Rückführung voll gelungen
Die Schwäne sind wieder zurück auf dem Gutsweiher
Die Presse berichtete ausführlich über die Schwäne auf dem Gutsweiher in Furpach, die für die Besucher und Spaziergänger einfach dazugehörten. Im Sommer letzten Jahres verschwanden drei von fünf im Juni 2022 geborenen Schwanenküken. Am 19. Juni 2022 zeigte eins der verbliebenen Küken Auffälligkeiten, was besorgte Mitbürger auf den Plan rief.
Sie benachrichtigen den Tiernotruf, der dann die "Wasservogel-Pflegestation Saarland " in Perl benachrichtigte, welche sodann die durch die Brut von 6 Wochen geschwächte Mutter und das Küken mitnahm. Soweit so gut. Nur muss man wissen, dass der "Strippenzieher" dieser Station, Lothar Lorig, die Tiere einfing und mitnahm. Lothar Lorig und seine Machenschaften sind seit über 10 Jahren in der Presse, auch in der SZ ausführlich dargestellt worden. Er selbst darf die Station nicht mehr führen und bedient sich verschiedener "Strohleute". Das Geschehen an diesem Sonntag wurde durch Lorig auch an das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz in Saarbrücken gemeldet. Dieses wurde tätig und zwar, weil die beiden Elterntiere keine "Wildtiere" waren. Der Heimatverein Furpach hatte die beiden Tiere 2020 von einem älteren Herrn in Baden-Württemberg gekauft, zusammen mit zwei Jungtieren aus dem gleichen Jahr. Die Elterntiere waren coupiert, d. h. Ihnen war ein Flügel gestutzt, damit sie nicht fortfliegen konnten. Das Ministerium forderte vom Heimatverein, dass dieser einen Antrag für den Betrieb eines Tiergeheges gem § 43 Bundesnaturschutzgesetz stellte, mit Auflagen, die der Besitzer des Gutsparkes nicht wollte, um den Charakter der Freizeitoase nicht zu zerstören (Volieren, hohe, dichte Zäune u. s. w.) und die der Heimatverein finanziell und manpowermäßig nicht stemmen konnte. Dann traten am 18./19. Juli 2022 Ereignisse auf, die das ganze auf den Kopf stellten. Lorig sollte die Jungtiere aus dem Weiher entnehmen und zu Auswilderungszwecken nach Nordrhein-Westfalen bringen und dann das Weibchen auf den Weiher zurückbringen und mit dem Partner wieder zusammenführen. Er brachte aber das Weibchen, ohne vorher die fast geschlechtsreifen Halbstarken zu entfernen. Ob das inszeniert war oder nicht, entzieht sich der Kenntnis des Heimatvereins. Auf jeden Fall kam es zu Revierkämpfen und Lorig tauchte am nächsten Morgen auf und nahm alle vier Tiere mit, ohne den Vorstand des Heimatvereins im Vorfeld oder im Nachhinein zu informieren. Die beiden Jungtiere wurden anscheinend zur Paasmühle gebracht, wo sie auf die Auswilderung vorbereitet werden. Die beiden Altschwäne verblieben in der Wasservogelpflegestation Perl unter zweifelhaften Bedingungen: zu kleiner Stall und Voliere, kein Gewässer das für einen Wasservogel geeignet gewesen wäre, ein Leben wie im Gefängnis. Inzwischen ging der "Kampf" des Heimatvereins mit dem Ministeriums um die Ausgestaltung und Tiefe des Antrags auf ein Tiergehege weiter. Obwohl seit mehr als vierzig Jahren Schwäne, die alle coupiert waren, auf dem Gutsweiher lebten, die vom Heimatverein betreut wurden, wurde jetzt alles in Frage gestellt. Ist der Gutspark mit dem Gutsweiher und die Wasserqualität geeignet, sind die betreuenden und beifütternden Personen geeignet, wie müssen die Schwäne vor unvorsichtigen Spaziergängern und ihren Hunden geschützt werden usw. Schließlich kam es Anfang Dezember 2022 zu einem Ortstermin am Weiher, in dessen Verlauf durch die Vertreterin des Ministeriums die Hürden immer höher gesetzt wurden, dass der Heimatverein zum Schluss kam, dass es keine Schwäne mehr am Gutsweiher Furpach geben sollte, weil alle diese Auflagen vom Heimatverein und seinen Mitgliedern, die sich dankenswerterweise um die Schwäne kümmerten nicht erfüllt werden konnten. Da war es Werner Tuba vom Forsthaus Eberstein, dem die Schwäne ein Herzensanliegen sind und der sich schon in der Vergangenheit um die Beschaffung von neuen Schwänen, nach dem