Auf dem Weg zur Wiederwahl
Sören Meng möchte Landrat bleiben
Seit dem 1. Januar 2016 ist der Wiebelskircher Sören Meng Landrat des Landkreises Neunkirchen. Damals siegte er in einer Stichwahl am 22. November 2015 gegen den Münchwieser Tobias Hans. Wie sich das Leben des Landrats in den letzten Jahren entwickelt hat und warum er Landrat bleiben möchte, erfahren Sie hier.
Es Heftche“®:
Vor acht Jahren wurden Sie zum Landrat des Landkreises Neunkirchen gewählt. Wie haben Sie die Wahl damals erlebt?
Sören Meng:
Es waren aufregende Wochen, in denen ich neu gefordert wurde. Neben meiner Familie hatte ich viele Menschen an meiner Seite, die sich für mich und meine Visionen engagierten. Rückblickend war es eine besondere Zeit, die meine Zukunft entscheidend prägte.
Es Heftche“®:
Was hat der „neue Job“ als Landrat in Ihrem Leben geändert, oder anders gefragt, hat man als Landrat eigentlich Feierabend?
Sören Meng:
Als Landrat ist man eine öffentliche Person, das war ich zuvor als hauptamtlicher Beigeordneter der Kreisstadt auch. Jetzt stehe ich noch mehr im Fokus, bin quasi immer ansprechbar. Diese Nähe ist etwas Schönes und ich genieße die Gespräche sehr. Doch hin und wieder brauche ich auch Auszeiten, um Kraft zu tanken.
Es Heftche“®:
Natürlich hat sich vieles getan in den vergangenen Jahren. Was waren Ihre bewegendsten Termine?
Sören Meng:
Hier könnte ich vieles aufzählen: In den ersten Jahren setzten wir Maßnahmen um, die durch das Bundesprojekt Land(auf)Schwung ermöglich wurden. Es waren beispielsweise das Start-Up-Center unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft oder auch Maßnahmen, die unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA zugute kamen. Dann kam mit brachialer Wucht die Coronapandemie, in der der Landkreis eine besondere, koordinierende Rolle hatte. Für die drei Landkreise Saarpfalz, St. Wendel und Neunkirchen bauten wir ein Impfzentrum auf. Auch realisierten wir ein Notkrankenhaus in der Seminarsporthalle, das glücklicherweise nicht gebraucht wurde. Dies war eine sehr intensive Zeit, in der viele Menschen, auch in meiner Verwaltung über sich hinausgewachsen sind. Natürlich sind auch Termine, mit denen wir Baumaßnahmen, insbesondere im Bildungsbereich, offiziell abschließen können, sehr bewegend. Denn damit wird immer ein Stück Zukunft ermöglicht.
Es Heftche“®:
Gerade in den Schulen hat sich ja viel getan, es wurde neu gebaut, saniert und modernisiert. Was steht da in der nahen Zukunft an?
Sören Meng:
Unser Landkreis investiert so viel in seine 19 Schulen, wie seit Jahrzehnten nicht. Wir haben die Ganztagsangebote ausgebaut, es gibt teilgebundene Konzepte in Illingen und Eppelborn. Die Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler wurde gebundene Ganztagsschule, ab dem übernächsten Schuljahr startet mit dem Krebsberggymnasium das erste gebundene Ganztagsgymnasium im Saarland. Auch bauen wir zurzeit mitten in der Kreisstadt die ehemalige Lutherschule für rund 30 Millionen Euro neu. Gleiches gilt für die berufliche Bildung, auch hier wurde kräftig investiert. Dank dem Digitalpakt konnten wir alle Schulen digitalisieren und die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer mit Endgeräten ausstatten.
Es Heftche“®:
Wo wir schon gerade bei Projekten sind. Welche großen Projekte plant denn der Landkreis mit Ihnen an der Spitze in den nächsten Jahren?
Sören Meng:
Wir werden im Sommer die neue Sporthalle in Illingen einweihen. Auch wird es einen Ersatzneubau für einen Teil des Illtalgymnasiums geben. Die Gemeinschaftsschule Schiffweiler wird in den nächsten Jahren erweitert werden, steigende Schülerzahlen werden an allen Schulen zusätzliche Investitionen erfordern. Darüber hinaus investieren wir weiter in den Katastrophenschutz. Dieses Jahr wird mit dem Bau eines Katastrophenschutzlagers begonnen. In diesem Zuge wird der bisherige Sportplatz in Otttweiler verlegt und durch einen modernen Kunstrasenplatz, der neben dem Schulsport auch dem Vereinssport zugute kommen wird, ersetzt. Auch die Themen Gesundheitsversorgung im Landkreis Neunkirchen und die demografische Entwicklung werden uns intensiv beschäftigen. Bei allen Herausforderungen müssen wir die Region und unseren schönen Landkreis noch lebenswerter machen.
Es Heftche“®:
Wenn Sie in den anderen Bundesländern Werbung machen müssten für unseren Landkreis Neunkirchen, wie würde das zum Beispiel in Richtung Tourismus aussehen?
Sören Meng:
In unserem Landkreis wird Aktivtourismus großgeschrieben. Wir haben attraktive Premiumwanderwege und können mit herrlicher Natur und einer Bergbaufolgelandschaft begeistert. Unser Freizeitzentrum Finkenrech ist so attraktiv wie nie. In unserem Landkreis kann man wandern, Rad fahren und auch gut essen und trinken. In jeder Stadt und Gemeinde gibt es Besonderes zu entdecken. Ob Attraktionen am Erlebnisort Reden oder der Neunkircher Zoo – wir können touristisch begeistern. Ein Landkreis zum Erholen und Genießen.
Es Heftche“®:
Wie sehen Sie die Entwicklung der Infrastruktur im Landkreis Neunkirchen und wie setzt man sich als Landrat dafür ein?
Sören Meng:
Die Infrastruktur hat große Bedeutung für die Lebensqualität und die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. Dazu gehört die Sicherstellung einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur, sowohl im Straßen- als auch im öffentlichen Nahverkehr. Wir arbeiten eng mit den zuständigen Behörden wie dem Mobilitätsministerium oder dem Zweckverband Personennahverkehr, kurz: ZPS, bei dem ich Verbandsvorsteher bin, sowie den Verkehrsbetrieben zusammen, um die Mobilität im Landkreis zu optimieren und den Bürgern eine effiziente und nachhaltige Verkehrsanbindung zu bieten. Dazu folgen zukünftig auch weitere Projekte.
Es Heftche“®:
Und noch eine letzte Frage: Wir erleben bewegte Zeiten. Was wünschen Sie den Bürgern als Landrat?
Sören Meng:
Bewegte Zeiten bringen viele Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Als Landrat wünsche ich mir vor allem eines: Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen. Dafür setzt sich auch unsere Kreisverwaltung ein, um den Bürgerinnen und Bürgern zur Seite zu stehen. Darüber hinaus wünsche ich mir, dass wir als Gemeinschaft enger zusammenrücken und uns gegenseitig unterstützen. Solidarität, Respekt und Verständnis füreinander sind wichtiger denn je. Letztendlich wünsche ich uns allen ein Stück mehr Gelassenheit und Besonnenheit Dinge zu bewerten.
Wir bedanken uns bei Landrat Sören Meng für dieses sehr interessante und nette Interview und wünschen ihm alles erdenklich Gute. se