Page 10 - Stadtmagazin "es Heftche"® Homburg | Ausgabe 145, September 2024
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Da die historische Brunnenfigur, die Dr. Fichtenmayer von einer Baufirma aus Kaiserslautern geschenkt bekam, einige Zeit spurlos verschwunden war, hatten sich Anfang der 90er Jahre sein Sohn Sani- tätsrat Dr. Hans Fichtenmayer und dessen Schwester Trudel Bosch geb. Fichtenmayer an die Stadtverwaltung gewandt, mit der Bitte, ihnen den Brunnen zu überlassen: Er würde bei ihnen mehr in Ehren gehalten als in Bexbach. Dieser Brief war der Auslöser
Ehemaliges Wohnhaus von Bürgermeister Fichtenmayer in der Rathausstraße (1927) © Britz
zur Neuaufstellung vor dem Rathaus. Da Fichtenmayer ein Anhänger der naturheil- kundlichen Lehre des bayerischen Pfarrers Kneipp war und öfters die Kneipp-Wasser- kuren in Bad Wörrishofen aufsuchte, fin- det sich bis heute die Inschrift „Des Was- sers Kraft uns Heilung schafft“ auf dem Brunnenstein. 1930 kam der Brunnen samt Anlage in Bahnhofsnähe, 1972 gelangte er für einige Jahre in den Eingangsbereich des Blumengartens, dann „entführten“ ihn unbekannte Zeitgenossen auf eine Wiese unmittelbar vor der Bundeswehrkaserne Oberbexbach, von wo aus er plötzlich zur Gänze verschwand. Es ist dem Heimat- kundler und Rektor i.R. Josef Johann zu ver-
Lenhards Wäldchen zwischen Bexbach und Kleinottweiler (L115) © Britz
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Komplex und interessant
Die Geschichte der Wasserversorgung in Bexbach Teil 2
in den Unteren Stegwiesen nahe dem heu- tigen Seniorenheim „Menetatis“. Auf dem Lichtenkopf kam ein großes Wasserbassin mit 2 Kammern und rund 3000 m3 Kapazi- tät zur Aufstellung. Durch das Bexbacher Wasserwerk wurden auch Oberbexbach, Niederbexbach, Frankenholz, Kleinott- weiler und Teile des Kreises Ottweiler versorgt. Aufgrund der regelmäßigen che- mischen Vernichtung von Unkraut auf den Schienenstrecken seitens der Bundesbahn kam es bei Routineuntersuchungen im Bereich der Rothmühle 1989 wegen zu hoher Nitratgehalte zu einer Stilllegung des bis dato leistungsfähigsten Brunnens. Altlasten durch den sog. „Schlamm- weiher“ unterhalb der Bergehalde sorgen
danken, dass er damals die Brunnenfigur in die alte Ausstellungshalle im Blumen- garten (heute Seniornenheim Am Blumen- garten) verbringen ließ und sie somit ret- tete. Fichtenmayer – in Bexbach ebenso rührig wie umstritten – war zwar nur für 2 1⁄2 Jahre ehrenamtlicher Ortsbürgermeister, leistete jedoch viel und vorausschauend für das Gemeinwesen. Trotz aller Wider- stände ließ er 1921, im ersten Jahr seines Amtes, durch Siemens ein erstes elektri-
Der Fichtenmayersche Löwen- brunnen Seit 1921 stand in der Orts- mitte zwischen Kaufhaus Pirrung (Funz‘l) und Haus Bartels (ehem. Rosenapotheke, heute Neubau) der von Bürgermeister und Knapp- schaftsarzt Dr. Georg Fichtenmayer gestiftete sog. Löwenbrunnen, der auf Antrag von Hans-Joseph Britz Jahre später vor dem Rathaus plat- ziert wurde.
sches Ortsnetz installieren, das von den Pfalzwerken Ludwigshafen über das Kraft- werk Homburg beliefert wurde. Außerdem ist der Straßenbau in der Dorfmitte durch ihn modernisiert und befestigt worden. Die Ausstattung der Gemeindewerke auf den neuesten Stand geht ebenfalls auf sein Engagement zurück. Wiesental, Lenhards Wäldchen und Feilbachaue Im Bexbachtal zwischen Roth- und Haselermühle, auch Brandwiesen oder „Peif Tuwack“ genannt und am „Maulewoog“ wurden Brunnen- bohrungen vorgenommen. Der Begriff „Peif Tuwack“ geht auf jene schweren Zeiten um 1840 zurück, als Hunderte Mittelbex- bacher, meist junge Männer mit oder ohne Familien nach Amerika auswanderten, um dort ihr Glück zu versuchen. In der Heimat trieb die Not manche dazu, eine Wiese für – im übertragenen Sinne – eine Portion Tabak zu verkaufen. Bis heute stehen dort Pumpenanlagen, so eine direkt neben dem DJK-Sportplatz. Nach Kriegsende und dem Anstieg der Bevölkerung war die Anlage weiterer Brunnen nötig geworden. Diese erfolgten in der Gewanne Wolkswiesen- Kaisersweiher nahe der Rothmühle, sowie
für problematische Werte. An der Sand- grube Ruby „Am Steinbruch“ gelangten versickernde Abwässer ins Grundwasser und selbst am Brunnen direkt auf dem Stadtwerketerrain wurden Schadstoffe ge- messen. Damals bescheinigte eine Studie des Saarländischen Umweltministeriums Bexbach und seinen Brunnen das höchs- te Gefährdungspotential in der Region. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Ha- rald Sorg setzte auf einen neuen Brunnen in der Feilbachaue bei Kleinottweiler. Ihm war die Wasserversorgung wichtiger als die Unterschutzstellung der Aue. Er konstatierte damals: „Die Feilbachaue ist das einzige Gebiet, das zur Trinkwasser- förderung genutzt werden darf. Die Sicher- stellung der Trinkwasserversorgung steht vor der Unterschutzstellung der Aue. Die Versorgung der Stadt ist oberstes Gebot.“ Mittlerweile ist dieses Gebiet offiziell als Naturschutzgebiet bis zur Hochwiesmüh- le ausgezeichnet. Ganz nahe liegt ent- lang der Kleinottweiler Straße „Lenhard’s Wäldchen“, ein großes intaktes Waldstück, das laut Planungen der Stadt abgeholzt werden soll, um Industrie- und Gewerbe-
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Historisch