Spannende Einblicke in die Wasseraufbereitung

Tag der offenen Tür in der Wellesweiler Kläranlage

Bei einem Tag der offenen Tür, der bei strahlendem Sommerwetter stattfand, stellte das Team der Kläranlage Wellesweiler seinen Arbeitsplatz den interessierten Besucher/innen vor. 

Mit stündlichen Führungen, dem Infomobil des Fischereiverbandes, das spannende Einblicke in die Welt der Fischerei und des Gewässerschutzes bot, dem KunterBUNDmobil des BUND Saar mit tollem Equipment, mit dem man viel entdecken konnte und das mit vielen Informationen über die Fauna von Blies und Kasbruch aufwartete, sowie natürlich auch kühlen Getränken und leckerem vom Grill des Zeisweiler Hofes konnte sich der Tag der offenen Tür in der Kläranlage Wellesweiler sehen lassen. Bei den Führungen wurde den Besucher/innen die komplette Anlage gezeigt und sehr gut erklärt. 

In Wellesweiler laufen die Abwässer aus den Gewebegebieten und privaten Haushalten der Innenstadt Neunkirchen, den Ortsteilen Wellesweiler, Furpach und Ludwigsthal, sowie Bexbach mit Oberbexbach und Frankenholz ein. Auch Kohlhof und Wiebelskirchen sind teilweise angeschlossen. Täglich fließen zwischen 18.000 m3 und 52.000 m3 Abwasser durch die Kläranlage und werden am Ende des Reinigungsvorganges als klares, sauberes Wasser in die Blies geleitet. Die 2001 vollständig sanierte Anlage erfüllt sämtliche Anforderungen an eine moderne Kläranlage. Bei der mechanischen Reinigung werden mit Grob- und Feinrechen die mitgeführten Stoffe aus dem Wasser entfernt und danach setzen sich im Sandfang Kies, Splitt, Sand und andere Stoffe am Beckenboden ab. Dort werden durch eingebrachte Luftblasen auch Fette und Öle zum Aufschwimmen gebracht und von der Wasseroberfläche entfernt. Dann geht es zur biologischen Reinigung, dort werden Schwebeteilchen und gelöste Verunreinigungen mit Hilfe von Bakterien und Einzellern abgebaut. Selbstverständlich werden alle diese Vorgänge mit Wasserproben ständig im betriebseigenen Labor kontrolliert. Dies gilt auch beim Abbauen von Stickstoff- und Phosphorverbindungen, die sonst die Gewässer überdüngen würden. Gelöste Phosphate werden durch entsprechende Zugabe von Eisensalzen chemisch entfernt. In der Nachklärung trennt man das gereinigte Wasser vom Belebtschlamm, der aus Bakterien und Einzellern besteht. Dieser setzt sich bei langsamer Fließgeschwindigkeit am Beckenboden ab. Das gereinigte Wasser fließt in die Blies und der Schlamm wird zum Teil wieder in die Belebungsbecken gepumpt, der Rest wird der Schlammfaulung zugeführt. Im Faulturm angekommen wird der Klärschlamm bei 37oC unter Luftabschluss vergärt. Das dabei entstehende Faulgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Das Blockheizkraftwerk kann genug Energie produzieren, um den gesamten Wärmebedarf und einen großen Teil des Strombedarfs der Kläranlage zu decken. Was dann noch vom ausgeklärten Schlamm übrig bleibt, wird energetisch verwendet, zum Beispiel durch eine Mitverbrennung in Kraftwerken oder Abfallverbrennungsanlagen. Sie sehen, es ist durchaus interessant, sich eine Kläranlage einmal etwas genauer anzuschauen. 

Man kann übrigens auch Besichtigungen der Kläranlagen des EVS buchen, schauen sie doch gerne einmal vorbei unter https://www.evs.de/ in der Rubrik Abwasser, dort finden Sie weitere Informationen zu den Kläranlagen.