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Neubau der Bliesbrücke angelaufen

Zwischen Breitfurt und Wolfersheim wurde gebaut

"Wort gehalten!", so der knappe erste Kommentar des Breitfurter Stadtratsmitgliedes und städtischen Beigeordneten Guido Freidinger zu dem Start der finalen Bauarbeiten zum Abriss der alten und Neubau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Blies zwischen Breitfurt und Wolfersheim, am 6.August.  

Damit hat das letzte Kapitel einer nahezu unendlichen Geschichte begonnen, die zwischenzeitlich mit ihren vielen Höhen und Tiefen durchaus den Charakter eines Dramas angenommen hatte. Für Außenstehende ist es oftmals schwer verständlich wie viel Zeit von der ursprünglichen Planung (Machbarkeitsstudie) bis zur Realisierung eines solchen Projektes vergeht", erläutert Freidinger. Deshalb ein kurzer" Rückblick: 

Im Jahre 2008 war die nach ihrer Sprengung im Zweiten Weltkrieg zunächst nur behelfsmäßig wieder aufgebaute Stahlbrücke wegen unterlassener Unterhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen aus statischen Gründen gesperrt worden. Zwar hatte die damalige Bürgermeisterin den Breitfurter und Wolfersheimer Bürgern in einer Bürgerversammlung noch Ende 2009 große Hoffnungen auf eine Sanierung bzw. Erneuerung gemacht, doch trotz einer stark besuchten Protestkundgebung und der Übergabe von fast 800 kurzfristig gesammelten Unterschriften und wohlwollenden Willensbekundungen war die damalige schwarz-grüne Mehrheit im Stadtrat nicht bereit, die damals geschätzten Kosten von rund 200 bis 240.000 € im Haushalt einzustellen. Nachdem in den darauffolgenden Jahren auch ein vom Landkreis initiierter Renovierungsversuch scheiterte und die Sanierungsfähigkeit aufgrund von weiteren Gutachten definitiv ausgeschlossen werden musste, fand sich auch in den Folgejahren im Stadtrat leider keine Mehrheit für das Projekt. Es ist schließlich der Hartnäckigkeit der Breitfurter und Wolfersheimer Bürgerinnen und Bürger und der beiden Ortsräte zu verdanken, dass schließlich im Mai 2018 durch den Biosphärenzweckverband ein Prüfauftrag für verschiedene Varianten vergeben wurde. Zwar sprach sich der Stadtrat mit Mehrheit für die kostengünstigste Variante Abriss und Neubau der Brücke als Leichtmetallkonstruktion aus, die Finanzierung der damals veranschlagten rund 600.000 Euro blieb jedoch weiter offen. Die 2019 gestartete Offensive zur Unterstützung durch die Landesregierung erbrachte zwar eine Finanzierungszusage bis zur maximal möglichen Förderhöhe von 250.000 € des damaligen Umweltministers Reinhold Jost, die ergänzend von Innenminister Bouillon in Aussicht gestellten 100.000 Euro aus Bedarfszuweisungen reichten jedoch einschließlich der geringen städtischen Eigenmittel zur Ausfinanzierung nicht aus. Der Durchbruch gelang dann schließlich Ende 2021 durch Beantragung im Rahmen des Bundes-Sonderprogrammes "Stadt und Land", zu der die damalige Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bereits im Januar 2022 Ihre Unterstützung und die Genehmigung für einen vorzeitigen Maßnahmebeginn erteilte. Erst danach konnte dann die konkrete Fachplanung für das Projekt ausgeschrieben und schließlich der Auftrag erteilt werden. Die i.R. der Fachplanung ursprünglich mit 630.000 € veranschlagten Baukosten mussten aufgrund enormer Baupreissteigerungen inzwischen auf rund 800.000 € angepasst werden. Ein entsprechender Änderungsantrag wurde inzwischen bewilligt, die Förderquote von 90% erneut bestätigt. Es folgten umfangreiche Stellungnahmen der unteren und oberen Naturschutzbehörden, aufwändige baubiologische und ökologische sowie wasserschutzrechtliche und Bodengutachten und schließlich im letzten Herbst dann die geforderten Umweltschutzmaßnahmen und die vorbereitenden Maßnahmen zur Einrichtung der Baustelle. Im Dezember dann die Ausschreibung der Abriss- und Neubaumaßnahmen und im April dieses Jahres die Vergabe. Bis zum jetzt gestarteten Baubeginn musste dann wegen der Brutzeit erneut eine ganze Vegetationsperiode abgewartet werden.

Abrissmaßnahmen haben begonnen
Als erste Maßnahmen werden auf beiden Uferseiten die Brückenaufgänge

("Vorlandbrücken") abgebaut, dann das Brücken-Bauwerk in einem Stück von den Betonauflagern abgehoben und abtransportiert. Dann werden die Brückenpfeiler abgerissen und der Neubau kann beginnen. Der Ersatzneubau wird an gleicher Stelle errichtet, lediglich im Vergleich zum Bestand von rund 1,80 m Breite auf insgesamt 3,50 m verbreitert. Die Spannweite erhöht sich von rund 25 m auf 30 m, da die neuen Brückenwiderlager vom Gewässer weg versetzt werden. Die Vorlandbrücken können im Vergleich zum Bestand ohne zusätzlichen Pfeiler ausgeführt werden. Durch die größere Höhe und Breite erhöht sich der Durchflussquerschnitt und dadurch auch die Hochwasser-Sicherheit. Entsprechende Witterung vorausgesetzt soll die Gesamtbaumaßnahme bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Über den weiteren Baufortschritt werden wir seitens der Verwaltung weiter berichten.

"Wenn alles nach Plan läuft, werden wir unser nächstjähriges Begegnungsfest an der Brücke feiern können", freuen sich schon jetzt die beiden Ortsvorsteher Martin Moschel und Matthias Seel gemeinsam mit dem Beigeordneten. © Stadt Blieskastel

Schenk, Silvia
12. Aug 2024