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Auf den Spuren jüdischer Geschichte

Alex-Deutsch-Schüler besuchten Ausstellung in Illingen

Gerne folgte die  Wellesweiler Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ der Einladung des Arbeiter-Samariter-Bundes Illingen. Einer Besichtigung der Plakatausstellung „Juden in Illingen“ schloss sich eine Führung durch den historischen Ortskern an.

Stellenweise war es eine schwere Kost bei kalter Witterung und in einer Zeit der Besinnlichkeit rund um das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel. „Aber auch in dieser harmonischen Zeit nagen zerstörerische Kräfte unentwegt an Frieden und Demokratie“, mahnte die  zweite Vorsitzende Katharina Meßinger mit Blick auf die jüngsten Geschehnisse rund um die sogenannte Reichsbürgerszene. Wachsam müsse man sein und die historischen Zusammenhänge kennen, um fremdenfeindlicher, diskriminierender und antisemitischer Gesinnung im eigenen sozialen Umfeld wirksam begegnen zu können und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der demokratischen Grundordnung zu leisten. Wozu Verschwörungstheorien, Propaganda und ein irregeleitetes Nationalgefühl schon einmal geführt haben, verdeutlicht die Ausstellung in ebenso akribischer wie bewegender Weise. Mit Betroffenheit entnahmen die Wellesweiler Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis acht den letzten der rund 30 Plakatexponaten, wie Hass, Neid und Hetze die jüdische Gemeinde in Illingen innerhalb kurzer Zeit gänzlich zerstörten und die nationalsozialistischen Gewaltherrscher am Ende nicht einmal vor der Deportation, Misshandlung und Ermordung von Kindern zurückschreckten. Mit vor Ort weilte auch Martin Schneider vom Heimatmuseum Wemmetsweiler, der als profunder Kenner des regionalen jüdischen Lebens neben AG-Leiter Christian Eisenla auf anfallende Fragen in aller Anschaulichkeit antworten konnte. Gestärkt durch heißen Kakao und belegte Brötchen machte sich der Besuch zusammen mit Inge Fuhr vom ASB auf den Weg durch den winterlichen Ortskern, vorbei an herrlichen Zeugnissen jüdischer Architektur und den „Stolpersteinen“ mit den eingravierten Biografien der vertriebenen und oftmals in Konzentrationslagern ermordeten Bewohnern. Am Torbogen-Fragment der 1938 zerstörten Synagoge in Höhe des heutigen Parkdecks endete die Führung mit dem Studium der dort angebrachten Erinnerungstafeln zur postumen Ehrung einer jüdischen Gemeinde, die im Laufe ihres rund 250 Jahre währenden Bestehens sehr viel zur Entwicklung und Prosperität Illingens beigetragen hat. Welchen Wert die Illtalgemeinde auf eine mahnende Erinnerungskultur legt, machte der Bürgermeister und Verwaltungschef mit einem Überraschungsbesuch „auf halber Strecke“ deutlich. Armin König betonte die präventive Notwendigkeit solcher Veranstaltungen und erinnerte sich gerne daran, dass der Holocaustüberlebende  und schulische Namensgeber Alex Deutsch gemeinsam mit seiner Frau Doris auch in Illingen nachhaltige Überzeugungsarbeit verrichtet hatte. „Wir alle müssen dafür sorgen, dass sich etwas derart Grausames, wie es über sechs Millionen Juden in Deutschland und ganz Europa angetan wurde, nie mehr wiederholt“.  Darin waren sich alle Beteiligten bei ihrem dringenden Appell zu mehr Friedfertigkeit und Mitmenschlichkeit einig. Am Ende einer lehrreichen Exkursion bedankte sich die Delegation aus der Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler beim ASB Illingen mit einer Spende für den herzlichen Empfang, für die ausgezeichnete Rundumversorgung und am Rande auch für den interessanten Einblick in die vielfältigen karitativen Aufgabenbereiche der Organisation.

Kurz gefasst: Die Plakatausstellung „Juden in Illingen“ wurde 1989 von einer Schülergruppe des Illtalgymnasiums Illingen gemeinsam mit dem damaligen Direktor und Heimatforscher Robert Kirsch erarbeitet. Heute befindet sie sich im Besitz des Heimatmuseums Wemmetsweiler, welches die Exponate nach aufwändiger Restaurierung und Ergänzung bereits im Jahre 2019 zum Gedenken an den verstorbenen Robert Kirsch ausgestellt hatte.

Über die Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler können Sie im Internet unter https://www.alex-deutsch-schule.de/ viele wichtige Informationen finden. Bericht und Fotos Erich Hoffmann

Schenk, Silvia
12. Jan 2023