Page 24 - Stadtmagazin "es Heftche"® Neunkirchen | Ausgabe 320, Dezember 2024
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Daniel Strohm & Söhne Neunkirchen/Saar 1867 – 1997
Chronik eines Familienbetriebes – Teil 4 von Friedrich Wilhelm Strohm
als Innungs-Obermeister und Vorsitzender des Prüfungsausschusses gefolgt war und sein Bruder Friedrich wieder gemeinsam die mechanische Werkstätte und Gieße- rei und nahmen im November desselben Jahres auch die Herdfabrikation wieder auf. Französischer Boykott und mangeln- de Nachfrage aus dem Privatsektor in Ver- bindung mit der inflationären Wirtschafts- lage führten 1921 zunächst zur Einstellung der Produktion von Koch- und Hotel-
Betriebsgelände in der Irrgartenstraße 1924 © Friedrich Wilhelm Strohm
herden und 1924 zur endgültigen Still- legung des Betriebes. Die Brüder erwarben mit dem Maschineninventar der Firma eine Teilhaberschaft an der Stahlbaufabrik Arnoth & Bäcker in Saarbrücken-Burbach und widmeten sich fortan unterschied- lichen Geschäften. Das Firmengelände in
Die Granatenherstellung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Eisenwerk, wo ein 12-Tonnen- Thomasstahl-Elektroofen in Betrieb genommen wurde, der täglich 400 - 450 Granaten erzeugte, die dann in den daran angeschlossenen Dreherei- en von 400 Arbeitern bis zum Endprodukt weiterbearbeitet wurden. 1917 war der Bau einer Transportseilbahn zwischen dem Eisenwerk und der Firma Strohm ge- plant worden, der jedoch bis zum Kriegs- ende nicht mehr zur Ausführung gelangte. Im März 1915 waren Friedrich und Adolf Strohm auf Reklamation der Hütten- betriebe Stumm u.k. gestellt und zur Ab- lösung ihres Vaters in der Betriebsführung
Zweisprachige Anzeige nach dem 2. Weltkrieg
© Friedrich Wilhelm Strohm
vom Militärdienst nach Neunkirchen be- urlaubt worden. Als Friedrich dann ein Jahr später, von April 1916 bis zum Ende
des Krieges, als Drehermeister und Werk- stattleiter zur Marinewerft Blohm & Voss abgeordnet worden war, führte Adolf den Betrieb allein weiter. Sein jüngerer Bruder legte am 18.12.1918 die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk vor der Hand- werkskammer in Hamburg ab und kehrte anschließend nach Neunkirchen zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Saar- gebiet vom Deutschen Reich abgetrennt und für die Dauer von 15 Jahren unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt worden. Die französische Besatzungs- macht betrieb die Gruben und Hütten in eigener Regie als Reparationsleistung und bevorzugte bei der Auftragsvergabe eige- ne Landsleute bzw. ihnen nahestehende Kreise, die den Anschluss des Saargebietes an Frankreich anstrebten, oder den Status Quo erhalten wollten. Da der Strohm´sche “Rüstungsbetrieb” diese Kriterien nicht er- füllte, verlor er die Grube König sowie die Hüttenwerke Stumm als seine wichtigsten Auftraggeber und konnte nicht mehr an die Vorkriegsentwicklung anknüpfen. Ab Janu-
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ar 1919 betrieben Adolf, der seinem Vater der Irrgartenstraße wurde 1924 an die Bau-
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