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  fangreichen Buches waren um ein Vielfaches höher als das Preisgeld. Die Siegprämie kommt aber allen Lesern zu Gute, weil wir von Anfang an in der Hoffnung auf den Ge- winn den Preis für das Buch sehr niedrig halten.“ Der hohe Arbeitsaufwand für das umfangreiche Buch hat sich schließlich ge- lohnt. Die meisten Schüler profitierten da- von, dass sie in den letzten Jahren am Projekt
mit Lyrik, Essays und Glossen auseinander- gesetzt. Ihre oft glossenartig zugespitzten Weltkriegsgedichte spiegeln ein hohes Ein- fühlungsvermögen wider und verfehlen nicht ihre Wirkung. Die Darstellungen von Fron- terlebnissen, von traumatisierten Kriegsheim- kehrern, aber auch von Trauernden und Aus- gezehrten an der Heimatfront, von Müttern, die um ihre Ehemänner und Söhne bangen, machen unweigerlich betroffen. Illustriert sind die zahlreichen Gedichte mit Schüler- zeichnungen und einer Vielzahl von Fotos. Dafür wurden nahezu alle Orte des Saarlan- des besucht, ihre Kriegerdenkmäler begut- achtet und fotografiert. Außerdem hat die Geschichts-AG Archive durchforstet, mit Nachkommen der Kriegsteilnehmer gespro- chen, Filmdokumentationen analysiert, Kriegsschauplätze (v.a. Verdun und Umge- bung) besichtigt und Ausstellungen arran- giert. Mit ihren Arbeiten wollte sie die be- trogenen Generationen würdigen, die unter beiden Weltkriegen litten und ihre besten Jahre für ihr Vaterland opfern mussten. Bil- dungsminister Ulrich Commerçon lobte in seiner Laudatio die „intensive Auseinander- setzung mit dem Krieg“ und den „Einsatz für eine friedlichere und gerechtere Welt“, den die „kreativ-literarischen Beiträge“ der Ju- gendlichen vermitteln. Das „sehr lesenswerte Buch“ überzeuge mit der „Breite der The- men: Mata Hari wird ebenso erwähnt wie Bertha von Suttner, und immer wieder wer- den einzelne Schicksale im Saarland darge- stellt.“ Großes Interesse hatten die Jugend- lichen daran, nach der Preisverleihung mit den anwesenden Medienexperten ins Ge- spräch zu kommen, so unter anderem mit Thomas Kleist, dem Intendanten des Saar- ländischen Rundfunks, mit der WOCHEN-
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SPIEGEL-Verlagsleiterin Carol-Monique Krummenauer und mit Redaktionsleiter Tho- mas Trapp, dem man viel Lob für seine Ko-
   Gedicht der Schülerin Cara Thiel aus dem Buch „Der Große Krieg“:
Ernüchtert
August 1914.
Hurra! Auf in den Krieg! Lachender Abschied von meiner Frau,
als der Zug langsam aus dem Bahnhof rollt.
Ein Zug, vollgepackt
mit jungen Soldaten.
Viele mit unbändiger Euphorie, Siegesgewissheit,
Tatendrang und
Abenteuerlust.
„Wir wollen die Franzmänner verdreschen!“, tönen
die blutjungen Angeber.
„Im Herbst, wenn die Blätter fallen, kehren wir siegreich zurück.“ „Gewinnen fürs Vaterland“,
„Auf Wiedersehen
auf dem Pariser Boulevard!“, so klingen die Parolen.
Nach wenigen Wochen:
Die Blätter sind noch nicht gefallen, aber viele Kameraden.
Die Übriggebliebenen
liegen im Dreck der Schützengräben und haben Angst.
Todesangst.
Auf der anderen Seite des Grabens liegen die Franzosen.
Sie halten tapfer dagegen
mit Maschinengewehren, schweren Geschützen
und ständigem Trommelfeuer. Aber sie leiden wie wir
und haben Angst.
Todesangst.
Wieso verteidigen wir eigentlich unser Vaterland in Frankreich?
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Siegerurkunde für die AG Geschichte
lumnen in der „Woch“ entgegenbrachte. Rundfunklegende Axel Buchholz erfreute die Schüler mit seiner Einladung, in den näch- sten Wochen mit ihm eine Besichtigung des Saarländischen Rundfunks vorzunehmen. Dafür kann er mit einem großen Zuspruch rechnen.
Das prämierte Buch „Der Große Krieg“ enthält 372 Seiten, ist durchgängig be- bildert, komplett in Farbe und nur im Saarpfalz-Gymnasium und bei Eber- hard Jung zum Preis von 15 Euro er- hältlich. Eberhard Jung
  SD 1406
            „Zeitung macht Schule“ der SAARBRÜCKER ZEITUNG teilgenommen haben und sich als „Wortsegler“ in Schreibwettbewerben enga- gierten. Dabei haben sie das ökonomische und effektvolle Schreiben gelernt und sich
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