Gesundheitsbeitrag
Der Herbst ist da - Was uns die Natur in dieser besonderen Jahreszeit bereitstellt
Auch, wenn wir in den vergangenen Wochen noch einmal mit sommerlich warmen Temperaturen beschenkt wurden, hat mit dem 23. September offiziell der Herbst begonnen. Die neue Saison lässt sich jedoch nicht nur kalendarisch, sondern auch mit einem Blick auf die Natur eindeutig feststellen. Langsam beginnen sich die ersten Blätter zu färben, in der Früh ist es schon deutlich kühler und die Sonne braucht etwas länger, um den Tau auf den Wiesen zu trocknen.
Für viele Menschen ist der Herbst daher mit etwas Wehmut verbunden, wird doch die Vergänglichkeit von allem irdischen in dieser Jahreszeit besonders deutlich. Aber die oft von leuchtenden Farben geprägte Übergangszeit zwischen Sommer und Winter hat auch ihre schönen Seiten. So beginnt zum Beispiel die Erntezeit, denn viele Obst und Gemüsesorten haben jetzt Hochsaison. Nicht umsonst gehört daher das berühmte Erntedankfest im Herbst traditionell dazu. Geerntet werden können jetzt unter anderem Äpfel, und Birnen, Kürbisse, Kartoffeln, Rote Beete, Fenchel, Trauben, Salat, diverse Kohlsorten und vieles mehr. Durch die zahlreichen Sonnenstunden während des Sommers sind diese Lebensmittel nun besonders reich an Nährstoffen und daher umso besser für unsere Gesundheit. So sind Kürbis und Kartoffeln nicht nur gesunde Kohlenhydratquellen, sondern auch reich an Kalium, Vitamin B1, B6 und Folat. Fenchel, der ebenfalls reich an Kalium und Folat ist, enthält überdies auch noch große Mengen Beta-Carotin und Calcium, die das Immunsystem stärken und u.a. den Erhalt der Sehkraft, sowie die Stabilität und Festigkeit unserer Knochen und Zähne unterstützen. Fenchel, bietet außerdem eine große Vielfalt an Verarbeitungsmöglichkeiten. So lässt sich zum Beispiel in Kombination mit Orange, Feldsalat und Walnüssen ein gesunder Rohkostsalat zubereiten oder man schneidet den Fenchel in dünne Spalten, mariniert ihn mit etwas Öl, Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel und gart ihn dann für etwa 20 Minuten im Backofen. Auch in der Medizin wird Fenchel häufig verwendet und wurde im Jahr 2009 sogar zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Als Tee oder Öl wird er hier gerne bei der Behandlung von Erkältungsbeschwerden oder Bauchschmerzen eingesetzt. So lässt sich Kohlgemüse beispielsweise leichter verdauen, wenn im Anschluss eine Tasse Fencheltee getrunken, oder die Fenchelsamen bei der Zubereitung des Essens gleich mitverarbeitet werden. Denn trotz seiner schwereren Verdaulichkeit sollte man das Gemüse nicht vollständig meiden. Gerade während der Winterzeit ist frischer Kohl eine hervorragende Quelle für Vitamin C, das als starkes Antioxidans nicht nur unser Immunsystem, sondern auch unseren Energiestoffwechsel und den Zellschutz stärkt. Nicht zuletzt eignen sich auch die zahlreichen Salatsorten, die im Herbst geerntet werden können, um unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Abgesehen von ihrem hohen Ballaststoffgehalt, der sich positiv auf die Verdauung auswirkt, enthalten Salate wie Radicchio, Feldsalat, Kopf- oder Endiviensalat auch wertvolle Bitterstoffe, über die sich neben dem Darm vor allem unsere Leber besonders freut. Die Liste an Lebensmitteln, die uns die Natur im Herbst bereitstellt, könnte man hier noch eine ganze Weile fortsetzen; dabei stellt man unweigerlich fest: Der Herbst ist so viel mehr als graue regnerische Tage und immer kühler werdende Temperaturen. Es ist die Zeit, in der uns die Natur am umfangreichsten mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt und darüber hinaus auch noch in ihren schönsten Farben erstrahlt. Und auch, wenn sich der Sommer langsam aber sicher verabschiedet und sich Tier- und Pflanzenwelt beginnen auf den Winterschlaf vorzubereiten, sollten wir diese Zeit noch einmal nutzen, um nach draußen zu gehen, so viel Licht wie möglich aufzunehmen und dabei ganz bewusst die Veränderung zu beobachten. Der nächste Sommer kommt auf alle Fälle und - um es mit den Worten des berühmten Schriftstellers Hermann Hesse zu sagen - „nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“