Naturschutz in Gefahr
Alarmierende Ausbreitung der Asiatischen Hornisse
Die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) breitet sich im Homburger Raum mit besorgniserregender Geschwindigkeit aus. Innerhalb kürzester Zeit stellte das NABU-Homburg-Team einige Nester fest und hat die Meldungen an die ehrenamtlichen Experten des Velutina Netzwerk Saar weitergegeben, die innerhalb kurzer Zeit ein Dutzend Nester sichteten und unschädlich machten. Der NABU Homburg ruft die Bevölkerung dringend zur Mithilfe auf, um die heimische Artenvielfalt und den Obstanbau zu schützen.
Faktencheck: Was ist die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde 2004 nach Europa eingeschleppt. Sie ist deutlich von der heimischen, harmloseren Europäischen Hornisse (Vespa crabro) zu unterscheiden:
Aussehen: Sie ist kleiner und deutlich dunkler als unsere heimische Art. Ihr Brustkorb (Thorax) ist fast schwarz, der Hinterleib überwiegend dunkel mit einem auffallenden gelb-orangenen Band am Ende. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind ihre gelben Beinspitzen.
Nestbau: Die großen, papierartigen Nester werden oft freihängend und hoch in Baumkronen gebaut, können aber auch an geschützten, niedrigeren Orten vorkommen.
Die akute Gefahr: Ökologische und wirtschaftliche Folgen
Die rasante Ausbreitung der Asiatischen Hornisse stellt eine ernste Bedrohung dar:
Gefahr für heimische Insekten (Biodiversität): Die Asiatische Hornisse ist ein aggressiver Jäger. Ein Großteil ihrer Nahrung besteht aus anderen Insekten. Insbesondere unsere heimischen Honigbienen und Wildbienen sind stark gefährdet, da die Hornissen Jagd auf sie machen, oft direkt vor den Bienenstöcken. Ein einziges großes Hornissenvolk kann pro Saison mehrere Kilogramm Insekten vertilgen. Die Folge ist eine direkte Bedrohung unserer Artenvielfalt.
Folgen für den Obstanbau: Mit zunehmender Dichte der Hornissenvölker entstehen auch Probleme im Obstanbau. Ein Ausfall der bestäubenden Arten wäre dramatisch. Allerdings fressen die Hornissen auch reife Früchte an und können in Gebieten mit hoher Population Ernteausfälle verursachen. Dies betrifft besonders den regionalen Obstanbau und die Imkerei.
Gefahr für den Menschen – Ruhe bewahren! Die Asiatische Hornisse gilt grundsätzlich als nicht aggressiver als unsere heimische Hornisse. Allerdings verteidigt sie ihr Nest in unmittelbarer Nähe sehr vehement. Besonders Allergiker sind bei einem Stich durch die mögliche Vielzahl an Tieren, die zur Verteidigung ausschwärmen, gefährdet. Der NABU Homburg warnt dringend davor, Nester eigenmächtig zu entfernen!
Der NABU Homburg in der Verantwortung
„Die aktuelle Häufung der Sichtungen und die rasche Beseitigung von einem Dutzend Nestern durch die freiwilligen Helfer des Velutina Netzwerk Saar zeigen, wie wichtig das schnelle und koordinierte Vorgehen ist“, erklärt NABU-Sprecher Hardy Welker. „Als Naturschutzorganisation stellen wir uns dieser Herausforderung, die unsere heimische Natur und Landwirtschaft bedroht. Unsere Erfahrung und unser Netzwerk sind entscheidend, um dieser invasiven Art Einhalt zu gebieten und unsere wertvollen Bestäuber zu schützen.“
Die erfolgreiche Identifizierung und Beseitigung der Nester ist ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung und ein Beweis für die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Naturschutz.
Mithilfe der Bevölkerung ist entscheidend!
Der NABU Homburg bittet die Bevölkerung dringend um Aufmerksamkeit: Jede Sichtung ist wichtig!
Wenn Sie eine Asiatische Hornisse oder ein Nest entdecken, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Abstand halten: Nähern Sie sich dem Tier oder Nest nicht.
Fotografieren: Machen Sie, wenn möglich, ein Foto (für die Bestätigung).
Melden: Nutzen Sie das offizielle Melde-Portal, um sicherzustellen, dass die Meldung schnell und korrekt erfasst wird.
Wichtiges Melde-Portal für den Großraum Homburg/Saarland:
Velutina Melde-Portal: https://www.velutina-saar.de Sie erhalten kostenfreie Hilfe.
Bitte rufen Sie uns nicht direkt an, sondern nutzen Sie primär das Melde-Portal!
„Nur durch die konsequente Beseitigung der Nester durch geschultes Fachpersonal können wir die Ausbreitung wirksam bekämpfen. Ihr Hinweis schützt unsere Bienen, unsere Natur und die Gesundheit unserer Mitbürger“, so der abschließende Appell des NABU Homburg. © NABU Homburg