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Noël Walterthum begeisterte

Chansons in der Orangerie Blieskastel

Nach 2011, 2012, 2016 und 2019 kam der lothringische Liedermacher, Texter, Komponist und Sänger Noël Walterthum erstmals nach der Corona-Zwangspause auf Einladung des Kulturamts der Stadt Blieskastel wieder ins „Caveau Chanson“ und begeisterte erneut in der sehr gut gefüllten Orangerie die von nah und fern angereisten Chansonfans.

Werner Schwarz (Niederwürzbach), Mitglied des von Rudi Kleinpeter geleiteten KEB-Chansonkurses „Vive la Chanson“ - der an zwei Kursabenden mehrere der von Walterthum gesungenen Lieder besprochen hatte - begrüßte vor dem Konzert auf der Bühne spontan Walterthum und seine drei auch in anderen musikalischen Formationen tätigen und bekannten Musiker Jean-Marc Letullier (Gitarre und Gesang), Norbert Bastian (Gitarre) und Vincenzo Carduccio (Akkordeon) sowie die zahlreich erschienene Zuhörerschaft mit herzlichen und dankbaren Worten.

Im ersten Teil sorgten der Sänger und die musikalischen Begleiter für ein Novum: nach der Aussage Walterthums, dass gerade in diesen Tagen Poesie wichtig sei, und der kurzen Vorstellung des bekannten französischen symbolistischen Lyrikers Paul Verlaine (1844-1896) präsentierten Walterthum, Letullier, Carduccio und Bastian mit den in der Grundstimmung eher traurigen Gedichten „Triste était mon âme“, „Mon rêve familier“ und „Il pleure dans mon coeur“ Vertonungen von berühmten Werken Verlaines, die Walterthum während der Auftrittspausen in der Coronazeit zu einer künstlerischen Einheit von Inhalt und Musik verbinden konnte und die großen Beifall bekamen. Walterthum nutzte die Gelegenheit, um auf seine letzte CD hinzuweisen: sie heißt „La voix des poètes“ („Die Stmme der Dichter“) und enthält neben Vertonungen von Verlaine-Gedichten auch solche von nicht weniger bekannten Lyrikern wie Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud und Victor Hugo.

Weiter ging es mit Chansons, die mit viel Applaus bedacht wurden: kein Wunder, denn Walterthum präsentierte in Teil 2 Lieder des bis heute - auch in Deutschland - beliebten und bekannten Chansonniers Georges Moustaki – alle großen Erfolge von ihm kamen zu Gehör: natürlich der große Klassiker „Le métèque“, aber auch Supertitel wie „Ma liberté“, „Le temps de vivre“, „Il est trop tard“, „Il y avait un jardin“ und Walterthums Lieblingslied von Moustaki „Le facteur“. Mit dem Klassiker „Les miroirs dans la boue“ von William Sheller, den Walterthum wie kaum ein anderer Sänger so nah an der Stimmung des Originals interpretieren kann, ging der erste Teil zu Ende. Ein Novum war auch, dass in Teil 3 Walterthum lauter eigene Lieder spielte und sang (wobei bei einigen Liedern die Texte von seiner Tochte Anne stammen). Das fiel ihm nicht schwer, denn er hat in der inzwischen langen Zeit, die er auf den Bühnen in Frankreich und Deutschland und anderen Ländern steht, etwa 100 Lieder komponiert, bei den meisten davon auch für die Texte gesorgt. Wie vor allem beim letzten Konzert im Jahre 2019 gab es im Teil 3 eine Mischung aus eher heiteren und eher ernsthaften Liedtexten sowie zwischendurch Kommentare zur eigenen Biographie und Informationen zur Entstehungsgeschichte etwa von „Sabbat“ und „La Gitane“. Es erklangen auch die „älteren“, aber immer noch bei den Fans beliebten Lieder wie „Comédienne“, „Comme une grande indifférence“ „J‘ai fermé la porte aux mauvais souvenirs“ und – von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des oben genannten Chansonkurses sehnlich erwartet – die „Fille du Café“, aber auch eine Reihe von neueren Liedern wie „Anna Célia“, „Être ailleurs“, À deux“ „Sabbat“ und „La Gitane“. Besonders ans Herz ging – erstmals in Blieskastel präsentiert – das Lied „Mon ami Guido“, das Walterthum seinem Freund Guido Allgaier – begnadeter Musiker, aktiv bei vielen musikalischen Formationen, immer freundlich, offen und zugewandt – gewidmet hat. Allgaier hatte beim legendären Konzert im März 2019 (damals noch im Foyer der Bliesgaufesthalle) wenige Monate vor seinem plötzlichen Tod noch mitgewirkt. Wie immer bei Walterthum & Co. gab es nicht enden wollenden Applaus, so dass die Musiker trotz der vorgeschrittenen Zeit noch die Klassiker „Inch‘Allah“ von Salvatore Adamo (in der Originalversion von 1967) und „La ballade des gens heureux“ von Gérard Lenorman als Zugabe dem Publikum mit auf den Heimweg gaben.  An dem großen Applaus war abzulesen, dass mit großer Sicherheit viele Veranstaltungsgäste die Einschätzung von Ortsvorsteher Trautmann teilten: „Es war für uns wieder ein außerordentlich positives Konzert. Er war einfach wieder super.“  Trotz der späten Stunde bedankte sich Walterhum noch ausgiebig beim Publikum fürs Kommen und das häufige Mitsingen und stand auch noch freundlich und zugewandt fürs Selfie-Machen und zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung – auch das sicher ein Geheimnis seines seit langen Jahren anhaltenden Erfolgs beim Publikum.

Erfahren Sie mehr über Noël Walterthum unter http://www.noel-walterthum.com. Rudi Kleinpeter und Werner Schwarz

Schenk, Silvia
26. Jun 2023