Page 4 - Ausgabe 027 / November 2014
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  Einsatz für den Frieden
Vielfältige Aktionen der AG Geschichte des Saarpfalz-Gymnasiums
des sogenannten „Wirtschaftswunders“, tat- kräftige Bemühungen um die europäische Einigung und weltweite Friedensaktivitäten konnten die Deutschen nach Jahrzehnten wieder Weltgeltung erringen, die in der Hochschätzung ihrer enormen Wirtschafts- leistung und der Sympathie für den vierma- liger Fußball-Weltmeister gipfelt. Eine bewe- gende Geschichte mit viel Licht und dunklen Schatten! Die Arbeitsgemeinschaft Geschich- te des Saarpfalz-Gymnasiums setzt sich seit 15 Jahren mit der kritischen Aufarbeitung die- ser Vergangenheit gründlich auseinander. Für sie ist wegen der vielen Gedenktage im No- vember „Hochsaison“ mit zahlreichen Akti- vitäten: Am 6. November (Donnerstag) neh- men erneut einige Schüler der AG Geschich- te am letzten Stadtrundgang für dieses Jahr auf den Spuren der Frühdemokraten Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg Au- gust Wirth teil, zu dem die Siebenpfeiffer- Stiftung einlädt (18 Uhr ab Siebenpfeiffer- haus). Die Schauspielerin Charlotte Link stellt bei der inszenierten Kostümführung in der Rolle von Regina Wirth, der Ehefrau des ehr- würdigen Freiheitskämpfers, ein Bewusstsein von den schwierigen Anfängen der deutschen Demokratie und der Charakterstärke ihrer
  2014 ist ein Jahr mit einer Vielzahl his- torischer Gedenktage, die zur kriti- schen Rückschau und Aktualisierung geschichtlicher Phänomene veranlas- sen: Die Todestage der Kaiser Augustus (14 n. Chr.) und Karl dem Großen (814) mögen zwar ebenso wie das Konstan- zer Konzil (1414-18) mit dem spekta- kulären Opfertod des Reformators Jan Hus (1415) weit von uns entfernt sein, aber die Konsequenzen aus dem Er- sten Weltkrieg (1914-18), „der Urkat- astrophe des 20. Jahrhunderts“, spüren wir heute noch.
Er gilt als totaler Krieg, wurde nach dem Zeit- alter der Industriellen Revolution mit dem Vernichtungspotential moderner Technik und präziser Waffen geführt – nicht nur auf dem Land bei Sturmangriffen, in Schützengräben und apokalyptischen Materialschlachten, sondern auch zur See, in der Luft, in den Kolonien und an der Heimatfront, wo er den Zivilisten unsägliches Leid zumutete.
Wolfgang Hillen, der Landesvorsitzende des
Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.(VDK) informiert im Saarpfalz-Gymnasium
Rund 10 Millionen Soldaten verloren dabei ihr Leben, etwa 20 Millionen wurden verwundet, viele davon fristeten danach ein jämmerliches Dasein als sogenannte „Kriegskrüppel“. Un- zählige wurden traumatisiert und schät- zungsweise sieben Millionen Zivilisten fielen dem Krieg, dem Hunger („Steckrübenwinter“ 1916/17) und Entbehrungen zum Opfer. Nicht nur das deutsche Kaiserreich ging un- ter, sondern auch die traditionsreiche Do- naumonarchie Österreich-Ungarn, das rus- sische Zarenreich und das Osmanische Reich. Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. dankte im November 1918 ab, flüchtete ins holländische Exil und hinterließ das vor dem Krieg so florierende Deutsche Reich in einem wirtschaftlichen Chaos. Der aufge- zwungene Versailler „Unfriedensvertrag“, die Geldentwertung, zunehmende Gewalt, Ra- dikalisierung von Massen, Umsturzversuche und Revolten trieben viele Menschen in Not,
Verzweiflung und Zukunftsängste. Hitler war der Nutznießer dieser bedrückenden Verhält- nisse, strebte nach Revision des Versailler Ver- trages und versprach wirtschaftliche Fortschritte und die Wiederherstellung der deutschen Ehre. Er entpuppte sich jedoch als demagogischer Rattenfänger und Judenhasser, der das krisen- geschüttelte Land noch tiefer in den Abgrund stürzte, indem er 1939 (vor 75 Jahren!) den Zweiten Weltkrieg entfesselte und mit dem Völ- kermord an den Juden unermessliche Schuld und Schande den Deutschen aufbürdete. Auf die bedingungslose Kapitulation im Zweiten Weltkrieg folgte die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, 1949 (vor 65 Jahren!) die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen (Un-)Demokratischen Republik (DDR), der Kalte Krieg, der Mau- erbau 1961 und der Mauerfall am 9. No- vember 1989 (vor 25 Jahren!), der als größter Glücksfall der deutschen Geschichte gilt. Mit viel Fleiß, Disziplin, harter Arbeit in der Zeit
  Einsatz für den Frieden: Eine Projektgruppe des Saarpfalz-Gymnasiums mit ihrem Lehrer Eberhard Jung im Juli 2014 auf dem Soldatenfriedhof von Douaumont bei Verdun
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