Page 20 - Ausgabe 043 / März 2016
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   War früher wirklich alles besser?
War die Vergangenheit schöner als die Gegenwart?
„Früher war alles besser!“ Je älter man wird, desto leichter kommt einem dieser Satz über die Lippen – geht es Ihnen nicht auch so? In der Jugend lächelt man vielleicht über solche Sprüche. Viele Menschen leben heute in ihrer Freizeit das Leben von früher nach – zumindest ansatzweise, wie zum Beispiel als Cowboy und Indianer im Wilden Westen, als Ritter und Burgfräulein im Mittelalter oder im Steampunk, der Elemente aus der Viktorianischen Zeit mit der Zukunft kombiniert.
„Ist es wirklich so, dass früher alles besser war und wenn ja, was ist es, was uns an unserer Gegenwart nicht gefällt? Oder ist sie vielleicht gar nicht so schlecht?“, fragten wir unsere Leserinnen und Leser für diese Ausgabe.
den Medien, wie den sozialen Netzwerken, E-Mails, SMS und wie das alles heißt, ver- bracht wird, wusste man früher besser zu nutzen.“ In unserer heutigen Zeit sei alles schnelllebig und stressig, wobei er nicht mehr auf den schnellen Zugriff von Infos und Nachrichten verzichten wolle. In der Zukunft sieht er eher das Entfremden der Menschen. „Man muss nicht aus dem Haus, um zum Beispiel vom PC aus zu arbeiten, Kleidung zu kaufen oder gar Lebensmittel. Und das Zwischenmenschliche bleibt mehr und mehr auf der Strecke.“
Gabi Christoffel
aus Bexbach ant- wortet auf unsere Frage „War früher alles besser?“ mit einem klaren nein. „Man sagt zwar öf- ter, dass die Ver- gangenheit besser war als die Zu- kunft, aber den Le-
bensstandard und die Sozialleistungen, die wir heute in Deutschland haben möchte ich nicht missen. Früher gab es jedoch mehr fa- miliären Zusammenhalt und eine hilfsberei- tere und engere Nachbarschaft. In der heu- tigen Zeit ist alles anonymer. Durch den fle- xibleren Arbeitsmarkt bleiben die jungen Leute heute nicht mehr in ihrer Geburtsstadt wohnen und arbeiten bis zur Rente nicht für einen Arbeitsgeber.“ Etwas Sorge bereitet Frau Christoffel allerdings die Lage in der Welt. Kriege und Terror rücken immer näher. Die persönliche Zukunft sieht Gabi Chris- toffel jedoch sehr positiv.
Für Alexandra Schu aus Erbach gibt es zwar in der heutigen Zeit viel Neues und Interes- santes zu entdecken, sie kann aber auch die Schattenseiten erkennen. Sie kennt einige Menschen, die durch Hektik und beruflichen Stress starke seelische und auch körperliche Probleme haben. „Viele haben noch nicht einmal die Zeit, um in Ruhe zu essen. Ich
    „Früher, da war ich jünger und das war schon mal gut“, meint Markus Ja- rolimeck aus Hom- burg. Er findet, dass die frühere Zeit ge- mütlicher mit we- niger Hektik und Stress verlief. Klar, die Kommunika-
tion über weite Strecken mit Briefen und Schreiben waren ein Problem, was mit der heutigen Technik der mobilen Medien doch viel einfacher gehandhabt werden kann. „Ar- beitstechnisch wurde man noch als Person wahrgenommen und die Leistung geschätzt. Arbeitnehmer hatten großteils sichere Ar- beitsplätze bis hin zu Rente und man konnte sich mit ruhigem Gewissen eine größere An- schaffung machen, wie zum Beispiel ein Haus. Heute ist das nicht mehr so einfach, es gibt immer mehr Jahresverträge und man muss immer wieder neu um seinen Arbeits- platz bangen, was auch zu unbewusstem Stress führt.“ Die Zukunft, findet er, war zu allen Zeiten ungewiss und er lässt sich auf eine hoffentlich positive überraschen.
Obwohl Maria Al- dinger aus St. Ing- bert in einem Stil um 1900 gekleidet ist, findet sie es in der heutigen Zeit besser. „Denn früher musste ich mit der Familie ums Tele- fon kämpfen, wenn ich mal eine Freun-
din anrufen wollte, musste teilweise eine Stunde zum Bahnhof laufen, da der öffentli- che Personennahverkehr sehr bescheiden aufgestellt war und gerade auf dem Land nur ab und an ein Bus fuhr.“ Sie ist begeistert von den heutigen Medien, da man schnellen Zugriff auf viel Information zu jeglichem The-
ma erhält, mit Freunden über kilometerweite Entfernung hinweg Kontakt hat und sich oh- ne Verzögerungen unterhalten kann. Auch das Einkaufen wird einem erleichtert, man kann einkaufen ohne weit fahren oder schleppen zu müssen. Sie hofft in Zukunft auf eine friedliche und saubere Perspektive, dass mehr für die Umwelt getan wird, z.B. E-Autos oder Urban Gardening, und die Ge- sellschaft toleranter wird.
Reiner Reckten- wald aus Mettlach meint: „Nicht alles war früher immer besser. Zum Bei- spiel wird schwere körperliche Arbeit heut von der Tech- nik unterstützt, es gab weniger Me- dien, Briefe und In-
formationen brauchten in der alten Zeit oft Tage bis Wochen. In meiner Zeit war das so- ziale Netzwerk der Sportplatz“, erinnert er sich, „da hatte man noch den menschlichen, persönlichen Kontakt. Die Zeit war auch irgendwie entschleunigter, das Fortkommen von A nach B war schon gemütlicher und nicht so hecktisch. Die Zeit, die heute mit
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