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Die Ursachen der Explosion Teil 6

Schreckenstage in Neunkirchen als der Gasometer explodierte

Die Ursachen der Explosion hat der Gewerberat Jacobi in seinem „Gutachten über die Entstehung und die Schuldfrage der Explosion des Gasbehälters des Neunkircher Eisenwerkes in Neunkirchen“ sehr detailliert und nachvollziehbar dargestellt. 

Der Gasbehälter wurde durch Urkunde vom 3. Dezember 1930 vom Verwaltungsausschuss des Saargebietes genehmigt. Vorher stand an der gleichen Stelle ein anderer Gasbehälter, der ein Glockenbehälter war und 3500 cbm Inhalt hatte. Der explodierte Gasbehälter war ein Scheibengasbehälter von 120 000 cbm Fassungsvermögen zum Aufspeichern von Koksgas. Zur Zeit der Explosion war der Behälter mit 15 000 cbm Koksgas gefüllt. Der Behälter mit einem lichten Durchmesser von 48,69 m und einer Höhe von 71,5 m bestand aus einem versteiften 4 mm starken Blechmantel. Im Inneren befand sich eine dicht schließende, auf und ab bewegbare Scheibe. Die Dichtung dieser Scheibe gegen die innere Behälterwand erfolgte durch Teeröl. Oben hatte der Behälter zum Schutz gegen Regen und Schnee ein leichtes Dach. Durch einen auf den Seiten offenen Dachaufsatz stand der obere Raum des Behälters mit der Außenluft in Verbindung. Das gespeicherte Gas befand sich zwischen Behälterboden und beweglicher Scheibe. Zwischen Scheibe und Dach des Behälters ist der vorhin erwähnte Luftraum, der mit der Außenluft in Verbindung steht. Die Gaszufuhr und die Gasabgabe erfolgten in je einem Rohr mit einem Durchmesser von 750 mm. Weiterhin war noch ein Umgehungsrohr mit einem Durchmesser von 650 mm vorhanden, das das Gaseintrittsrohr unter Umgehung des Behälters direkt mit dem Gasaustrittsrohr verband. Das Gasaustrittsrohr und das Umgehungsrohr lagen 3,7 m, das Zuführungsrohr 5m über dem Erdboden. Zur Zeit der Explosion befand sich das Umgehungsrohr außer Betrieb, da es gereinigt und ausgebessert werden sollte. Das Rohr war etwa 14 Tage vor der Explosion außer Betrieb gesetzt worden. Um das Umgehungsrohr von den Gasleitungen abzusperren, war am Gaseintrittsrohr ein dort befindlicher Schieber geschlossen worden, während am Gasaustrittsrohr eine 5 mm starke Absperrscheibe, eine so genannte Blindscheibe eingezogen worden war. Dann wurden zwei Teile des Umgehungsrohres, nämlich die Teile, in denen sich die beiden Kompensatoren befanden, heruntergenommen und in der Werkstätte weiterbehandelt. Der übrige Teil der Leitung wurde an Ort und Stelle belassen. Sämtliche Teile der Leitung wurden jetzt durch Ausdampfung gereinigt, sodass kein Gas mehr in der Leitung war, ebenso keine Naphtalinrückstände mehr. Dass die Leitung tatsächlich sauber war, kann man an dem Zustand der Leitung nach der Explosion erkennen. Nach Beendigung der Ausbesserungsarbeiten wurden die bearbeiteten Teile am Tag vor dem Unglück wieder eingebaut. Nachträglich mussten noch einige Arbeiten an dem wieder geschlossenen Umgehungsrohr, nämlich an dem gebogenem Rohrstück (Krümmer) neben der Blindscheibe, ausgeführt werden. Ingenieur Trill ordnete daher an, dass die schadhaften Stellen im eingebauten Zustand der Rohrleitung elektrisch zugeschweißt werden sollten. Die dazu erforderlichen Schweißarbeiten in der Nähe der Blindscheibe wurden am Unglückstag von der Frühschicht ausgeführt. Bei diesen Arbeiten äußerte der Schweißer Schramm wegen der Nähe der gefüllten Gasaustrittsleitung gegenüber seinem Vorarbeiter Starter Bedenken bezüglich der Schweißarbeiten. Der Vorarbeiter Starter aber zerstreute die Bedenken Schramms, worauf die Schweißarbeiten von Schramm ausgeführt wurden. Bei diesen Schweißarbeiten, die etwa gegen 11.00 Uhr des Unglückstages beendet waren, ereignete sich keinerlei Zwischenfall.

Nach diesen Schweißarbeiten wurden die Flansche des Umgehungsrohres, und zwar von der Blindscheibe aus anfangend, geschlossen und verschraubt.

Fortsetzung folgt; Quellenangabe am Ende der Reihe
Ein Bericht von Wolfgang Melnyk / Horst Schwenk

Schenk, Silvia
19. Dez 2023

Serie: Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V.
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