Page 24 - Ausgabe 036 / August 2015
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  Kolpingwallfahrt nach Wörschweiler
Besuch an einem der geschichtsträchtigsten Orte in der Saar-Pfalz
Auflösung des Klosters infolge der von Zwei- brücken ausgehenden Reformation auch die Kolpingsschwestern –und Brüder aus Bex- bach und Homburg. Nach der Führung durch den Stadtarchivar wurde die Vesper zu Ehren Mariens und des Hl. Bernhard vom Bexbacher Diakon Hans Eisel eingeleitet und von Pater Heinz Limburg vom Homburger Johanneum mit dem Pilgersegen beendet. Eine „weltlicher Vesper“ mit Hausmannskost und Kümmelweck aus der Region beendete das Treffen auf dem Klosterberg.
Die meisten der Anwesenden kannten die Klosterruine noch aus ihrer Schul- zeit, andere waren noch niemals hier gewesen. Einig war man sich, dieses Pilgertreffen der Kolpingsfamilien im ehemaligen Klosterbezirk unter freiem Himmel zu wiederholen. hjb
  Die Kolpingfamilien Bexbach und Hom- burg-Zentral begaben sich am 2. Juli, ei- nem der heißesten Tage dieses Jahres, zur Klosterruine Wörschweiler. Im Schatten hoher Bäume ließen sie sich nieder, um von Dipl.Theol. und Stadtar- chivar Hans-Joseph Britz mehr über den geschichtsträchtigen Ort zu erfahren.
Im Blickfeld zum Kirchenportal war ein Altar mit Kreuz, einer geschnitzten Muttergottes und einem Messformular aus dem 18. Jahr- hunderts zum Fest „Maria Heimsuchung“ vom 2. Juli aufgebaut. Ein Hinweis auf das Patrozinium der um 1235 fertiggestellten Ab- teikirche. Bereits vor 1129 hatten sich auf einem ehemals römischen Bergheiligtum Mönche aus Hornbach niedergelassen, die 1171 von Zisterziensern des Mutterklosters Weiler-Bettnach bei Metz abgelöst wurden. Zahlreiche Adelsfamilien der Umgebung, vor allem die Stifterfamilie der Grafen von Saarwerden und die Grafen von Homburg übertrugen dem Kloster bedeutsame Stiftun-
Schutzpatronin von Klosterberg und Kirche war die Muttergottes
gen, verbunden mit dem Recht der Grablege. Der Besitz reichte zu Beginn des 13. Jahr- hunderts bis in die Rheinebene, nach Stras- burg und Marsal. Selbst in Köln gab es einen „Wörschweiler Hof“, der – wie das Siechen- haus bei Kaiserslautern – dem Abt unter- stand. Grangien nannte man die dem Kloster
unterstellten Höfe. Viele der Grabplatten aus Vorhalle, Kapitelsaal und Kreuzgang sind bis heute dem Besucher zugänglich, hauptsäch- lich an der Südostseite der Kirche zum Kreuzgang zu aufgestellt. Die Mönche pfleg- ten neben der täglichen Arbeit in Landwirt- schaft und Fischzucht auch das Stundenge- bet gemäß dem Wahlspruch des heiligen Be- nedikt „Ora et labora – bete und arbeite!“. Außerdem gab es ab 1466 eine Sakraments- bruderschaft, deren geistliches Leben sich an dem der Mönche orientierte. Hier wurden für die zahlreichen Mitglieder Prozessionen, Wallfahrten und Andachten gehalten, die viele Beter auf den Klosterberg brachten. Zu diesen Betern zählten 457 Jahre nach der
   Die Kolpingfamilien von Bexbach und Homburg
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