Page 46 - Ausgabe 037 / September 2015
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  Wortsegler des Saarpfalz-Gymnasiums
Viel Lob für die ideenreichen Homburger Preisträger
Menschen „im Übergang“ zwischen Jugend- lichkeit und Erwachsenendasein: „Ein vor- läufiger Charakter. / (...) / Ein schwankendes Ego / zwischen Würmchen- / und Elefanten- größe.“ Franziskas Naturgedicht lebt auf- grund geheimnisvoller Personifizierungen von der Spannung, dass mit „Vergissmein- nicht“ auch ein Mensch gemeint sein könn- te. Ihre Powerpoint-Präsentation mit aus- drucksstarken Fotos unterstreicht diese Sicht- weise. Hazal Petroff aus der Klasse 9d, die bereits 2013 Preisträgerin beim Saarländi- schen Mundartwettbewerb war, wurde mit
Bürgermeister Hermann Josef Schmidt ist begeistert von den Gedichtpräsentationen der Homburger Wortsegler
ihrem Gedicht „Sehnsucht“ – wie die beiden anderen Saarpfälzer - in die Rilke-Broschüre mit den besten Wettbewerbstexten aufge- nommen. Zusätzlich gibt es diesmal noch ein Jubiläumsbändchen mit den Siegertexten aus den zurückliegenden zehn Jahren, in dem zahlreiche Beiträge des Saarpfalz-Gym- nasiums enthalten sind. Angesichts dieser Er- folge war das Hiersein in Tholey für die vier Homburger in Rilkes Sinne herrlich. Sie be- tonten die besondere Verbundenheit ihrer Schule mit der Gemeinde - nicht nur wegen der Wortsegel-Wettbewerbe, sondern auch wegen der beliebten alljährlichen Schulland-
  „Hiersein ist herrlich“, so lautete eins der sieben Zitate aus dem Werk von Rainer Maria Rilke, die als Schreibim- pulse für den alljährlichen Wortsegel- Wettbewerb 2015 dienten. Der 140. Ge- burtstag des Lyrikers, der von 1875 bis 1926 lebte und zu den bedeutendsten Dichtern der literarischen Moderne ge- hört, bot den Anlass, ihm den diesjähri- gen Schreibwettbewerb zu widmen.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstu- fen drei (Grundschule) bis 13 (Oberstufe) wurden aufgerufen, sich mit dem Schriftstel- ler zu beschäftigen und mit Bezug zu aus- gewählten Zitaten und Themen aus seinem Gesamtwerk eigene Texte (Gedichte oder Kurzprosa) zu verfassen. Wie in den Jahren
Vor der Wortsegel-Stahlplastik auf den Höhen des Schaumberger Landes bei Sotzweiler: (v.l.) Franziska Lammert, Julius Kraus
und Hazal Petroff
zuvor reichten zahlreiche Nachwuchsauto- ren des Saarpfalz-Gymnasiums exzellente Arbeiten ein und setzten die literarische Er- folgssträhne ihrer Schule nahtlos fort. Bereits zum 10. Mal veranstaltete die Gemeinde Tholey zusammen mit dem saarländischen Bildungsministerium diesen Wettbewerb zur Förderung des kreativen Schreibens. Er ist nach der Wortsegel-Stahlplastik benannt, die von Prof. Heinrich Popp als „Denkmal für Poesie“ auf den Höhen der Gemeinde Tho- ley-Sotzweiler mit Blick auf den Schaumberg geschaffen wurde. Die offizielle Siegereh- rung samt Preisverleihung fand bereits Ende Juni statt. Weil die Homburger Preisträger, die allesamt das Saarpfalz-Gymnasium be-
suchen, zu dieser Zeit auf einer Lehrfahrt in Rom bzw. Barcelona waren, erhielten sie ei- nen Nachtermin im Rathaus Tholey. Bevor sie dort von Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, dem Initiator und leidenschaft- lichen Förderer des Literaturwettbewerbs, empfangen wurden, besuchten sie mit ihrem Lehrer Eberhard Jung das Wortsegel auf den luftigen Höhen von Sotzweiler, wo man ei- nen vorzüglichen Blick auf das Schaumber- ger Land genießen kann. Schmidt überrasch- te die Jugendlichen, als er sie aufforderte, seiner Mitarbeiterin und ihm ihre Gedichte vorzutragen und seine Fragen zur Interpre- tation ihrer Beiträge zu beantworten. Das ta- ten sie aber mit Bravour, so dass er ihr Kön- nen, ihren Ideenreichtum und ihre Phantasie in höchsten Tönen lobte. Anschließend hän- digte er ihnen die Preise aus, die von der Gemeinde Tholey, dem Bildungsministerium und „Melusine - der Literarischen Gesell- schaft Saar-Lor-Lux-Elsass e.V.“ gestiftet wur- den: großzügige Geldgeschenke, kostenlose Theaterbesuche für die ganze Klasse, eine Freikarte für das Schaumbergbad, Buchprä- sente und Angebote für Autorenbegegnun- gen. Julius Kraus aus dem E-Kurs Deutsch 11 erreichte mit seinem Gedicht „Was bin ich?“ den ersten Preis, seine Mitschülerin Franziska Lammert mit „Vergissmeinnicht“ den zweiten in der Altersgruppe IV (11. bis 13. Klasse der weiterführenden Schulen). Beide hatten sich das Motto „Hiersein ist herrlich“ ausgesucht. Julius überzeugte mit seiner freimütigen Darstellung eines jungen
   Vor dem Rathaus Tholey: Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (links) zeigt stolz das Buch des Saarpfalz-Gymnasiums, das ihm die Homburger Wortsegler Franziska Lammert, Julius Kraus und Hazal Petroff zusammen mit ihrem Lehrer Eberhard Jung als Gastgeschenk mitgebracht haben
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