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jährlich Angebote für Jugendliche, wie zum Beispiel Jugendworkcamps, an. Mit Spenden kann man die Pflege und Erhaltung der deut- schen Kriegsgräber unterstützen und sich da- mit für den Frieden engagieren, denn Kriegs- gräber sind Mahnmale für Frieden und gegen Krieg. Der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer hat sie „die großen Prediger des Friedens“ genannt. Die Spender unterstützen mit ihrem Beitrag auch die Jugendarbeit. Jährlich treffen sich knapp 20.000 Jugend- liche aus vielen Nationen an den Kriegsgrä-
Einzelpersonen hätten diesen Erfolg bewirkt. Als Dank dafür erhielten sie Urkunden. Er bezeichnete die Kriegsgräber als „bleibende Stätten der Erinnerung, Orte der Mahnung für die Lebenden.“ Die Soldatengräber seien „Lernorte für den Frieden, es gibt kein über- zeugenderes Argument für die Sinnlosigkeit des Krieges, kein Eindruck ist bei den Ju- gendlichen nachhaltiger als ein Friedhof mit Zehntausenden von Kreuzen, wo Kriegstote ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, Men- schen, die einen sinnlosen Tod gestorben sind.“ Hillen forderte in diesem Zusammen- hang, „dass es an jeder Schule als Ansprech- partner eine Kontaktperson für Gedenk- und Erinnerungskultur“ geben sollte, denn Frie- denspädagogik müsse „ein wichtiges Thema bei der Bildung und Erziehung der jungen Menschen bleiben“.
Nadja Langguth bei der Übergabe von zwei Büchern der AG Geschichte an die saarländische Ministerpräsidentin
Als Repräsentantin der saarländischen Schü- lerschaft hielt Nadja Langguth aus der Klasse 9c des Homburger Saarpfalz-Gymnasiums eine beeindruckende Rede, in der sie die Einstellung der Jugendlichen gegenüber dem Thema Krieg und die Notwendigkeit ihrer Mitwirkung beim VDK zum Ausdruck brach- te. Dabei verwies sie auf das friedensstiften- de Engagement und zahlreiche Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft Geschichte, zu der sie gehört, und bezeichnete das Saarpfalz- Gymnasium als eine „Schule ohne Ras- sismus“. Der Auschwitz-Überlebende Alex Deutsch habe sie sehr beeinflusst mit seinem
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Appell: „Lasst euch nicht hineintreiben in Hass und Gewalt gegen andere Menschen! Lernt, miteinander zu leben, nicht gegen- einander!“ Auch die Ideale des ersten Land- rats in Homburg, Philipp Jakob Siebenpfeif- fer, mit seinen Vorstellungen von einem ver- einten und friedlichen Europa mit Men- schenrechten und unantastbarer Menschen- würde stünden bei der AG Geschichte hoch im Kurs. „Ähnlich Anne Frank und ihr Cousin Buddy Elias, dessen Großmutter aus Hom- burg stammt und der unsere Schule mehr- fach besuchte. Sie inspirieren uns zu einem
Auszeichnung der Saarpfälzer
für ihr ehrenamtliches Engagements. Von links: Nadine Knott, Nadja Langguth, Werner Hillen (Landesvorsitzender des VDK Saar), Esther Seitz, Jürgen Lennartz (Chef der Staatskanzlei), Anna Lehmann, Eberhard Jung
Engagement für Toleranz und Völkerverstän- digung.“ Bei der Spendenaktion des VDK habe sie – zusammen mit vielen anderen Mitschülerinnen – nicht nur Geld, sondern auch neue Erfahrungen gesammelt. „Be- sonders erfreulich war, dass manche Leute sich mit uns unterhielten und es toll fanden, dass wir uns für diesen guten Zweck enga- gieren. Das gab uns immer neuen Mut weiterzumachen.“ Der Gastgeberin, Minis- terpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, überreichte sie als Andenken die zwei neuen Bücher der AG Geschichte über die deutsch- französischen Beziehungen („Auf der Suche nach Frieden“) und Fluchtgeschichten in Ge- dichten („Wir schaffen das!“).
Eberhard Jung
Staatskanzlei Saarbrücken: Ministerpräsidentin Annegret Kramp- Karrenbauer bei ihrer Dankrede
für die Helfer(innen) der VDK-Sammelaktion
bern, um sie zu pflegen und Gedanken aus- zutauschen. Seit einigen Jahren finden in der Saarbücker Staatskanzlei Dankveranstaltun- gen zu Ehren der Helfer bei der Haus- und Straßensammlung für den VDK statt. In ihrer diesjährigen Begrüßungsrede betonte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die „Friedensarbeit durch Erinnerungsarbeit“ und lobte das besondere Engagement von Bundeswehr und Reservis- tenverbänden, Jugendfeuerwehr, Schülern und anderen Ehrenamtlichen. Die Welt sei unruhiger geworden, auch in Europa, daher
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Nadja Langguth als Repräsentantin der saarländischen Schülerschaft bei ihrer Ansprache in der Staatskanzlei
sei diese Friedens- und Versöhnungsarbeit so nötig. Sie gab auch zu bedenken, dass Millionen Opfer der beiden Weltkriege nur unwesentlich älter waren als die jugend- lichen Sammler der VDK-Aktion. Werner Hillen, der Vorsitzende des VDK-Landes- verbandes Saar, bezifferte in seiner Rede das Sammelergebnis 2015 auf insgesamt 126.769,64 Euro und wertete es als eine „Spitzenposition“ im bundesweiten Ver- gleich. Mehr als 30 Gruppen und zahlreiche
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