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Großer Vegetationsbrand

Auf einer Bergehalde bei Wiebelskirchen

Am späten Samstagnachmittag, 24. Juni brach ein größerer Vegetationsbrand auf einer alten Bergehalde zwischen dem Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen und der Bundesstraße B41 aus. Wegen des abgelegenen und unwegsamen Geländes gestalteten sich die Löscharbeiten für die Freiwilligen Feuerwehren aus Neunkirchen und dem gesamten Landkreis als schwierig.

Nachdem sich am Samstag gegen 17 Uhr mehrere Anrufer beim Notruf meldeten und von einer großen Rauchsäule über dem Gelände der Bergehalde Annaschacht berichteten, wurde die Feuerwehr Neunkirchen zur Erkundung alarmiert. Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle konnte eine weithin sichtbare Rauchsäule bestätigt werden.
Beim Eintreffen mussten sich die Einsatzkräfte im unwegsamen Gelände der Halde zuerst einen geeigneten Zugang zum Brandherd verschaffen. Mit Motorkettensägen wurden Holzpoller entfernt, um mit den großen Löschfahrzeugen in das Gebiet einfahren zu können. Am Brandherd angekommen, standen die Einsatzkräfte einem Feuer gegenüber, das bereits rund 500 Quadratmeter Vegetation verzehrt hatte und sich weiter ausbreitete. Da sich die Einsatzstelle in einem abgelegenen Bereich befand und eine hohe Ausbreitungsgefahr in Richtung der nahen Bundesstraße B41 bestand, ließ der Einsatzleiter zügig weitere Einsatzkräfte alarmieren. Neben weiteren Löschbezirken der Neunkircher Wehr wurde auch der dezentral aufgestellte Wasserförderzug des Landkreises Neunkirchen hinzugezogen. Dieser spezielle Zug kann mit seiner Ausstattung Schlauchleitungen über lange Strecken verlegen oder Löschwasser im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen an den Einsatzort bringen. Darüber hinaus wurde die Drohneneinheit der Feuerwehr Illingen angefordert, um sich aus der Luft mit Wärme- und Echtzeitaufnahmen einen besseren Überblick verschaffen zu können.
Gegen 18:30 Uhr hatte sich das Feuer an zwei Brandstellen bereits auf einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern ausgebreitet. Die Einsatzkräfte vor Ort kämpften im Wald nicht nur mit den Flammen und der anspruchsvollen Haldentopographie, sondern auch die Sommerhitze setzte ihnen stark zu. Gerade die Hitze forderte von den Einsatzkräften ihren Tribut, mussten doch mehrere Feuerwehrangehörige vorwiegend wegen Kreislaufproblemen, aber auch wegen anderer kleiner Blessuren durch den Rettungsdienst behandelt werden.
Das Feuer konnte um kurz vor 20 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Doch zogen sich auch nach dieser hoffnungsvollen Meldung die anstrengenden Nachlöscharbeiten für längere Zeit hin.
Da sich die Wehren aus Neunkirchen und dem ganzen Landkreis bereits mehrere Stunden im Einsatz befanden, wurden zur Verpflegung und Absicherung der Einsatzkräfte zusätzliche Kräfte des Deutschen Roten Kreuz (DRK) alarmiert. Mit Getränken und belegten Broten konnte der Kräftehaushalt wieder aufgefrischt werden.
Der befreiende Funkspruch kam gegen 22 Uhr: „Feuer aus“. Die Zufriedenheit, aber auch die Erschöpfung war allen Einsatzkräften anzusehen. Landrat Sören Meng, Landesbrandinspekteur Timo Meyer und Kreisbrandmeister Sascha Cattarius verschafften sich bereits früh ein Bild der Lage vor Ort und bedankten sich für die hervorragende Arbeit bei allen Einsatzkräften.
Erst kurz vor Mitternacht rückten die letzten Einheiten von der Einsatzstelle ab.
Im Einsatz waren mehr als 40 Fahrzeuge und über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und DRK. Für die Dauer der Löscharbeiten musste die Bundesstraße B41 zwischen Neunkirchen und Ottweiler komplett für den Verkehr gesperrt werden. Die Straße wurde nicht nur als Aufstellfläche für die zahlreichen Einsatzfahrzeuge benötigt, sondern auch zum Verlegen einer langen Schlauchleitung für die Wasserversorgung. 
© HLM Christopher Benkert

Schenk, Silvia
26. Jun 2023