„Das Saarland rückt wieder zusammen“
Zweite WinterAktion gewinnt an Fahrt - Langfristige Bekämpfung von Armut mit strukturellen Änderungen angehen
In der Landpressekonferenz stellte Sozialminister Magnus Jung am 19.Dezember die zweite Ausgabe der WinterAktion Saar vor und betonte zugleich, dass eine langfristige Bekämpfung von Armut nur gelingen kann, wenn seitens des Bundes strukturelle Änderungen vorgenommen werden.
Sozialminister Magnus Jung dazu: „Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise treffen auch in diesem Winter die Ärmsten unserer Gesellschaft. Mit der zweiten Ausgabe der „WinterAktion Saar – Das Saarland rückt zusammen“ möchten wir hilfesuchenden Menschen daher erneut eine Perspektive bieten und sie durch kurzfristig wirksame Angebote vor sozialen Härten schützen. Dafür stellt die Landesregierung eine Million Euro zur Verfügung. Neben der Abmilderung materieller Not, sind auch die Bekämpfung von Einsamkeit sowie die Stärkung sozialer Teilhabe primäre Ziele. Dank der großen Unterstützung des großen WinterAktion-Netzwerkes, bestehend aus u.a. sozialen Trägern, Kirchen und Vereinen, wächst das Mitmachprojekt stetig und eröffnen in immer mehr Orten Wintercafés. Eine Antragsstellung ist über die gesamte Projektlaufzeit möglich. Gerade im ländlichen Raum gibt es noch Bedarf.“
Aktuell gibt es saarlandweit 31 geöffnete Wintercafés. Mindestens zehn weitere kommen ab Januar dazu. Außerdem gibt es 23 Ausgabestellen von Hilfspaketen (Stand KW 51). Eine Übersicht ist unter www.saarland.de/winteraktion zu finden.
Bei der Fortschreibung der Aktion waren die Ergebnisse der Evaluation der Winteraktion im Winter 2022/2023 maßgeblich, weshalb sich die zweite Ausgabe auch etwas von der ersten unterscheidet. So wurde u.a. die Hotline aufgrund der geringen Nachfrage eingestellt und die Bewerbung der Angeboten erfolgt stärker lokal und niedrigschwellig durch die Verantwortlichen vor Ort. Positiv hervorgehoben wurde insbesondere die Sozialberatung in Wintercafés, da sich diese als besonders niedrigschwellig und zielführend erwiesen hat.
„Die WinterAktion wirkt in erster Linie nur gegen Symptome der Armut. Langfristiges Ziel muss eine strukturelle Armutsbekämpfung, insbesondere auch auf Bundesebene sein. Ein wichtiges Instrument ist dabei das Bürgergeld. Beim Regelsatz darf auch zukünftig nicht gespart werden, denn er sichert lediglich das Existenzminium ab. Ich möchte auch der Kritik widersprechen, dass Bürgergeldbeziehende mehr Geld haben, als Menschen die arbeiten. Hier werden häufig nicht vergleichbare Konstellationen gegenübergestellt. Wenn sich der Verdienst im Mindestlohnbereich nicht ausreichend von Bürgergeldleistungen unterscheidet, ist die Antwort nicht letzteres zu kürzen, sondern für höhere Löhne, mehr Tarifbindung und bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Arbeit lohnt sich immer“, betont Jung weiter. © Ministerium für Arbeit,Soziales, Frauen und Gesundheit