Page 30 - Ausgabe 039 / November 2015
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                          Wir gehen nun mit Riesenschritten in die dunkle und kalte Jahreszeit. Aber auch diese hat ihre schönen Seiten. Man kann sich bei Sonnenschein drau- ßen austoben und an nassen und kal- ten Tagen macht man es sich zu Hause so richtig gemütlich. Nix zu lesen? Falsch: Hier bekommt ihr den ersten Teil unserer schönen Geschichte vom kleinen Kometen Weißköpfchen.
Weißköpfchens Augen wurden immer grö- ßer. Davon hatte ihm seine Mutter nichts er- zählt. „Wie kommst du denn darauf?“ wollte er nun wissen.
„Meist“, so begann der Meteor, „geschah zur gleichen Zeit, wenn die Menschen ein Feuer am Himmel sahen, ein großes Unglück.“ „Aber ich werde den Menschen Glück brin- gen“, dachte Weißköpfchen. „Da bin ich mir ganz sicher!“
Einige Tage flogen die beiden nun gemein- sam durch das Weltraumland. Auf einmal rief der Meteor: „Da ist aber ein toller Planet auf meiner Flugbahn! Den werde ich ein wenig ärgern.“ Diggi zwinkerte Weißköpf- chen zu. „Und vor allem, werde ich dann auch so goldene Haare bekommen wie du!“ Sehr bald war der Meteor dem Planeten so nah, dass sein Steinkörper von einem hellen Feuerkranz umhüllt wurde. Kurz darauf
plumpste dieser mit einem gewaltigen Rumps auf dem Planeten.
„Au!“ jammerte der. „Das tut doch weh!“ In diesem Moment sah der Planet den klei- nen Kometen: „Iieh!“, schrie er. „Bleib weg! Hab genug Schrammen abbekommen.“ „Ich will dich nicht ärgern“, sprach Weiß- köpfchen. „Ich bin nur ein Reisender und will einmal an der Erde vorbeifliegen.“
Der Planet atmete erleichtert auf. „Das freut mich aber. Weißt du, nicht alle fliegenden Weltraumsteine sind so nett wie du.“ Für die Planeten waren alle Meteore und Kometen einfach nur fliegende Weltraumsteine. „Warum willst du eigentlich die Erde besu- chen?“ fragte der Planet.
„Ich will ebenso wie mein Ur-Ur-Ur-Opa den Menschen den Weg zum Licht zeigen.“
Fortsetzung folgt ad
Der kleine Komet
Teil 1
„Halley war ein wirklich besonderer Komet gewesen“, erklärte die Mutter dem kleinen Kometen.
„Und er ist wirklich mein Ur-Ur-Ur-Opa?!“, meinte Weißköpfchen, denn so war der Na- me des kleinen Schweifsterns.
Mama Komet lachte: „Ja, und wenn du willst, kannst du seinen Spuren durchs Welt- raumland folgen.“
Weißköpfchen war Feuer und Flamme, so wie alle Kometen, wenn sie sich endlich auf die große Reise begeben dürfen. Denn da ihr Herz aus brennbarer Luft besteht, genügt schon ein Funke der Freude und es beginnt hell zu glühen – wie eine kleine Fackel, die man bei Nacht entzündet. Und wenn ein Komet gar in die Nähe eines Sternes oder einer Sonne kommt, wird das Feuer in sei- nem Inneren so groß, dass ihm ein langer goldener Haarzopf wächst. Man nennt diese Haare auch Schweif. Für diese weite Reise zog Weißköpfchen sein bestes Kleid an. Es war aus den schönsten Eiskristallen und Steinchen gewebt. Und, so fein angezogen, machte sich der kleine Komet auf den Weg zur Erde – dem Planeten, auf dem wir Men- schen zu Hause sind. Unterwegs traf Weiß- köpfchen viele seiner Verwandten, darunter auch Meteore. Diese besaßen allerdings kein so schönes Kleid, und ihr Herz bestand, wie ihr ganzer Körper, nur aus einem einzigen, har- ten Stück Stein. Einer dieser Meteore, sein Na- me war Diggi, wollte wissen, warum der kleine Komet an der Erde vorbeifliegen wollte.
„Ich möchte für die Menschen ein Lichtbrin- ger sein“, sagte Weißköpfchen, „so wie es mein Ur-Ur-Ur-Opa auch gewesen ist!“ Diggi fand die Idee gar nicht gut. Ihm selbst gefiel es viel besser, Unfug zu treiben. Da- rum sagte er: „Ach, vergiss das! Wenn die Menschen deinen Schweif am Himmel se- hen, bekommen sie nur Angst!“
Der kleine Komet reist durchs Weltraumland
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