Page 36 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Neunkirchen, Ausgabe Nr. 312, April 2024
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 Die Wildbiene des Jahres 2024, die blauschwarze Holzbiene
 Wir haben uns mal wieder in die Welt der Insekten gewagt und für unsere Vorstellung ein interessantes Tier aus- gesucht. Unsere Wahl fiel auf die Wild- biene des Jahres 2024, die blauschwar- ze Holzbiene. Wir finden, dass sie ein wunderschönes Insekt ist.
 Man sieht sie nur selten, die blauschwarze Holzbiene. Meist wird sie wegen ihrer Grö- ße eher für eine Hummel gehalten, denn die Wildbiene ist etwas größer als unsere „gän- gigen“ Bienenarten. Wunderschön ist sie an- zusehen, denn durch ihre blau schillernden Flügel und dem metallisch-schwarze glän- zenden Panzer ist sie deutlich von der „nor- malen“ Biene zu unterscheiden. Aber es gibt noch mehr Unterschiede zu den anderen Bienen. Holzbienen leben nämlich nicht in Staaten, sondern bevorzugen es allein zu le- ben, man nennt sie Solitärbienen. Weibliche
Meist wird die Schwarze Holzbiene wegen ihrer Größe eher für eine Hummel gehalten © se
Holzbienen suchen sich Nistplätze an Haus- wänden, Bäumen und anderen geschützten Verstecken. Nach der Paarung beginnen sie mit dem Nestbau. Die etwa 23 bis 28 mm großen Bienen verfügen über kräftige Kau- werkzeuge mit denen sie eine ca. ein Zenti- meter dicke und bis zu 30 cm lange Brut- röhre in das Innere des Holzes knabbert.
Ganz schön viel Arbeit ist es, die 10 bis 15 Brutkammern anzulegen. Dort hinein wird dann jeweils ein Ei gemeinsam mit reichlich Blütenstaub eingeschlossen. Aus den Eiern entwickeln sich dann Larven und diese er- nähren sich von dem Pollenvorrat. Als nächs- te Lebensphase beginnt die Verpuppung und im Sommer schlüpfen dann die Bienen, die sich durch das Holz nach draußen fressen. Holzbienen sind in unserer Region noch nicht so lange heimisch, erst in den letzten Jahren wurden sie vermehrt hier gesichtet. Da Holzbienen sich gerne in Totholz nie- derlassen und dies auch Heimat ist für viele andere Insektenarten, ist es immer gut einen Bestand an altem Gehölz im Garten zu be-
Der NABU hat die blaue Holzbiene zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt © se
lassen. So bietet man diesen für unsere Natur wichtigen Tieren ein gutes Zuhause und wenn man dann noch dafür sorgt, dass es das ganze Jahr über viele blühende Pflanzen im Garten gibt, dann ist man ein richtiger Umwelt-Held. Manche Begriffe lesen sich wirklich lustig, so auch die Tatsache, dass die Holzbiene zu den langzüngigen Bienen gehört. Die lange Zunge hat aber einen Vor- teil für die Biene, denn so kommt sie beson- ders tief in die Blüten hinein. Sollte sie den- noch nicht bis an den Nektar kommen, nagt sie einfach ein Loch in die Blütenwand und holt sich so ihr Futter. Holzbienen mögen vor allem Schmetterlings-, Korb- und Lip- penblütler, das wären zum Beispiel Schmet-
terlingsflieder, Margeriten, Sonnenblumen, Kamille und auch Kräuter wie Estragon, Bei- fuß, Wermut oder Arnika und noch viele Blüten mehr. Die Bienen haben einen groß- artigen Orientierungssinn und sind ausge- zeichnete Flieger. So fliegen eifrig sie von
Die schwarze Holzbiene wird in unseren Regionen immer heimischer © se
Blüte zu Blüte, um reichlich Nektar zu sam- meln. Vor diesen gemütlichen Brummern müsst ihr euch nicht fürchten, denn sie sind (wie eigentlich alle Bienen) sehr friedlich und verhalten sich Menschen gegenüber nicht aggressiv. Hier geht es getreu dem Mot- to: „Tust du mir nichts, tu ich dir nichts!“
   Der NABU hat die blaue Holzbiene zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt. Unter https://www.nabu.de findet ihr in der Rubrik „Tiere, Pilze & Pflanzen“ und dort unter „Insekten“ weitere In- formationen über diese interessanten Tiere. se
 DIE VORMACHER!
  Ausgabe 312 / April 2024
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