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Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Hochwasser- und Starkregenkonzept

Start mit einem Projekt im Stadtteil Alschbach

 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 
der Schutz der Einwohnerschaft ist eines der wichtigsten Themen der Stadtverwaltung und meiner Arbeit als Bürgermeister. Ein wesentlicher Punkt dabei: das Projekt zur Vorsorge bei kommenden Unwetter-Ereignissen. Ein Thema, über das Sie in den „Blieskasteler Nachrichten“, über die Tagespresse sowie unsere Internetseite bereits mehrfach lesen konnten. In der Vergangenheit war Blieskastel von Überflutungen durch Starkregenereignisse betroffen. 

Aufgrund der nachgewiesenen Zunahme dieser Ereignisse innerhalb Deutschlands und des einhergehenden Schadensrisikos hatte die Stadtverwaltung 2018 beschlossen, eine Starkregen-Risikokarte in Auftrag zu geben. Basierend auf einer 2D-Oberflächenabflussmodellierung und der Topographie zeigt sie Möglichkeiten auf, um bestimmte Niederschlagsereignisse, Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten zu bestimmen. So können das Hochwassermanagement und die Bauleitplanung der Stadt nachhaltig und klimaangepasst erfolgen. Zusätzlich wurden im Rahmen des Projektes Gefährdungen einzelner öffentlicher Gebäude ermittelt und die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von Infoveranstaltungen, Workshops und Ortsbegehungen über ihre persönliche Lage informiert, damit sie als Grundstückseigentümer geeignete Vorsorgemaßnahmen treffen können. Im nächsten Schritt werden wir nun einzelne Projekte angehen, um bei zukünftigen Ereignissen besser vorbereitet zu sein und den Wassermengen entgegenwirken zu können. Vor etwa vier Wochen fand ein Termin mit dem bei Starkregenkonzepten als Fördermittelgeber fungierenden Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz statt, um die verschiedenen weiteren Projektplanungen und Örtlichkeiten vorab näher zu besprechen. Das damals realisierte Konzept hatte im Hinblick auf Starkregensituationen und Überflutungen mehrere brisante Örtlichkeiten aufgezeigt. Hierbei zeigte sich beispielsweise, dass der Stadtteil Alschbach besonders stark gefährdet ist, genauer gesagt der Bereich im Langental am Ortsrand, wo sich in der Vergangenheit teils heftige Wassermassen entlang der Straßen den Weg bis zu den Anliegerwohnungen bahnten und entsprechende Feuerwehreinsätze erforderten. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, die erste Stufe des auf Grundlage des Starkregenkonzeptes resultierenden Folgeprojektes in Alschbach zu starten. Das Problem der zu bewältigenden Wassermassen wäre hier nach den Erkenntnissen des involvierten Planungsbüros mit einem oder mehreren Rückhaltebecken zu lösen. Aktuell hat das Abwasserwerk gerade den Kontakt zu Ingenieurbüros eröffnet. Final soll ein entsprechendes Konzept entstehen, das entsprechende Umsetzungsvariationen aufzeigt. Die Stadt Blieskastel kann die Kosten für diese Projekte nicht im Alleingang stemmen und ist zur Umsetzung somit auf Fördermittel angewiesen. Dies macht im Vorfeld die Einhaltung von Vorgaben und einen entsprechenden Verwaltungsweg erforderlich. Die Lösungsvorschläge des Planungsbüros dürften dann voraussichtlich zum Jahresende vorliegen und werden nicht nur Aspekte der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung sowie – damit das Projekt im Hinblick auf die anfallenden Kosten förderfähig ist – Vorgaben des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) berücksichtigen, sondern zugleich Lösungen für den Gebäudeschutz der Anlieger aufzeigen. Mit Ausnahme von Aßweiler befinden sich alle weiteren Stadtteile in der Wasserschutzzone 2 oder 3. Aufgrund dessen gelten beim Bau solcher Projekte besondere Parameter, schon bei der Ausschreibung. Sobald dann die Ergebnisse sowie mögliche involvierte Flächen zur Projektumsetzung bekannt sind, wird die Stadtverwaltung die davon betroffenen Privatpersonen und Grundstückseigentümer zu entsprechenden Gesprächen einladen. Im Anschluss an diesen Dialog können Örtlichkeit, Art und Zeitrahmen für den Bau des Regenrückhaltebeckens geplant werden. Wir werden allerdings den Stadtteil Alschbach auch an mehreren weiteren Punkten sicherer machen. In der Friedhofstraße beispielsweise kommt es bei Regenfällen immer wieder mal zu Geröllanschwemmungen und Straßenflutungen. Zur Vermeidung ist hier daher der Einbau sogenannter „Absetzer“ zum Geröllfang vorgesehen. Solche und weitere Maßnahmen werden auch im übrigen Stadtgebiet folgen. 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Stadtgebiet von Blieskastel beinhaltet 108,21 km2 Fläche. Das darin enthaltene Kanalnetz umfasst stolze 185 km, bezogen auf Schmutz- und Regenwasserkanäle, also ohne Hausanschlussleitungen. Die darin auszuführenden Arbeiten unseres Eigenbetriebes Abwasserwerk sind sehr vielfältig, Investitionen und Projektumsetzungen oftmals auf eine Beständigkeit und Lebenserwartung von mehreren Jahrzehnten ausgelegt. Entsprechend umfangreich und zeitintensiv sind oftmals die Planungen und Vorgaben dazu. Im Zuge der nunmehr beginnenden Vegetationsphase werden von dem Team unter anderem nun aber auch beispielsweise wieder regelmäßige Kontrollen der Wassereinläufe durchgeführt und diese gegebenenfalls von etwaigen den Wasserdurchlauf behindernden Störfaktoren befreit. 

Die Stadtverwaltung wird weiterhin das Menschenmögliche tun, um für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. 

Mehr zum Hochwasser-Vorsorge-Konzept und den Risikokarten auf unserer Webseite: https://www.blieskastel.de/stadt/informationen/hochwasser-vorsorge-konzept

Ihr und euer Bürgermeister
Bernd Hertzler

Schenk, Silvia
25. Mär 2024