Page 44 - Ausgabe 035 / Juli 2015
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  „14/18 – mitten in Europa“
Ausstellung über den Ersten Weltkrieg im Saarpfalz-Gymnasium
gen und die Herausgabe des umfangreichen Buches „Der Große Krieg“ durch die AG Ge- schichte. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge e.V. (VDK) belohnte dieses Engagement, indem er dem Saarpfalz-Gym- nasium die Ehre erwies, die Premiere der neuen Ausstellung im Saarland zu überneh-
  Er ist meistens dabei, wenn im Saar- pfalz-Gymnasium eine Geschichtsaus- stellung eröffnet wird oder die Schüler sich auf historische Spurensuche bege- ben: Willi Caster aus Erbach, der im Juli 2015 seinen 90. Geburtstag feiert und auf ein abenteuerliches, sehr bewegtes Leben zurückblicken kann. Bei den Ju- gendlichen ist er als auskunftsfreudiger Zeitzeuge äußerst beliebt, vor allem wenn es um das Thema unserer natio- nalsozialistischen Vergangenheit geht.
Er ist für sie eine „lebende Geschichtsquel- le“, genauso wie Kurt K. Keller (ebenfalls Jahrgang 1925) aus Homburg, der als junger Soldat 1944 die alliierte Invasion in der Nor- mandie („D-Day“) überlebt hat, oder Max Eckl (Jahrgang 1923) aus Altstadt, dessen Va- ter Hitler an der Front des Ersten Weltkriegs
in Zeiten zunehmender Orientierungslosig- keit, die Begegnung mit ihnen hinterlässt bei vielen Jugendlichen unvergessliche Spuren. Für Doris Deutsch, Willi Caster, Kurt K. Keller und Max Eckl war es deshalb eine Selbst- verständlichkeit, der Einladung zur Eröffnung einer neuen Ausstellung über den Ersten Weltkrieg ins Saarpfalz-Gymnasium zu kom- men und als Zeitzeugen des Zweiten Welt- kriegs den Anwesenden einen Eindruck zu vermitteln, was Krieg bedeutet und wie
    Geschichtslehrer Eberhard Jung erklärt Schülern des Saarpfalz-Gymnasiums die neue VDK-Ausstellung „14/18 – mitten in Europa“
persönlich kennen lernte und der selbst auch seine besten Jahre für das verbrecherische Hitlerregime opfern musste. Alle drei Zeit- zeugen waren Soldaten im Zweiten Welt- krieg, haben seine Gräueltaten und die an- schließende Gefangenschaft mit viel Glück überlebt. Ebenfalls eine gern gesehene Dis- kussionspartnerin in dem Homburger Tradi- tionsgymnasium ist Doris Deutsch aus Wie- belskirchen, die Witwe des Auschwitz-Über- lebenden Alex Deutsch. Es ist mucksmäus– chenstill, wenn sie über ihre Großväter und ihren Schwiegervater erzählt, die im Ersten Weltkrieg an der Front ihr Leben riskierten, oder über ihren Vater, der im Zweiten Welt- krieg als Soldat in den Niederlanden fiel. Solche hochkarätigen Zeitzeugen, die die schlimmsten Jahrzehnte der neueren deut- schen Geschichte miterlebten, mit kritischem Verstand überschauen und und Lehren für die Zukunft vermitteln, sind ein Glücksfall für historisch Interessierte. Ihr vorbildliches Engagement schafft bleibende Wertmaßstäbe
„Du fehlst uns“, liest ein Soldat in einem Brief aus der Heimat und kann seine Tränen nicht unterdrücken (von Tobias Hoffmann, 6a)
schlimm die Menschen darunter leiden. Seit einigen Monaten befassen sich Schülergrup- pen des Saarpfalz-Gymnasium mit dem The- ma „Erster Weltkrieg“. Sichtbarer Ausdruck dieses besonderen Interesses sind Fahrten zu den ehemaligen Kriegsschauplätzen bei Ver- dun, Besichtigungen von Kriegerdenkmälern und Soldatenfriedhöfen in der Region, meh- rere Ausstellungen in der Schule, die Teil- nahme an öffentlichen Gedenkveranstaltun-
Willi Caster erzählt von seinen Kriegserlebnissen im Zweiten Weltkrieg
men, die den Titel trägt: „14/18 – mitten in Europa. Die 'Urkatastrophe' des Ersten Welt- krieges und ihre Folgen für das 21. Jahrhun- dert“. Bei der Ausstellungseröffnung begrüßte Schulleiter Jürgen Mathieu mehrere Schüler- gruppen und zahlreiche Gäste von außer- halb. Neben den erwähnten Zeitzeugen war auch Oberbürgermeister Schneidewind vor Ort, außerdem Vertreter des Europaministe- riums, des VDK, der Bundeswehr, des Stadt- archivs Homburg, des Alfons-Gebhart-Ar- chivs in Kirrberg und viele andere historisch
Tim Altpeter bei seinem Vortrag „Die Ostfront des Ersten Weltkrieges“ in der Aula des Saarpfalz-Gymnasiums
interessierte Mitbürger aus der Region. Die meisten von ihnen hatten in den vergange- nen Monaten bei dem Buchprojekt „Der Große Krieg“ mitgewirkt.
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