Page 48 - Ausgabe 046 / Juni 2016
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  Einsatz für Frieden und Versöhnung
Dankveranstaltung in der Saarbrücker Staatskanzlei
Gräber der deutschen Toten beider Weltkrie- ge und pflegt sie im Auftrag des deutschen Staates im In- und Ausland. Sein Leitspruch lautet: „Versöhnung über den Gräbern – Ar- beit für den Frieden“. Außerdem betreut er Angehörige in Fragen der Kriegsgräber- fürsorge, unterstützt die internationale Zu-
  Viele Zeitgenossen beobachten gegen- wärtig mit großer Sorge eine zuneh- mende Verrohung der Sitten, meist in Verbindung mit Egoismus, Profitgier und Respektlosigkeit. Einfachste Um- gangsformen wie Grüßen, Zuhören und Rücksichtnahme werden in unse- rer Ellenbogengesellschaft schon seit Langem vernachlässigt.
Sowohl im öffentlichen wie im privaten Le- ben schrecken viele sogar vor Denunziation, Intrigen und Mobbing nicht zurück, um be- queme Lösungen zu erzielen, Mitmenschen zu diskreditieren und Konkurrenten auszu- schalten. Die Medien liefern häufig die Vor- bilder, fragwürdige Entertainer streben mit exzessiven Beleidigungen und Schmähkritik
schenfreundlichen europäischen Ideale. Vie- le moralische Autoritäten rufen schon seit Jahren zu mehr Solidarität, Zivilcourage und Verständigungsbereitschaft auf und warnen vor dem unkalkulierbaren Risiko und den unübersehbaren Folgen moderner Kriege aufgrund des gigantischen Vernichtungspo- tentials neuer Waffensysteme. Zu diesen Mahnern gehört auch der Volksbund Deut- sche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK). Er wurde nach dem Ersten Weltkrieg am 16. Dezember 1919 von einer kleinen Gruppe von Menschen gegründet, weil die damalige Reichsregierung weder politisch noch wirt- schaftlich in der Lage war, sich um die Grä- ber der Gefallenen im Ausland zu kümmern. Heimgekehrte Soldaten, Hinterbliebene der Opfer und engagierte Bürger, die vor den alptraumhaften Erfahrungen moderner Krie- ge warnen wollten, suchten nach neuen We- gen der Grabpflege und Erinnerungskultur. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wuchs das Aufgabenfeld des VDK be- trächtlich an: Er sorgt für die Erhaltung der
Schüler(innen) des Saarpfalz-Gymnasiums mit ihrem Lehrer Eberhard Jung
auf dem Homburger Soldatenfriedhof
sammenarbeit und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Kriegstoten. Mit Einnahmen aus Erbschaften und Vermächtnissen sowie Erträgen der jähr- lichen Haus- und Straßensammlung finan- ziert der Volksbund mehr als 70 Prozent sei- ner Arbeit. Der VDK pflegt heutzutage 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit 2,6 Millionen Kriegstoten. Außerdem bietet er
   Volkstrauertag 2015:
Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums übernahmen auf Wunsch des VDK die Kranzniederlegungen an Ehrenmälern in Spichern (Frankreich)
nach Aufmerksamkeit und verlieren dabei das hohe Gut der Menschenwürde aus den Augen. Anonymes Agieren im Internet er- leichtert zudem derartige Machenschaften. Nicht nur im heimatlichen Umfeld ist man vielfältigen Spielarten von Taktlosigkeit, Ri- gorosität, Arroganz und Intoleranz ausge- setzt, sondern auch im internationalen Ge- füge wird der Umgang miteinander rauer. Radikalisierung, Fanatismus, weltweite Kri- senherde und autoritäre Strukturen nehmen dramatisch zu und drücken sich aus in Frem- denfeindlichkeit, Terrorismus und Ausbeu- tung. Immer häufiger werden Zukunftsangst, Aufrüstung, Waffengeschäfte und die Bereit- schaft zu militärischen Waffengängen be- klagt, und es scheint, als habe man aus den Katastrophen des Ersten und Zweiten Welt- kriegs zu wenig gelernt. Angesichts dieser verschärften Weltlage und der Krise in der Europäischen Union hat Papst Franziskus An- fang Mai bei der Verleihung des Karlspreises eine Kultur des Dialogs und der Integration gefordert sowie eine Besinnung auf die men-
Werner Hillen, der Landesvorsitzende des VDK Saar, mit ehrenamtlichen Helferinnen des Saarpfalz-Gymnasiums bei der VDK-Sammelaktion im Herbst 2015
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