen selbsttätig durch Schwimmerschalter und zwar ist die Anordnung so getroffen, dass
unserem
   20
Ausgabe 308 / Dezember 2023














































































   18   19   20   21   22