Tod von "Hansi" im Jahre 2018, verdient gemacht hatte, der sagte, Aufgeben ist keine Lösung. Zusammen mit Zoodirektor Norbert Fritsch ging er in die Offensive und so fand Anfang Februar 2023 im Umweltministerium in Saarbrücken ein Termin mit Staatssekretär Sebastian Thul statt, an dem außer Ministeriumsmitarbeitern aller Sparten auch Hans-Joachim Heintz und Werner Tuba vom Heimatverein, Zoodirektor Norbert Fritsch und Bürgermeisterin Lisa Hensler teilnahmen. Dabei wurde mit Unterstützung von Staatssekretär Sebastian Thul, der als Neunkircher auch Fan der Schwäne auf dem Gutsweiher war, eine pragmatische Lösung gefunden, die dem Naturschutzgesetz Genüge tat, dem Tierwohl dient und für den Heimatverein praktikabel war. Der gestellte Antrag wurde modifiziert und innerhalb kürzester Zeit positiv beschieden. In der Zwischenzeit hatte der Heimatverein mit Unterstützung der Kreisstadt Neunkirchen und des Zentralen Betriebshofes die geforderten Schutzbereiche geschaffen und andere Bedingungen erfüllt. So konnten endlich am 28. Februar die Schwäne Heiner und Heidi ihr "Gefängnis" in Perl verlassen und in ihr angestammtes Revier zurückkehren. Zoodirektor Norbert Fritsch, Zootierarzt Marc Eichelmann, Werner Tuba und Hans-Joachim Heintz vom Heimatverein waren dabei, als Herr Lorig die beiden aus den Transportbehältern freiließ. Mit freudigen Schreien strebten die Schwäne ins Wasser und tummelten sich wie erlöst in dem nassen Element. Denn Schwäne sind Wasservögel und keine Käfigtiere. Man merkte, dass sie sich auf "ihrem" Weiher gleich wohlfühlen und ihn wieder in Besitz nahmen. Vor allem das Männchen zeigte gleich den anderen Mitbewohnern des Weihers, ob Kanadagänsen, Nilgänsen, Stockenten oder Teichhühnern, dass der Herr des Gutsweihers zurück war. Nach einigen Tagen kann man sagen, dass die Rückführung voll gelungen ist und die zahlreichen Spaziergänger an den sonnigen Tagen nach der Rückkehr ihre Freude und Genugtuung zum Ausdruck brachten. Die Schwäne sind halt Teil des Gutsweihers und zieren nicht umsonst das Wappen des Heimatvereins und begrüßen die Besucher an den Ortseinfahrten Furpachs auf den Empfangsschildern. Der Heimatverein ist froh, dass die Schwäne wieder da sind und bedankt sich ganz herzlich bei Staatssekretär Sebastian Thul und Mitarbeitern vom Umweltministerium, bei Oberbürgermeister Jörg Aumann und Bürgermeisterin Lisa Hensler von der Kreisstadt Neunkirchen, sowie dem Zentralen Betriebshof und allen Mitgliedern des Heimatvereins und den Mitbürgern, die um die Rückkehr der Schwäne gebangt haben. Besonders hervorgehoben sei auch der 1. Vorsitzende des Heimatvereins, Wolfgang Stemmler, der bisher die Schwäne versorgt und gefüttert hat. Leider kann er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit dem Einsatz von früher tätig sein, aber es gibt andere, die in die Bresche gesprungen sind, sodass es den Schwänen an nichts mangelt. Diese Aktionen und das Exil in Perl haben den Heimatverein Furpach viele Nerven, aber auch viel Geld gekostet. Bei ca. 300 Mitgliedern, die 10 Euro Jahresbeitrag zahlen haben die Kosten für die Unterbringung der Schwäne in der Wasservogelpflegestation ein großes Loch in die Kasse gerissen. Spenden sind deshalb jederzeit willkommen und außerdem sucht der Heimatverein Furpach, der seit 1956 existiert und noch viele Mitglieder aus der Gründungszeit hat, noch Mitglieder, auch jüngere, die sich engagieren wollen. Die nächsten Veranstaltungen sind das Ostereiersuchen für die Kleinen am Ostermontag sowie das Maikranzsetzen am 30. April. Und jedes Jahr wird unter der Leitung von Krippenbaumeister Yves Perrin die Weihnachtskrippe gegenüber dem "Grünen Baum" aufgestellt.
Bei Interesse am Heimatverein Furpach e.V. können Sie sich gerne per Mail an furpachheimatverein@gmail.de wenden. Spenden für die Schwäne können sie gerne an das Konto Sparkasse Neunkirchen DE44 5925 2046 0003 2010 58 mit dem Stichwort Schwäne überweisen. Hans-Joachim Heintz