Ausstellung „Mietzsch’s Art“ Räumlichkeiten der WFG
Ein Lebenshilfekünstler mit hohem Wiedererkennungswert
Bis 19. Juli zeigt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen die Ausstellung „Mietzsch’s Art“. Gleich zwei Premieren konnten die Besucher*innen der Vernissage „Mietzsch’s Art“ in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen (WFG) genießen.
Zum einen präsentierte Lebenshilfekünstler Klaus Mietzsch erstmals einen Teil seiner umfangreichen Werke in einer Einzelausstellung, zum anderen ist es nach den Worten des WFG-Geschäftsführers Klaus Häusler auch eine Premiere im Saarland, dass sich eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Gastgeberin für eine Kunstausstellung engagiert. Häusler stellte den Besucher*innen den Lebenshilfekünstler Klaus Mietzsch vor, der im Wohnverbund Tom Mutters-Haus der Lebenshilfe Neunkirchen lebt und im Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH (WZB) im Reinraum arbeitet.
Der 64-jährige malt seit 2009 in der Galerie Farbtupfer, einer Einrichtung der Lebenshilfe Neunkirchen, in der Malgruppe von Margit Bauer. Dabei hat Mietzsch nach den Worten des WFG-Geschäftsführers eine ganz eigene Bildsprache entwickelt, was seinen Arbeiten einen hohen Wiedererkennungswert verleihe. Beim näheren Betrachter der Kunstwerke erkenne man die eigentliche Message des Bildes und den Witz, den Klaus Mietzsch zum Ausdruck bringe. In seinen Werken dominierten Figuren, häufig ineinander verschachtelt und auf vielfältige Weise ineinander verstrickt. Häusler erinnerte an den Beginn seiner Bekanntschaft mit Klaus Mietzsch: In den Jahren 2008 und 2009 habe der Ringersportverein Spiesen-Elversberg die Meisterschaft in der Regionalliga errungen und sogar ein Jahr in der zweiten Bundesliga gekämpft. Als ehrenamtlicher Funktionär und Mitorganisator vieler Ringersportveranstaltungen habe er damals vorgeschlagen, Bewohner*innen des Tom Mutters-Hauses zu einem Heimkampf in die Turnhalle Langdell einzuladen. So sei das „Ringerbild“ von Klaus Mietzsch entstanden, das der frühere Lebenshilfe-Geschäftsführer Jürgen Müller gekauft habe. Seit diesem Zeitpunkt seien ihm die besonderen Bilder von Klaus Mietzsch nicht mehr verborgen geblieben. Alltägliche Themen würden in einer surrealstisch anmutenden Bildsprache neu verbunden. Er persönlich habe vier Werke von Klaus Mietzsch zu Hause hängen. Die WFG sei eine der größten Sammlerinnen von Lebenshilfekunst. Auch hier sei Klaus Mietzsch mit zwei Bildern vertreten.
In der Ausstellung sind insgesamt 32 Bilder des Lebenshilfekünstlers zu sehen, die Titel wie „Winnetou am Glücksrad“ oder „Abhörskandal“ tragen. Häusler dankte Julia Günnewig, der Leiterin der Galerie Farbtupfer, und Malgruppenleiterin Margit Bauer für die Organisation der Ausstellung.
Es sei eine gute Tradition der Lebenshilfe Neunkirchen mit ihren Werken nach draußen zu gehen, erklärte Lebenshilfe-Geschäftsführer Thomas Latz in seiner Begrüßungsansprache und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Präsentation des Lebenshilfe-Kunstkalenders in den Räumen der Sparkasse.
Giuseppe Notarrigo und Salvatore Calabrese unterhielten die Besucher*innen der Vernissage mit italienischer Musik.
Die Ausstellung „Mietzsch’s Art“ kann noch bis 19. Juli während der Geschäftszeiten von montags bis freitags zwischen 8 und 16.30 Uhr in den Räumlichkeiten der WFG besucht werden. © Christine Schäfer/Lebenshilfe