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Im 175. Todesjahr von Siebenpfeiffer
In Erinnerung an den ehemaligen Homburger Landcommissär
Sommer von dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Eke (Paderborn) herausgegeben wird. In dem Nachschlagewerk geht es nicht allein um die Biographie des Homburger Freiheitskämpfers, in dem Nachschlagewerk ist wiederum Martin Baus mit einer Unter- suchung der literarischen Aktivitäten Sieben- pfeiffers vertreten.
„Für Oktober haben wir ein wissenschaftli- ches Kolloquium geplant. Es soll im Landes- archiv Speyer unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Clemens (Saarbrücken) und Prof. Dr. James Brophy von der Universität Dela- ware in den USA im Landesarchiv Speyer stattfinden“, kündigt Dr. Theophil Gallo an, wobei Corona auch hier für Unwägbarkeiten sorgt. Im Mittelpunkt dieser Tagung stehen dann jene Verleger und Drucker, die Publi- zisten wie Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth erst die breite mediale Wirkung ermöglichten. „Und im
de. Darin enthalten ist auch ein Beitrag, der sich mit Siebenpfeiffer in seinem Exil in der Schweiz befasst. Stiftungsmitarbeiter Martin Baus zeichnet dabei die Flucht der liberalen Ikone aus dem Gefängnis nach und zeigt auf, wie Ausländerfeindlichkeit und Frem- denhass Siebenpfeiffer zusetzten.
Auch die letzten Lebensjahre Siebenpfeiffers, die er wegen Demenz-Erkrankung („Im- becillitis“) in einer für damalige Verhältnisse modernen Pflegeeinrichtung bei Bern zu- brachte, sind ebenso Thema wie sein Tod und das weitere Schicksal seiner Tochter Cornelia, die im Juli 1826 in Homburg ge- boren wurde.
„Den 14. dieses Monats verstarb in der Irrenanstalt des Herrn Tribolet zu Bümpliz der bekannte Deutsche Dr. Siebenpfeiffer“: Die Augsburger Zei- tung war im Mai 1845 nicht das einzige Blatt in Deutschland, dem der Tod von Landcommissär Philipp Jakob Sieben- pfeiffer (12. November 1789 – 14. Mai 1845) allenfalls eine lapidare Notiz wert war. Selbst das Zweibrücker Wo- chenblatt, das im „Landcommissariat“ Homburg, Siebenpfeiffers einstigen Zuständigkeitsbereich, viel gelesen war, berichtete gleichermaßen kurz und knapp über das Ereignis – was in der Öffentlichkeit auf nicht wenig Kri- tik stieß.
„Der 175. Todestag des ersten Homburger Landrates ist für uns natürlich Anlass für eine ganze Reihe von Aktivitäten – auch wenn wir noch nicht wissen, ob angesichts der Corona-Krise auch tatsächlich alles durch- führbar ist“, skizziert Dr. Theophil Gallo, Sie- benpfeiffers 14. Nachfolger im Amt des Homburger Landrates und Vorsitzender der 1988 gegründeten Siebenpfeiffer-Stiftung. Siebenpfeiffers Biographie und ihr zeitliches Umfeld zu erforschen und im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, ist eines der Auf- gabenfelder der Stiftung. „Eigentlich wollten wir am Todestag selbst, also am 14. Mai, mit einer besonderen Führung durch die Hom- burger Innenstadt auf das Datum aufmerk- sam machen. Aber durch die Pandemie wur- de daraus leider nichts“, erläutert Gallo. Ebenfalls für Mai angekündigt ist der 11. Band der „Schriften der Siebenpfeiffer-Stif- tung“. Unter der Federführung von Prof. Dr. Willi Kreutz von der Universität Mannheim sind auf den 200 Seiten dieses Buches Bei- träge namhafter Wissenschaftler aus ver- schiedenen europäischen Ländern versam- melt, die sich mit Flucht und Exil nach dem Hambacher Fest 1832 beschäftigen. „Wir haben uns also einem historischen Thema zugewandt, das durchaus brandaktuelle Be- züge hat“, informiert der Stiftungsvorsitzen-
Prof. Heike Jung (r.) und Landrat Dr. Theophil Gallo mit der neuen Publikation der Siebenpfeiffer-Stiftung. Fotoquelle: Sandra Brettar
Das Rechtsgutachten von Siebenpfeiffer aus dem Jahr 1838, auf das Baus bei seinen Re- cherchen gestoßen und das sich mit der un- terschiedlichen Gesetzgebung innerhalb des Kantons befasst, ist inzwischen von dem Ju- risten Prof. Dr. Heike Jung (aus Limbach) un- tersucht worden. Seine Überlegungen sind bereits veröffentlicht, als 19. Band der „Klei- nen Siebenpfeiffer-Reihe“. „Ich danke Heike Jung sehr herzlich für die Bearbeitung des Themas, das bisher unbeachtet blieb. Seine Arbeit bringt Licht in ein bislang unbekann- tes Kapitel aus Siebenpfeiffers Weltanschau- ung“, freut sich der Landrat über die neue Publikation, deren Vorstellung terminiert war – und wie so vieles abgesagt werden musste. Berücksichtigung finde Siebenpfeiffer auch in dem neuen „Vormärz-Handbuch“, das im
Herbst wird dann auch wieder der Sieben- pfeiffer-Preis ausgeschrieben. Die 16. Ver- leihung dieser Auszeichnung haben wir im November 2021 vor“, informiert Theophil Gallo weiter über die Aktivitäten der Sie- benpfeiffer-Stiftung im 175. Todesjahr ihres Namensgebers. Die Publikation der Sieben- pfeiffer-Stiftung mit dem Titel „Die Napoleo- nische Gesetzgebung im politischen Wider- streit in Bern und Hessen“, ist bei der Sie- benpfeiffer-Stiftung erhältlich.
Weitere interessante Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Siebenpfeiffer-Stiftung unter www.siebenpfeiffer-stiftung.de. n
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