Page 5 - Ausgabe 034 / Juni 2015
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gendlichen mit vier Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs diskutieren konnten: Doris Deutsch aus Wiebelskirchen, die Witwe des Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch, hat für das Buch Informations- und Foto-Material
Nadja Langguth (8c) bei ihrem Gedichtvortrag
zu ihren beiden Großvätern und zu ihrem Schwiegervater zur Verfügung gestellt, die alle drei im Ersten Weltkrieg gekämpft und trotz schwerer Verletzungen überlebt haben. Ihr Vater ist allerdings im Zweiten Weltkrieg gefallen. Sie ist seit vielen Jahren Stammgast
Kurt K. Keller berichtet von seinen Kriegserlebnissen im Zweiten Weltkrieg
im Saarpfalz-Gymnasium - ebenso wie Willi Caster aus Erbach, dem die ehemalige Ober- stufenschülerin Maria Schäfer ein literari- sches Denkmal mit ihrer Zeitzeugenbiografie „Alles hat seine Zeit“ gesetzt hat. Darin geht
es um seine ereignisreiche Lebensgeschichte, prägende Erfahrungen im Dritten Reich, Kriegseinsätze, sein Überleben in der Bom- bennacht von Dresden im Februar 1945, sei- ne Gefangenschaft durch die Amerikaner, aber auch um seine ehrenamtlichen Tätig- keiten in der Nachkriegszeit: von der Jugend- arbeit bis zur Trauerbegleitung. Max Eckl aus Altstadt, der älteste der anwesenden Zeit- zeugen (Jahrgang 1923) war Teilnehmer am Russlandfeldzug, musste bis 1949 in russi- scher Gefangenschaft ausharren und hat dort als Spezialist für Technik, Elektronik und Handwerkliches überlebt. Fast jeden Tag ha- be es Sauerkraut zu essen gegeben, oft mit Fleischbeilage (Maden). Noch heute habe er eine Abneigung dagegen. Sein Vater, der in derselben Kompanie wie Hitler im Ersten Weltkrieg diente, habe bereits 1933 bei des- sen Machtübernahme prophezeit:
„Hitler bedeutet Krieg!“
Mitglieder des Redaktionsteams im Dialog der Generationen mit Helma Kuhn-Theis und Willi Caster
Kurt K. Keller aus Homburg, wie Caster Jahr- gang 1925, hat seine Kriegserlebnisse in sei- nem Buch „Vom Omaha Beach bis Sibirien. Horror-Odyssee eines deutschen Soldaten“
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verarbeitet. Darin beschreibt er u.a. die In- vasion in der Normandie im Juni 1944, die er als junger, schlecht ausgebildeter Soldat miterlebte, aber auch seinen Einsatz an der Ostfront und seine russische Gefangenschaft, die er mit viel Glück überlebte. Zeitungen und Filmteams aus verschiedenen Ländern sind an seiner Lebensgeschichte interessiert und haben Teile davon verfilmt.
Eberhard Jung mit Autoren und Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges (v.l.): Kurt K. Keller, Willi Caster, Max Eckl und Anni Schindler
Weitere Gäste der Veranstaltung waren Ka- rina Kloos und Hans-Joseph Britz vom Stadt- archiv Homburg, die das Redaktionsteam ebenso wie Friedel Dejon vom Pfarrer-Al- fons-Gebhart-Archiv Kirrberg mit histori- schen Fotos unterstützt haben.
Zum Mitarbeiterstab gehörten außer- dem Anni Schindler, die einen Beitrag über die 17 im Ersten Weltkrieg Ge- fallenen des Fußballvereins Homburg verfasst hat, und Siegfried Mayer, der beim Auffinden von Denkmälern und Friedhöfen im Raum Sulzbach und Spiesen-Elversberg behilflich war.
Eberhard Jung
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