Page 22 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 123, November 2022
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 Ein Schreckgespenst geht um
Was geschieht mit den Kirchen am Höcherberg?
1. Teil
 Nein, es ist kein Schreckgespenst. Es sind Tatsachen. Der Rückgang der Kir- chensteuern bedingt durch massen- hafte Austritte stellt die deutschen Di- özesen unter ungeahnte Zwänge.
Wer hätte jemals gedacht, dass gerade das Image der römisch-katholische Kirche unter den Missbrauch-Skandalen fast völlig zerstört wird. Eine Kirche, die schon immer sehr mo- ralisierend daherkam und sich als „allein se- ligmachend“ bezeichnete, in der es den Zwangszölibat gibt, der verheiratete Priester ausschließt, in der gläubige Menschen von den Sakramenten ausgeschlossen werden. Dabei gäbe es ein Vorbild: die wachsende griechisch-katholische Kirche, hauptsächlich in der Westukraine und Ruthenien zuhause. Sie erlaubt verheiratete Diakone und Priester seit Jahrhunderten und untersteht ebenso dem Papst wie die römisch-katholische. Demnächst wird in der Diözese Speyer, zu der das Höcherberggebiet zählt, ein verhei- rateter Priester dieser Kirche tätig werden. Auch ist das Engagement unzähliger Frauen in kirchlicher Arbeit und Gremien enorm. Sie sind oft die eigentlichen Akteure „vor
Fälle von Missbrauch in und im Umfeld der eigenen Familie geschehen, wird hierbei ver- gessen. Erst jetzt wird in den Medien mehr und mehr auf den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Sport und Sportverei- nen hingewiesen.
Der synodale Weg – Quo vadis ?
Dieser Weg erscheint momentan als das Non plus Ultra für Kirchenreformen. Dabei stellen sich die Kirchen in ihrer Außendarstellung schlechter dar als sie sind. Es gibt auch viele guten Seiten von Kirchens. Eine wird völlig vernachlässigt: Während in unserer ver- meintlich aufgeklärten im klassischen Juden- tum und im korantreuen Islam Frauen ent- weder ganz aus den Gebetsräumen verbannt
   Ehemaliges Pfarrheim St Michael Niderbexbach
Ort“ und sorgen für ein entsprechendes Ge- meindeleben. Die Frauengemeinschaften von Bexbach-Mitte und Frankenholz sind gerade in dieser Hinsicht sehr engagiert. Die Heilige Schrift ist leider nicht ganz eindeutig, doch der wohlwollende Umgang Jesu mit jenen Frauen, die ihm nachfolgten, ist sicher. Immerhin hielt nur einer seiner Apostel un- ter dem Kreuz aus, die anderen waren Frau- en. Sie waren es auch, die zuerst am leeren Grab Zeugen der Auferstehung wurden. Lei- der wird in der grenzenlosen Missbrauchs- debatte seit Jahren fast täglich nur die ka- tholische Kirche angegriffen, hauptsächlich aufgrund des Verhaltens der Bischöfe den Opfern gegenüber. Dass die weitaus meisten
Maria Geburt mit Hinterkirche Hochen
sind (Islam) oder auf der Empore Platz neh- men müssen (Judentum), gibt es im Chris- tentum solche Beschränkungen nicht. Beide Geschlechter dürfen seit eh und je zum Tisch des Herrn treten. Als junger Mensch besuch- te ich nach meiner Berufsschule am Freitag in Saarbrücken öfters die Synagoge am Beet- hovenplatz. Rabbiner Lipschitz war mir ein freundlicher Begleiter in diesen Jahren, der gestattete, dass die anwesenden Frauen in den hinteren Bankreihen Platz nehmen durf-
Pfarrkirche St Josef Frankenholz
seit vielen Jahren zugunsten einer Sozial- steuer abgeschafft wurde.. Nur noch in Deutschland gibt es diese vollumfängliche Steuer, deren Großteil in die Seelsorge, also in die Gehälter der Geistlichen geht, die ähn- lich einem beamteten Lehrer bezahlt wer- den. Selbst einige Bischöfe und Päpste haben mehrfach ihre Abschaffung gefordert, doch heiligt hier der Zweck die Mittel. Denn sollte diese Steuer komplett wegbrechen, wären Pfarrer und Kapläne abhängig von den Al- mosen der Gläubigen. Dann allerdings trennt sich die Spreu vom Weizen, die Geist-
Ein Bericht von Hans-Joseph Britz
ten. Nach dem starken Zuzug von Juden aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion hat sich das Bild gewandelt. Die Frauen müssen nach oben. Vielleicht sind sie dort näher an Jahwe!? Doch dieses Beispiel zeigt, wie weit Religionen von Gleichberechtigung entfernt sind. Wir Christen werden mit Wasser ge- tauft, bei Juden und Muslimen wird beschnit- ten. Aber nur bei den Männern. Sieht so die oft geforderte Gleichberechtigung aus? Jesus hatte nach jüdischer Tradition auch seine Bar Mizwa in der Synagoge gefeiert, gleich- zeitig lehrte er jedoch die Taufe beiderlei Geschlechter durch Wasser und den heiligen Geist.
Rückgang der Gläubigen – Weniger Finan- zen der Kirchen
Die Kirchensteuer an sich ist in einer stark säkularen Bundesrepublik ein unseliges Kon- strukt, das schon im „katholischen“ Italien
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